nden hab
w Gu,
kanh
'l0ndseer Codices,
SChnitte^
•renz.
5n. dem begabten'
mnesknabenund
s 1 v°n Med|
i Katalog des ßar.
ird der alteMann
nte" Joachim be-
ür die alte Frau
tergrund rechts
• vonVasari über-
Name der h. Eli-
beibehalten. Das
3hl nicht recht
ennt man in der
•au die h. Elisa-
wird man wohl
:n Mann für den
harias ansehen
ihn für den h.
, den Vater der
Dttes, halten darf
Dch nur dann,
lan für die alte
asaris Bezeich-
fgibt und sie die
nennt. Weniger
er ungewohnten
nd derBartlosig-
hLucaSignorel
n h. Josef gele-
bartlos dar) als
darum, weil er
fenbar wie das
lUch das innere
■ick der alten
üso vermutlich
Ltteist,wirdman
dtenMannl*
m Nährvater er-
cönnen.
aber die Be-
dfelhaft sie «
ruf jed^ *
t 33 Jahren-
Ausschnitt aus Lucas van Leydens Kupferstich
»Esther vor Ahasver«.
Ausschnitt aus Lucas van Leydens Kupferstich
»Virgil im Korbe«.
— 67 —
fühligeren und aufmerksameren Be-
trachter ausübt. Die beiden Figuren
stehen in einem deutlichen und star-
ken Gegensatz zur h. jungen Mutter
und zu den beiden Kindern. Diese drei
Gestalten sind im Ausdruck und Ty-
pus ihrer Gesichter, in der Behand-
lung ihrer Körperformen und ihrer
Gewänder, in ihrer Gruppierung und
ihren Bewegungsmotiven unverkenn-
bar italienisch, ja michelangelesk. Das
alte Paar im Hintergrund dagegen ver-
rät bereits durch seine einmummende
Tracht eine Abstammung aus dem
Norden und dorthin weisen auch die
naturalistische Treue und Sorgfalt,
womit gleicherweise Gesichtszüge
und Kostüm behandelt sind. Die mit
einem Bändchen hochgeknüpften
Zipfel des aufgestülpten Barettrandes beim Manne sind eine Eigentümlichkeit der niederländischen Männertracht um
1520, wie dies eine Reihe von Dürers männlichen Bildnissen, die während seiner Reise in den Niederlanden entstanden
sind,1 bezeugen. Dadurch wird von vornherein für die beiden Gestalten die Benutzung eines niederländischen Kupfer-
stiches wahrscheinlich, und da »Luca d'Ollanda« der Großmeister des niederländischen Kupferstiches um jene Zeit
ist, der überdies gleich Martin Schongauer und Albrecht Dürer von den italienischen Künstlern der Hochrenaissance
gerne kopiert wurde, so werden die Vorbilder für das betagte Elternpaar am ehesten im Oeuvre Lucas van Leydens
vermutet werden dürfen. Und wirklich sind sie da zu finden, der Alte auf dem Kupferstich »Esther vor Ahasver« von
1518, B. 31, die alte Krau auf dem Kupferstich »Virgil im Korbe« von 1525, B. 130. Der Alte ist im selben Sinne sehr
genau nach dem links hinter und über dem König sichtbaren Manne kopiert: der am Ellbogen eingebundene Ärmel,
die Naht auf der Schulter, der breite Halskragen, die hinabzipfende Haube unter dem Barett, dieses selbst mit der
hinabgebogenen Ecke seines aufgestülpten Randes und dem durchgezogenen Bande (das freilich auf Pierinos Relief,
anscheinend damit das Gesicht frei bleibt, nur einfach dargestellt und daher praktisch unmöglich geworden ist), die
beiden spitzen Winkel von Nase und Kinn, all das stammt von der nordischen Vorlage her. Bloß die in ihrer Bewegung
nicht ohneweiters verständliche Linke ist wohl als Pendant zur Rechten der alten Frau neu hinzugekommen. Vasaris
»Santa Lisabetta« ist nach einer Alten kopiert, die auf Lucas van Leydens Kupferstich, der den vorzeitigen Triumph
der hartherzigen Schönen über den verliebten Zauberer Virgil darstellt, vorkommt; sie steht hinter der rechts vorne
auf den Stufen sitzenden Frau, die im rechten Arm ihr Büblein hält und die Finger der linken Hand mit den Schnüren
ihres Geldbeutels spielen läßt. Auch die Alte ist, freilich im Gegensinn, von dem florentinischen Bildhauer sehr genau
kopiert, selbst die Daumenspitze, die zwischen Mittel- und Zeigefinger der den Krückstock haltenden linken Hand
sichtbar wird, ist in Marmor wiedergegeben, bloß die rechte Hand, die auf dem Stiche — als linke — die rechte Schulter
des Knaben berührt, um ihn sanft nach hinten zu drehen, liegt auf der Skulptur auf der linken Achsel der
h. Maria.
Während die alte Frau ungemein geschickt der Komposition einverwoben ist, gliedert sich ihr der alte Mann viel
weniger organisch an. Wie aber die zahlreichen modernen Nachbildungen in Bronze und Gips, die von Pierinos
Relief im Handel sind, beweisen, wird es auch heute noch sehr geschätzt. Sicher ruht der aparte Reiz, der diese
Beliebtheit vielleicht verursacht, zum großen Teile auf den beiden dem Kupferstichwerk.Lucas van Leydens ent-
lehnten Gestalten, und jedenfalls liefert das Relief einen nicht unwichtigen Beitrag zu dem Kapitel: Beeinflussung süd-
licher Kunst durch nordische, das zwar nicht so umfangreich wie das gegenteilige, aber beinahe noch interessanter ist.
