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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.4226#0069
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''et,

MITTEILUNGEN

DER

GESELLSCHAFT FÜR VERVIELFÄLTIGENDE KUNST.

Billard,

BEILAGE DER „GRAPHISCHEN KÜNSTE'

1911.

WIEN.

Nr. 4.

; uvt Iis

Holroyd

Studien und Forschungen.

Zu Israhel von Meckenem.

Brang-

Cleanitig.

Die k. k. Studienbibliothek in Linz a. D. besitzt eine Reihe trefflich erhaltener Stiche des XV. Jahrhunderts. Sie
wurden von Professor Dr. K. Schiffmann, dem Vorstande der Bibliothek, von Deckelinnenseiten losgelöst.

Nach meiner Feststellung ist be-
sonders ein Stich, den hl. Antonius mit
drei Dämonen darstellend, ein sehr inter-
essantes Unicum. Der Abzug stammt von
einer halbierten Platte, deren eine Hälfte
(Abdruck) als Unicum im Besitze des
Britischen Museums ist, während die
andere Hälfte jetzt in Linz gefunden
wurde: cf. Geisberg, Meckenem, S. 151,
Nr. 312, Kopie, und Meister der Graphik,
II. Bd., Geisberg, Anfänge des deutschen
Kupferstiches etc., S. 124 und Taf. 68
rechts. — Der Stich ist eine Jugend-
arbeit Meckenems nach dem Meister E. S.
und etwa 1470 entstanden; er gehört
zur »Gruppe des Figurenalphabets« (cf.
Geisberg, Meist, d. Berl. Passion etc.,
S. 106).

Gleichfalls mit Meckenem stehen
zwölf kleine Passionsszenen in Bezie-
hung, die im Besitz derselben Bibliothek
sind. Auf S. 290 seines Meckenem-Kata-
loges erwähnt Geisberg die von einem
Kopisten aus der Schule Schongauers
nach Meckenems »Kleinster Passions-
folge« gestochene Dresdener Passion
(24 Blatt). Von dieser überaus seltenen
Folge befinden sich nun Blatt 13 bis 24
in der Linzer Studienbibliothek, erste
Abzüge von tadelloser Erhaltung.

Da-die Schätze der Linzer k. k.
Studienbibliothek noch wenig durch-

Studienbibliothek, Linz a. D. G. 312, Kopie. London, British .Museum. forscht sind und eine Anzahl von Wer-
St. Antonius. St. Ouirinus.

Israhel von Meckenem (c. 1470). ken aus dem Stifte Mondsee stammt,

Unbeschrieben.
 
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