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Leyden, da ja auch Rem-
brandt in diesem frühen Blatt
Verwandtes fand und es in
seiner Radierung B. 76 ver-
arbeitete.
Der formelle Ausdruck
mythologischer Darstellun-
gen, allegorischer Einzel-
figuren wurde dem Künstler
und Kunsthandwerker durch
Sticheübermittelt; aus ihnen
leiten sich die unzähligen
dekorativen Figuren her, die
nordische Bauten, nordische
Gärten schmücken oder als
Zierrat im Kunsthandwerk
erscheinen. Dasselbe gilt,
wenn auch nicht in so aus-
gedehntem Maße, von des
Künstlers Verhältnis zur
Natur; am deutlichsten wird
dies bei Vergleichung einer
größeren Anzahl von Land-
schaftsbildern oder -Stichen,
wenn gewisse Abnormitäten:
eine eigentümliche von Bäu-
men überwachsene Höhle,
ein gebrochener Baum, der wie eine Brücke zwei andere Stämme verbindet, die in der Natur so selten vorkommen, in
den bildlichen Darstellungen immer wiederkehren.
Ebenso wurde der schwierige Ausdruck der biblischen Erzählungen durch Stiche geläufig gemacht; durch
Küsels Bilderbibel drang aber gleichzeitig auch die Kompositionsweise der verschiedensten Meister in die breitesten
Kreise von Künstlern und Publikum. Und von diesem Standpunkt mag die Beschäftigung mit einem solchen Stecher
gerechtfertigt erscheinen, der als Künstler betrachtet, nicht über handwerksmäßige Geschicklichkeit hinausragt.
Ich bringe zum Schluß eine Zusammenstellung der Quellen von über 100 der Küselschen Stiche, zu deren
Feststellung ich nur einen Teil der Bestände der Kupferstichsammlung in Wien benutzt habe. Ich habe mich mit dem
Nachweis für etwa die Hälfte der gesamten Bilderbibel begnügt, da ein systematisches Suchen nach dem Ursprung
aller Blätter eine zu den zu erhoffenden Resultaten in keinem Verhältnis stehende Arbeit und ein vollständiges
Resultat ohnedies kaum zu erzielen gewesen wäre.
Altes Testament, I. Teil.
SIC DON FABIO DELLA CORGNA
G. F. Podesta nach Tizian, »Die Andrier«. (B. XX. p. 172. 7.)
3 die Mittelgruppe nach Raffaels Bilderbibel in den Loggien.
11 nach einem Landschaftsstich von (Egid.?) Sadeler; die Figuren-
staffage fehlt.
13 nach Sebastian Bourdon (inhaltlich übereinstimmend).
14 nach Sebastian Bourdon (inhaltlich übereinstimmend).
16 nach Rembrandts Radierung (B.30,inhaltlich übereinstimmend), die
linke Hälfte ergänzt.
17 nach dem Stich (inhaltlich übereinstimmend) von H. Swanevelt (?).
Piece apocryphe R. Weigel suppl. p. 89 K. 2 etat.
18 nach dem Stich (inhaltlich übereinstimmend) bez. S. Vouet in. et
pinx.—F. Tortebat sculp. R.D. P. Gr. III. p. 216. I.
19 nach dem Stich nach Tintoretto (inhaltlich übereinstimmend) bez.
Cl. Mellan Gall. sculpsit. Die Bäume, die Landschaft etwas
ergänzt, ebenso ist von den Kamelen und Lämmern links einiges
zu sehen.
20 nach dem Stich (B. XV. p. 406) nach einem Fresko des Giulio Romano
im Palazzino del Te; der Sonnenwagen, die Inschriften, die Flügel
der Putten fehlen; die männliche Figur rechts und das zweite
Kind ergänzt.
23 die linke Hälfte nach Agostino Carracci (inhaltlich überein-
stimmend) B. XVIII. p. 36. 2; die nach rechts erweiterte Land-
schaft ergänzt, das Rind fehlt.
26 nach dem Stich (inhaltlich übereinstimmend) bez. Petrus Berctin.
Cortonensis pinxit (Pietro da Cortona) — Joann. Bonarin
Sculp. Romae. Die Komposition ist durch Einführung des leeren
Raumes in die Mitte auseinandergezerrt worden, eine dritte Frau
hinzugefügt; das Spruchband: »Prospere Reversus. gen. 28«
fortgelassen.
27 die rechte Hälfte des Blattes nach dem Stich (inhaltlich überein-
stimmend) bez. Seb. Bourdon invenit et fecit.—L. Boissevin
ex. cum privil. Regis. R. D. P. Gr. I. p. 133. 1. I.
28 die Landschaft (exkl. der Baumgruppe) nach dem Stich bez. M.Heems-
kerck inventor — P. Galle (Philippus Galle) Fe. Unterschrift:
Falsa neci obiecit suspectio Procrin amatae — Quam perimit
coniunx credulus esse feram. — Die mythologische Szene und
die Architekturtrümmer fehlen.
29 nach Raffaels Bilderbibel in den Loggien; in der Szenerie abweichend.
