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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1886/​1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.3984#0006
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Die besondere Kostspieligkeit dieses Blattes
musste den Beschluss des Curatoriums zur Folge
haben, dass es nur an jene Gründer und Mitglieder
vertheilt werden könne, welche der Gesellschaft min-
destens durch drei Jahre angehören, oder die ent-
sprechenden Jahrgänge nachbeziehen,sowie es analog
auch nur jene Abnehmer des Galeriewerkes um den
einfachen Beitrag erhalten können, welche die
sammtlichen bis zur Ausgabe dieses Blattes erschie-
nenen Lieferungen der neuen Folge unseres Galerie-
werkes schon bezogen haben, oder nachbeziehen.
Einzeln kostet das Blatt in Remarquedrucken 200 M.,
in Künstlerdrucken 150 M., in Drucken avant la lettre
75 M, in solchen mit Schrist 40 M., weiss mit
Schrift 30 M. Neueintretende, welche einen Nachtrag
nicht leisten, erhalten statt dieses Stiches dieRadirung
Heclit's nach Murillo's „Geldzählende Mädchen".
Um das Hauptsächliche aufzuführen, was zur
Publication für die nachste Zeit in Vorbereitung ist,
nennen wir für das Galerievverk Prof. Sonnenleiter 's
Stich nach van Dijck's Bildniss eines unbekannten
jugendlichen Feldherrn im Belvedere, welchem im
nächsten Jahre desselben Meisters „lächelnde Dame"
aus der grossherzoglichen Galerie in Cassel in einem
Stiche von Professor Eilers in Berlin folgen wird. Es
sind dies hervorragende Erzeugnisse des Grabstichels,
welche sich den früheren ähnlichen Stichen VogeVs
nach dem Bildnisse der „Maria Louise de Tasfis" von
van Dijck und jenen von Eilers nach Holbein 's Bild-
nissen des Joerg Gyze und des Mr. Morett glanzvoll
anreihen, und zusammengenommen zu vornehmem
einheitlichen Wandschmucke dienen können.
Für die zweite Publicationsreihe unserer Zeit-
schrist „Die Graphischen Künste" wird in den
nächsten Heften die begonnene Monographie über
Gabriel Max abgeschlossen und dann eine Abhand-
lung von Direftor Bode über Rembrandt und seine
Schule publicirt. Die beigegebenen Radirungen aus
den Händen von Kühn, Doris Raab, Hahn, W'örnle,
Holzapfl, Krauskopf und Professor Unger, dann die
unter Leitung von Professor Hecht hergestellten Holz-
schnitte aus der xylographischen Anstalt der k. k.
Hof- und Staatsdruckerei in Wien, sowie die Text-
zeichnungen von Robert Raudner werden sicherlich
beweisen, dass die Gesellschaft bemüht ist, die Aus-
stattung ihrer Publicationen nicht bloss auf ihrer bis-
herigen Hohe zu erhalten, sondern womöglich noch

weiter gehenden künstlerischen Anforderungen zu
genügen. Die bedeutenden, stetigen Fortsehritte des
Plolzschnittes geben Anlass, auch diesem Zweige die
gebührende volle Aufmerksamkeit zuzuwenden. Die
im gegenwärtigen Hefte enthaltenen Holzschnitte
nach Gabriel Max, der eine nach einer Zeichnung
von Professor Hecht, der andere auf photographischer
Grundlage hergestellt, lassen auch weiter ersreuliche
Leistungen erwarten.
In der dritten Publicationsreihe wird die im
Zuge befindliche „Geschichte der vervielfälti-
genden Kunst der Gegenwart" in den nächsten
drei bis vier Heften den Holzschnitt behandeln. Wir
dürfen versprechen, dass eine vollständige Übersicht
des heutigen Zustandes dieses Kunstzweiges in seinen
bedeutendsten Leistungen geboten werden wird.
Die überaus prachtige Ausstattung dieses Werkes,
das bisher allgemeinste Anerkennung fand, verdanken
wir dem Entgegenkommen von Kunstlern und Kunst-
verlegern aller Kunstländer. Ähnliches wird nicht
so leicht wieder zu Stande zu bringen sein
Zum Schlusse erwähnen wir noch die für unsere
ausserordentlichen Publicationen in Vor-
bereitung befindlichen Zeichnungen des Professors
Hecht nach Schwind's Cyclus „Die schöne Melusine".
Wie schon Eingangs hervorgehoben wurde,
geben die neuen Statuten den Kunstfreunden die
Möglichkeit, unter den zahlreichen und verschieden-
artigen Publicationen der Gesellschaft nach Bedürf-
niss oder Geschmack die Wahl zu treffen. Die Leitung
der Gesellschaft ist ununterbrochen bemüht, alle her-
j vorragenden graphischen Kräfte heranzuziehen, um
I nicht nur selbst Bedeutendes zu schaffen, sondern
auch das anderwärts Geschaffene bekannt zu machen.
Um alle ihre Ziele zu erreichen und sich auf voller
Hohe zu erhalten, bedarf die Gesellschaft die
kräftigste Unterstützung von Seite der Kunstler und
Kunstfreunde. Eine höchst wesentliche Unterstützung
würde ihr dann zu Theil, wenn alle Mitglieder und
Anhänger unserer Gesellschast sich bestreben würden,
deren Publicationen moglichst bekannt zu machen,
und auf diesem Wege neue Mitglieder zu werben.
Eine solche Mitwirkung von Seite der Mitgliedschaft
würden Curatorium und Verwaltungsrath der Gesell-
schaft als erfreulichsten Lohn für ihre auf Hebung des,
idealen Kunstzwecken dienenden Vereines unablässig
gerichteten Bemühungen ansehen.

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