Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1882

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4151#0045
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

N.

4-

81

-U

CKERei
^FT « WlEN.
re"« zusühre «
«• -o ,h„en WndIich
rden
»ECKEN
NC HEX KÜNSTE.«
nerten Binde der „Graphite«
crem Formate als sroher ange-
gäbe. Dieselben gleichen, da
ihort hat. ganz den früher bloss
sertigten Einband-Decken, und
rten Preis zu beziehen Decken
•: i W in Chagnnleder Mark
der Mark 24 = 126 ö.W
IECHUNGEN
, privee a Venise' hatkin-
rthmlich bekannten Verleger
ein Werk herausgegeben da-
.eu„dendervenetlaB,schenK^
erhaupt^d1esn1ch.--d1e
Dr VersaiTer b.e.et aus **
Schichte Venedig
re dteses .ndi«d- lst -
eroeinwesensd Bdffl,e,
er Kunst f , en^teb«
.er 1^-^ ;eaü(cba«l>*»
aus ^s '^""'c»«^
***** d**^

Die Ausgabe der ,, Quelle nschrift e n für Kunil-
geschichte," welche Eitelberger bei Wilhelm. Braumüller in
Wien veranstaltet — ein Unternehmen, das in allen Fachkreisen
längst die verdiente Anerkennung gefunden — hat durch das
von Heinrich Ludwig kürzlich herausgegebene „Buch von der
Malerei" von Leonardo da Vinci eine sehr werthvolle Be-
reicherung erhalten. Das vielbesprochene Werk des grosscn
Künstlers wird hier zum ersten Male in entsprechender Gestalt
publicirt, und zwar nach dem Vatikanischen Codex. Die beiden
ersten Bände bringen den Originaltext mit gegenüb erslehend er
vortresssicher Übersettung in's Deutsche; der letzte enthält eine
sehr interessante umfangreiche Einsührung in das Werk und
Erörterungen sowie Notizen sachlicher Natur zu vielen Stellen
des Textes, welche der Belesenheit, dem Scharfsinne und der
Sachkenntnis des Herausgebers ein glänzendes Zeugniss aus-
stellen. Die besprochene Publication wird unter den neueren
ErgebnisTen der Forschung über Leonardo da Vinci eine ehren-
volle Stellung behaupten und gereicht dem Sammelwerke Eitel-
berger's zur Zierde.
Von dem Kunstjahrbuclie „L'Ann6e artistiq ue," das
Victor Champier im Verlage von A. Quantin herausgibt, ist der
Jahrgang 1 SS 1 —1882 nun erschienen. In der ganz neuen Bei-
gabe von Illustrationen, zumeist Abbildungen von Kunslwerken,
welche in- und aus serhalb Frankreichs während des abgelaufenen
Jahres entstanden sind, vermögen wir allerdings eine Bereicherung
des Werkes nicht zu erblicken, da diese Illustrationen jedes
künstlerischen Werthes entrathen und nur in den seltensten Fällen
eine kritische Betrachtung der dargestellten Objecte ermöglichen;
wohl aber ist zu constatiren, dass der Text gegenüber den früheren
Jahrgängen manche wesentliche Ergänzung undVervollständigung
aufweist. Was Frankreich selbst anbelangt, so fehlt dem Jahr-
buche bald keine wünschenswerthe Angabe mehr; wir neigen uns
sogar der Ansicht zu, dass manches Kapitel, beispielsweise das
über den „Salon," zu weitläufig angelegt ist und sich in Details
von geringerem InteresTe verliert. Die Kunstbewegung ausserhalb
Frankreichs aber wird künftig weit gründlicher und auf weit ver-
lässlicherer Basis behandelt werden mussen, wenn das Jahrbuch
in dieser Hinsicht von vollem Nutzen sein soll. Dem Herausgeber
freilich kann die Schuld an diesen Lücken undMängeln nicht bei-
gemessen werden; sie liegt vielmehr darin, dass alle Kunststaaten,
mit Ausnahme Frankreichs, es noch zu keiner periodischen
Publication gebracht haben, welche gleich Champier s ,,1'Ann^e
artistique" für den weiteren Kreis der Kunstliebhaber berechnet
wäre, und noch anderes Material bieten würde, als trockene
statistische und bureaukratische Angaben.
Das „Musl erb u ch von Lichtdrucken aus Fr.
Bruckmann's artistischer Anstalt in München," welches
kürzlich herausgegeben wurde, empfehlen wir der besonderen
Beachtung der Fachkreise Es gewährt vermöge seiner zweck-
mässigenZusammenstellung einen Überblick über die so vielfache
Anwendbarkeit des Lichtdruckes bei der Facsimile-Reproduftion
von in verschiedenartigster Technik ausgeführten Original-
zeichnungen, dann bei der Reprodudlion von Ölgemälden und
zu Zwecken künstlerischer Illustration, und gibt einen sehr vor-
teilhasten Begriss von der hohen Stufe der Vollkommenheit,
welche die genannte artistische Anstalt auf diesem Gebiete
gegenwärtig erlangt hat.