B. XV. p. 244. 9.
Leyden, da ja auch Rem-
brandt in diesem frühen Blatt
Verwandtes fand und es in
seiner Radierung B. 76 ver-
arbeitete.
Der formelle Ausdruck
mythologischer Darstellun-
gen, allegorischer Einzel-
figuren wurde dem Künstler
und Kunsthandwerker durch
Sticheübermittelt; aus ihnen
leiten sich die unzähligen
dekorativen Figuren her, die
nordische Bauten, nordische
Gärten schmücken oder als
Zierrat im Kunsthandwerk
erscheinen. Dasselbe gilt,
wenn auch nicht in so aus-
gedehntem Maße, von des
Künstlers Verhältnis zur
Natur; am deutlichsten wird
dies bei Vergleichung einer
größeren Anzahl von Land-
schaftsbildern oder -Stichen,
wenn gewisse Abnormitäten:
eine eigentümliche von Bäu-
men überwachsene Höhle,
ein gebrochener Baum, der wie eine Brücke zwei andere Stämme verbindet, die in der Natur so selten vorkommen, in
den bildlichen Darstellungen immer wiederkehren.
Ebenso wurde der schwierige Ausdruck der biblischen Erzählungen durch Stiche geläufig gemacht; durch
Küsels Bilderbibel drang aber gleichzeitig auch die Kompositionsweise der verschiedensten Meister in die breitesten
Kreise von Künstlern und Publikum. Und von diesem Standpunkt mag die Beschäftigung mit einem solchen Stecher
gerechtfertigt erscheinen, der als Künstler betrachtet, nicht über handwerksmäßige Geschicklichkeit hinausragt.
Ich bringe zum Schluß eine Zusammenstellung der Quellen von über 100 der Küselschen Stiche, zu deren
Feststellung ich nur einen Teil der Bestände der Kupferstichsammlung in Wien benutzt habe. Ich habe mich mit dem
Nachweis für etwa die Hälfte der gesamten Bilderbibel begnügt, da ein systematisches Suchen nach dem Ursprung
aller Blätter eine zu den zu erhoffenden Resultaten in keinem Verhältnis stehende Arbeit und ein vollständiges
Resultat ohnedies kaum zu erzielen gewesen wäre.
Altes Testament, I. Teil.
SIC DON FABIO DELLA CORGNA
G. F. Podesta nach Tizian, »Die Andrier«. (B. XX. p. 172. 7.)
3 die Mittelgruppe nach Raffaels Bilderbibel in den Loggien.
11 nach einem Landschaftsstich von (Egid.?) Sadeler; die Figuren-
staffage fehlt.
13 nach Sebastian Bourdon (inhaltlich übereinstimmend).
14 nach Sebastian Bourdon (inhaltlich übereinstimmend).
16 nach Rembrandts Radierung (B.30,inhaltlich übereinstimmend), die
linke Hälfte ergänzt.
17 nach dem Stich (inhaltlich übereinstimmend) von H. Swanevelt (?).
Piece apocryphe R. Weigel suppl. p. 89 K. 2 etat.
18 nach dem Stich (inhaltlich übereinstimmend) bez. S. Vouet in. et
pinx.—F. Tortebat sculp. R.D. P. Gr. III. p. 216. I.
19 nach dem Stich nach Tintoretto (inhaltlich übereinstimmend) bez.
Cl. Mellan Gall. sculpsit. Die Bäume, die Landschaft etwas
ergänzt, ebenso ist von den Kamelen und Lämmern links einiges
zu sehen.
20 nach dem Stich (B. XV. p. 406) nach einem Fresko des Giulio Romano
im Palazzino del Te; der Sonnenwagen, die Inschriften, die Flügel
der Putten fehlen; die männliche Figur rechts und das zweite
Kind ergänzt.
23 die linke Hälfte nach Agostino Carracci (inhaltlich überein-
stimmend) B. XVIII. p. 36. 2; die nach rechts erweiterte Land-
schaft ergänzt, das Rind fehlt.
26 nach dem Stich (inhaltlich übereinstimmend) bez. Petrus Berctin.
Cortonensis pinxit (Pietro da Cortona) — Joann. Bonarin
Sculp. Romae. Die Komposition ist durch Einführung des leeren
Raumes in die Mitte auseinandergezerrt worden, eine dritte Frau
hinzugefügt; das Spruchband: »Prospere Reversus. gen. 28«
fortgelassen.
27 die rechte Hälfte des Blattes nach dem Stich (inhaltlich überein-
stimmend) bez. Seb. Bourdon invenit et fecit.—L. Boissevin
ex. cum privil. Regis. R. D. P. Gr. I. p. 133. 1. I.
28 die Landschaft (exkl. der Baumgruppe) nach dem Stich bez. M.Heems-
kerck inventor — P. Galle (Philippus Galle) Fe. Unterschrift:
Falsa neci obiecit suspectio Procrin amatae — Quam perimit
coniunx credulus esse feram. — Die mythologische Szene und
die Architekturtrümmer fehlen.
29 nach Raffaels Bilderbibel in den Loggien; in der Szenerie abweichend.
B. XV. p. 244. 9.