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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.4239#0029
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MITTEILUNGEN

DER

GESELLSCHAFT FÜR VERVIELFÄLTIGENDE KUNST.

BEILAGE DER „GRAPHISCHEN KÜNSTE".

1905.

WIEN.

Nr. 2.

Zu einer Porträtzeichnung Dürers (L. 2q6).

»Ulrich Starck.<
Nürnberger Medaille
von 1527.

»Ulrich Starck.«
Originalzeichnung Albrecht Dürers.
Nach Lippmann. Mit Genehmigung
der C. Groteschen Verlagshandlung
in Berlin.

Die im Lippmannschen Werke unter obiger
Nummer beschriebene und reproduzierte Kreide-
zeichnung, deren Original sich im British Museum
befindet, wird in der Regel als das Porträt eines
Engländers bezeichnet; so schon von Ephrussi, der
das Blatt auf Seite 328 in einer Fußnote erwähnt, wo er
von der Zeichnung sagt: »Un autre portrait, sans doute
d'un Anglais, ä en juger par le type tres accentue:
nez long, menton rase, legers favoris pres de l'oreille,
manteau, col et revers en fourrure; pourpoint elegant«.
Auch Sidney Colvin, der das wissenschaftliche Material
für den Text der im Lippmannschen Werke aufgeführten Londoner
Zeichnungen lieferte, hat nach dem Gesichtstypus des Dargestellten auf
einen Engländer geraten. Nichtsdestoweniger haben wir in dem Porträtierten
einen Deutschen, und zwar einen Nürnberger Patrizier zu sehen. Diese
Feststellung glückte uns an der Hand der hier abgebildeten, in Chr.
A. Imhofs Nürnbergischem Münzcabinet (II, S. 688, Nr. 8) beschriebenen
Medaille (Durchmesser 28 mm), die den gleichen charakteristischen Profil-
kopf aufweist, wie er uns in der erwähnten Dürerzeichnung vorliegt. Die
Umschrift auf dem Avers lautet: »Viridis Starck aetatis sve XLIII.« Auf
dem Revers findet sich das Wappen der Familie Starck: auf einem Dreiberg
ein bärtiges Männlein mit einem Käppchen auf dem Kopfe, in jeder
Hand eine lange Stange mit eisernem Karst haltend. Das Helm-
kleinod wiederholt diese Form des Wappenbildes in der gleichen Weise,
dieser Seite beschränkt sich auf den Wahlspruch »In Domino confido« und die Jahreszahl

Die Inschrift auf
»M. D. XXVII.«

Wir haben also hier das Porträt eines Mitgliedes der Starckschen Familie vor uns, die, wie die alten
Geschlechterbücher berichten, im XIV. Jahrhundert in Nürnberg Wohnsitz genommen und sich später durch eine
Reihe von Kunst- und Wohltätigkeitsstiftungen um die neue Heimatstadt sehr verdient gemacht hatte. Das
bekannteste, von Angehörigen dieser Familie gestiftete Kunstwerk dürfte das große Messingkruzifix sein, das früher
zwischen St. Sebalds Pfarrhof und dem Garküchlein stand, heute aber an der Außenseite des Katharinenchörleins
zwischen den beiden Türmen der Sebalduskirche angebracht ist.

Unser Ulrich Starck war, wie aus der Inschrift der Medaille hervorgeht, im Jahre 1527 dreiundvierzig Jahre alt und
muß demnach 1484 geboren sein. Gestorben ist er im Jahre 1549, denn wir finden ihn im »Puch der grossen toden
 
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