MITTEILUNGEN
DER
GESELLSCHAFT FÜR VERVIELFÄLTIGENDE KUNST.
BEILAGE DER „GRAPHISCHEN KÜNSTE".
1908.
WIEN.
Nr. 3.
Studien und Forschungen.
Das Holzschnittporträt von Nicolaus Borbonius.
Nidiola.. Btwbon»u£ Poefca.-
Im Beiheft zumXXVIII.Bande des
Jahrbuchs der königlich preußischen
Kunstsammlungen wird von Hans
Koegler gegen die übliche Zuweisung
des Bildnisses von Borbonius (W. 208)
an Holbein meine Autorität ins Treffen
geführt. Die Erwähnung bezieht sich
auf meinen Artikel in diesen Mit-
teilungen über die Mitchell-Sammlung
von illustrierten Büchern im Britischen
Museum (1905, Seite 11 — 12). Meine
Bezugnahme auf drei verschiedene
Bücher, die voneinander abweichende
Porträte des Borbonius enthalten, ist
wenngleich äußerst knapp, so doch voll-
kommen klar und rechtfertigt nicht den
Fehler, den Herr Koegler infolge allzu
flüchtigen Lesens meiner zusammen-
gedrängten Liste gemacht hat. Auf
Seite 11 erwähnte ich zwei Bücher, Lyoner Drucke, in denen das von Holbein herrührende Bildnis (W. 208) vorkommt.
Auf Seite 12 führte ich ein Buch an, das 1533 zu Paris gedruckt ist und ein Porträt derselben Person enthält. Dieses
ist aber nicht von Holbein und wird von Woltmann dementsprechend nicht beschrieben. Es ist augenscheinlich, daß
Koegler bloß die Stelle auf Seite 12 gelesen und mir fälschlich zugemutet hat, ich lehnte das (Lyoner) Bildnis,W. 208, ab.
Um jede etwa mögliche Zweideutigkeit hintanzuhalten, gebe ich hier über die in Rede stehenden drei Bücher,
die vier verschiedene Holzschnittbildnisse des Borbonius enthalten, genauere Einzelheiten an. Eines dieser Porträte
wird, woran ich noch immer festhalte, mit Recht Holbein zugeschrieben.
1. NICOLAI | BORBONIIVANDOPERANI | NVGAE. | PARISIIS | Apud Michaelem Vascosanum, Uta ad diuum \
Iacobum sub fontis signo. | M.D.XXXIII. 8°.
Auf dem Titelblatt, Halbfigur des mit einer pelzbesetzten Schaube bekleideten Dichters, der mit der Rechten auf
ein Buch in seiner Linken weist; in einem architektonischen Rahmen, unten das von zwei Putten gehaltene Wappen
des Borbonius. 69:46. Anonymer französischer Holzschnitt (A).
2. NICOLAI | BORBONII VAN | DOPERANI LINGO | NENSIS | IIAIAArQrEION. | LVGDVNI APVD
PHILIPPVM | RHOMANVM, | ANNO M. D. XXXVI. (Am Schluß, p. 62) Lugduni excudebat Ioannes Barbous, alias
Le Normand, Anno M. D. XXXVI.)
Hans Holbein d.J., Nicolaus Borbonius. Holz-
schnitt in der Ausgabe seiner Nugae von 1533.
Hans Holbein d. J., Nicolaus Borbonius. Zeich-
nung in Windsor Castle.
DER
GESELLSCHAFT FÜR VERVIELFÄLTIGENDE KUNST.
BEILAGE DER „GRAPHISCHEN KÜNSTE".
1908.
WIEN.
Nr. 3.
Studien und Forschungen.
Das Holzschnittporträt von Nicolaus Borbonius.
Nidiola.. Btwbon»u£ Poefca.-
Im Beiheft zumXXVIII.Bande des
Jahrbuchs der königlich preußischen
Kunstsammlungen wird von Hans
Koegler gegen die übliche Zuweisung
des Bildnisses von Borbonius (W. 208)
an Holbein meine Autorität ins Treffen
geführt. Die Erwähnung bezieht sich
auf meinen Artikel in diesen Mit-
teilungen über die Mitchell-Sammlung
von illustrierten Büchern im Britischen
Museum (1905, Seite 11 — 12). Meine
Bezugnahme auf drei verschiedene
Bücher, die voneinander abweichende
Porträte des Borbonius enthalten, ist
wenngleich äußerst knapp, so doch voll-
kommen klar und rechtfertigt nicht den
Fehler, den Herr Koegler infolge allzu
flüchtigen Lesens meiner zusammen-
gedrängten Liste gemacht hat. Auf
Seite 11 erwähnte ich zwei Bücher, Lyoner Drucke, in denen das von Holbein herrührende Bildnis (W. 208) vorkommt.
Auf Seite 12 führte ich ein Buch an, das 1533 zu Paris gedruckt ist und ein Porträt derselben Person enthält. Dieses
ist aber nicht von Holbein und wird von Woltmann dementsprechend nicht beschrieben. Es ist augenscheinlich, daß
Koegler bloß die Stelle auf Seite 12 gelesen und mir fälschlich zugemutet hat, ich lehnte das (Lyoner) Bildnis,W. 208, ab.
Um jede etwa mögliche Zweideutigkeit hintanzuhalten, gebe ich hier über die in Rede stehenden drei Bücher,
die vier verschiedene Holzschnittbildnisse des Borbonius enthalten, genauere Einzelheiten an. Eines dieser Porträte
wird, woran ich noch immer festhalte, mit Recht Holbein zugeschrieben.
1. NICOLAI | BORBONIIVANDOPERANI | NVGAE. | PARISIIS | Apud Michaelem Vascosanum, Uta ad diuum \
Iacobum sub fontis signo. | M.D.XXXIII. 8°.
Auf dem Titelblatt, Halbfigur des mit einer pelzbesetzten Schaube bekleideten Dichters, der mit der Rechten auf
ein Buch in seiner Linken weist; in einem architektonischen Rahmen, unten das von zwei Putten gehaltene Wappen
des Borbonius. 69:46. Anonymer französischer Holzschnitt (A).
2. NICOLAI | BORBONII VAN | DOPERANI LINGO | NENSIS | IIAIAArQrEION. | LVGDVNI APVD
PHILIPPVM | RHOMANVM, | ANNO M. D. XXXVI. (Am Schluß, p. 62) Lugduni excudebat Ioannes Barbous, alias
Le Normand, Anno M. D. XXXVI.)
Hans Holbein d.J., Nicolaus Borbonius. Holz-
schnitt in der Ausgabe seiner Nugae von 1533.
Hans Holbein d. J., Nicolaus Borbonius. Zeich-
nung in Windsor Castle.