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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.3561#0006
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AN UNSERE GRÜNDER UND MITGLIEDER!


(IT dem grossen Stich Jasper s nach Dürer s
„Allerheiligenbild" beschliesscn wir die
Reihe der Publicationcn, die im Sinne
unserer srüheren Statuten jenen Gründern und Mit-
gliedern sür das Verwaltungsjahr 1886/7 zukommen
süllten, welche der Gesellschaft seit drei Jahren ange-
boren, oder drei Jahrgänge nachbeziehen. Anderen-
falls erhalten die neuen Mitglieder den Stich von Eilers
nach Holbeins „Porträt des Mr. Morett" oder einen
gleichwerthigen alteren Stich nach eigener Wahl.
Den neuen Statuten entsprechend ist für unsere
drei regelmassig fortlaufenden Publicationsreihen
bereits vorgesorgt.
Vom Galeriewerke wird zunächst das XII.
Heft, enthaltend Murillos „Madonna" in einer Ra-
dirung von W. Hecht, dann Luini's „Tochter der
Herodias" in einem Stich vonÄ^zczr ausgegeben.Wir
machen insbesondere darauf aufmerksam, dass noch
zu Ende des Jahres 1887 der Stich von Eilers nach
van Dijck's „Bildniss e'ner Dame" in der Galerie zu
Cassel zur Ausgabe gelangt. Es ist dem Blatte bei der
diesjährigen Internationalen graphischen Ausstellung
die einzige für den Kupferstich zur Verfugung gestan-
dene goldene Medaille zuerkannt worden.
Die zweite Publicationsreihe, unsere Zeitschrift
„Die Graphischen Künste", wird seit dem
beginnenden zehnten Jahrgang sechs Hefte, statt der
bisherigen vier, umfassen. Dagegen entfallt sür die
Mitglieder dieser Publicationsreihe das bisher jährlich
zur Vertheilung gelangte grössere Blatt. Jene Mit-
glieder, welche das Blatt noch weiter zu erhalten
wunsehen, können es gegen Erlag von 17 fl. (34 M.)
für einen Gründerdruck und von; fl. (10 M.) sür ein
Exemplar mit Schrift beziehen. Für das Jahr 1887
bieten wir den oben genannten reizenden Stich von
Eilers an. Schon in dem gegenwärtigen Hefte bringt
unsere Zeitschrift einige Blatter zu einer Monographie
über den Wiener Meister Waldmüller, die in dem
laufenden Jahrgange veröffentlicht wird. Nach wie vor
soll in den „Graphischen Künsten" die alte sowohl,
wie die moderne Kunst gebührende Berücksichtigung
finden, und sind auch schon die Vorarbeiten zur Publi-
cation der bedeutenderen Kunstwerke der furstlich
Liechtenßeirischen Galerie in Angrisf genommen.
Nach Artikel 11 der neuen Statuten erfolgt die
Einhebung derBeiträge im Anschluss an dasSolarjahr

vom Neujahrstage ab im Vorhinein. In dem lausen-
den Übergangsjahr jedoch überlassen wir es dem
Belieben der Mitglieder, den Jahresbeitrag nach
Massgabe der ausgegebenen Hefte zu begleichen.
Unsere dritte Publicationsreihe, das Sammel-
werk „Die vervielfä ltigende Kunst derGege n-
wart", ist bis zum sechsten Hefte gediehen, welches
die Abhandlung über den deutsehen Holzschnitt
beschliesst. Die weiteren drei Hefte werden dem
französischen und englischen Holzschnitt gewidmet
sein; dann folgt der Kupferstich. Im Ganzen werden
von dem, der modernen graphischen Kunst gewid-
meten Thcilc unseres Geschichtswerkes bis Ende
1887 sechs Hefte erscheinen. Wir beginnen aber
auch gleichzeitig eine der älteren graphischen Kunst
gewidmete Publicationsreihe, indem wir eine Ab-
handlung über die Rubensstccher von Dr. A. Rofen-
berg veröffentlichen.
Unseren Mitgliedern stellen wir sonach auch für
das Jahr 1887 eine Fülle von Publicationen zur Wahl
nach Geschmack oder Bedürfnils zur Verfügung und
hofsen, dass unsere Leistungen unser fortgesetztes
Streben nach Vervollkommnung unserer Publica-
tionen erkennen lassen werden. Glücklicher Weise
haben wir uns bisher jener Anerkennung erfreut, die
es uns möglich macht, unsere Ziele zu verfolgen. Nur
eine Folge unserer Publicationen, und leider gerade
diejenige, welche wir als die vornehmste ansehen
musfen, das Galeriewerk, findet nicht jene allgemeine
Theilnahme, die bei der hohen Kostspieligkeit der
Produftion nothwendig ist, um diese Reihe mit Beruhi-
gung fortzuführen. Hossentlich werden alle Kunstlieb-
haber sich der Ansicht nicht verschliessen, dass Stiche,
wie der Ja/per 's nachDürer's „Allerheiligenbild" und
der von Eilers nach dem „Bildniss einer Dame" von
van Dijck, denen im nächsten Jahre Sonnenleiter's
Stich nach dem „Bildnisfe eines jugendlichen Feld-
herrn" von van Dijck im Belvedere folgen soll, einen
weit höheren Reiz besitzen, als die heliographischen
Nachbildungen von Werken der alten Kunst, mit
welchen gegenwärtig der Kunstmarkt überfluthet
wird. Getrost wiederholen wir sonach die schon im
vorigen Jahre an unsere Anhänger gestellte Bitte,
unsere Publicationen und insbesondere das Galerie-
werk in ihren Kreisen thunlichst bekannt zu machen,
um uns neue Mitglieder zuzuführen.

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