Das ,,Handbuch der Geschichte der Buch-
drucker kun st," welches Carl B: Lork bei J. J. Weber in
Leipzig herausgibt, süllt die bisher sühlbar gewesene Lücke einer
zusammenhängenden Darsteilung der Entwicklung der Buch-
druckerkunst und der mit ihr in Verbindung slehenden Künste
und Gewerbe in zweckmässigster Weise aus: Der eminent sach-
kundige Verfasser liefert in dem uns vorliegenden ersten Bande
seines Werkes eine, trotz der knappen Fassung erschopfende
Darsteilung der Erfindung der Buchdruckerkunst, ihrer Ver-
breitung, ihres Ausschwunges und ihres Verfalles während der
drei Jahrhunderte von 1450—1750; der zweite Band soll das
Wiederaufleben der Typographie und ihrer Seh well er künste von
der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die neueste Zeit, wo die
modernen, auf der Photographie beruhenden Reproduclions-
arten eine vordem nicht einmal geahnte Anwendung der mit der
Typographie zusammenhängenden Künste ermöglicht haben, in
gleicher Weise behandeln. Das reiche Material des ersten Bandes
ist in angemessener, übersichtlicher Weise nach den einzelnen
Ländern geordnet, in welchen die Buchdruckerkunst in Aufnahme
gekommen ist; innerhalb dieser Kategorien w~ird die historische
Entwicklung der Buchdruckerkunst bis zur Mitte des 18 Jahr
hunderts chronologisch dargelegt. Wir sehen dem zweiten Bande
des besprochenen Werkes mit lebhaftem Interesse entgegen und
bemerken schon jetzt, dass der von dem Verfasser mitgetheilte
ursprüngliche Gedanke der Verlagshandlung, eine illustrirte
Geschichte der Buchdruckerkunst herauszugeben, volle Beachtung
und baldigste Aussührung verdient. Auch das besprochene Werk
Lork's hätte viel gewonnen, wenn in dasselbe Schrift-, Illustrations-
und Verzierungsproben aus älterer Zeit zur Erläuterung auf-
genommen worden wären.
Das Prachtwerk „Nordland-Fahrten," welches bei
Ferdinand Hirt & Sohn in Leipzig erschienen ist, bringt eine
Reihe von anmuthigen Schilderungen aus dem skandinavischen
Norden, dann aus England, Schottland und Wales unter be-
sonderer Berucksiehtigung der in diesen Ländern befindlichen
Kunstdenkmäler von Francis Broemel, Dr, Brenneke, Dr. Hans
Hoffmann, Richard Oberländer und Dr, Adolf Rofenberg, mit
zahlreichen Illustrationen in Holzschnitt nach guten Original-
zeichnungen. Da diese in landsehaftlicher, ethnographischer und
archttektonischer Hinsicht gleich interessante 11 Länder noch lange
nicht in dem Masse bekannt sind, wie sie es verdienen, und die
Illustrations-Literatur selbst in neuester Zeit sich bisher fall aus-
schliesslich mit dem Süden Europa's beschäftigt hat, so dürfte
das besprochene sehr hübseh ausgestattete Prachtwerk, welches
eine bestandene Lücke angemessen ausfüllt, einer günstlgen Auf-
nahme sich erfreuen.
Von Unger's ,,B elvederewerk" liegt uns die XVI.
Lieferung vor; sie enthält ,,Die vier Welttheile" von Rubens, die
,,Reuige Magdalena" von Furint, das „Grabmal der Cacilia
Metella^von/^«///« und das schöne „männlichePorträt," welches
früher theils dem Correggio, theils dem Tizian, nunmehr aber dem
Lorenzo Lotto zugeschrieben wird. Die Textradirungen bringen
das „Bildniss eines vornehmen alten Mannes" von Rubens, die
„Kniende Magdalena" von Furini und das dem Giovanni Bellini
zugeschriebene „Kniestück eines jungen, sich im Handspiegel
beschauenden, schonen Weibes." Für den Herbst 1 SS2 steht die
XVII Lieferung in Aussicht.



~r
 
Annotationen