Arpad 1-1 reixlgärtner.
i Zum Beispiel L. 53, 55, 03, 66, 87, 573.
s l28, AD»' Z>
w Gu,
kanh
'l0ndseer Codices,
SChnitte^
•renz.
5n. dem begabten'
mnesknabenund
s 1 v°n Med|
i Katalog des ßar.
ird der alteMann
nte" Joachim be-
ür die alte Frau
tergrund rechts
• vonVasari über-
Name der h. Eli-
beibehalten. Das
3hl nicht recht
ennt man in der
•au die h. Elisa-
wird man wohl
:n Mann für den
harias ansehen
ihn für den h.
, den Vater der
Dttes, halten darf
Dch nur dann,
lan für die alte
asaris Bezeich-
fgibt und sie die
nennt. Weniger
er ungewohnten
nd derBartlosig-
hLucaSignorel
n h. Josef gele-
bartlos dar) als
darum, weil er
fenbar wie das
lUch das innere
■ick der alten
üso vermutlich
Ltteist,wirdman
dtenMannl*
m Nährvater er-
cönnen.
aber die Be-
dfelhaft sie «
ruf jed^ *
t 33 Jahren-
Ausschnitt aus Lucas van Leydens Kupferstich
»Esther vor Ahasver«.
Ausschnitt aus Lucas van Leydens Kupferstich
»Virgil im Korbe«.
— 67 —
fühligeren und aufmerksameren Be-
trachter ausübt. Die beiden Figuren
stehen in einem deutlichen und star-
ken Gegensatz zur h. jungen Mutter
und zu den beiden Kindern. Diese drei
Gestalten sind im Ausdruck und Ty-
pus ihrer Gesichter, in der Behand-
lung ihrer Körperformen und ihrer
Gewänder, in ihrer Gruppierung und
ihren Bewegungsmotiven unverkenn-
bar italienisch, ja michelangelesk. Das
alte Paar im Hintergrund dagegen ver-
rät bereits durch seine einmummende
Tracht eine Abstammung aus dem
Norden und dorthin weisen auch die
naturalistische Treue und Sorgfalt,
womit gleicherweise Gesichtszüge
und Kostüm behandelt sind. Die mit
einem Bändchen hochgeknüpften
Zipfel des aufgestülpten Barettrandes beim Manne sind eine Eigentümlichkeit der niederländischen Männertracht um
1520, wie dies eine Reihe von Dürers männlichen Bildnissen, die während seiner Reise in den Niederlanden entstanden
sind,1 bezeugen. Dadurch wird von vornherein für die beiden Gestalten die Benutzung eines niederländischen Kupfer-
stiches wahrscheinlich, und da »Luca d'Ollanda« der Großmeister des niederländischen Kupferstiches um jene Zeit
ist, der überdies gleich Martin Schongauer und Albrecht Dürer von den italienischen Künstlern der Hochrenaissance
gerne kopiert wurde, so werden die Vorbilder für das betagte Elternpaar am ehesten im Oeuvre Lucas van Leydens
vermutet werden dürfen. Und wirklich sind sie da zu finden, der Alte auf dem Kupferstich »Esther vor Ahasver« von
1518, B. 31, die alte Krau auf dem Kupferstich »Virgil im Korbe« von 1525, B. 130. Der Alte ist im selben Sinne sehr
genau nach dem links hinter und über dem König sichtbaren Manne kopiert: der am Ellbogen eingebundene Ärmel,
die Naht auf der Schulter, der breite Halskragen, die hinabzipfende Haube unter dem Barett, dieses selbst mit der
hinabgebogenen Ecke seines aufgestülpten Randes und dem durchgezogenen Bande (das freilich auf Pierinos Relief,
anscheinend damit das Gesicht frei bleibt, nur einfach dargestellt und daher praktisch unmöglich geworden ist), die
beiden spitzen Winkel von Nase und Kinn, all das stammt von der nordischen Vorlage her. Bloß die in ihrer Bewegung
nicht ohneweiters verständliche Linke ist wohl als Pendant zur Rechten der alten Frau neu hinzugekommen. Vasaris
»Santa Lisabetta« ist nach einer Alten kopiert, die auf Lucas van Leydens Kupferstich, der den vorzeitigen Triumph
der hartherzigen Schönen über den verliebten Zauberer Virgil darstellt, vorkommt; sie steht hinter der rechts vorne
auf den Stufen sitzenden Frau, die im rechten Arm ihr Büblein hält und die Finger der linken Hand mit den Schnüren
ihres Geldbeutels spielen läßt. Auch die Alte ist, freilich im Gegensinn, von dem florentinischen Bildhauer sehr genau
kopiert, selbst die Daumenspitze, die zwischen Mittel- und Zeigefinger der den Krückstock haltenden linken Hand
sichtbar wird, ist in Marmor wiedergegeben, bloß die rechte Hand, die auf dem Stiche — als linke — die rechte Schulter
des Knaben berührt, um ihn sanft nach hinten zu drehen, liegt auf der Skulptur auf der linken Achsel der
h. Maria.
Während die alte Frau ungemein geschickt der Komposition einverwoben ist, gliedert sich ihr der alte Mann viel
weniger organisch an. Wie aber die zahlreichen modernen Nachbildungen in Bronze und Gips, die von Pierinos
Relief im Handel sind, beweisen, wird es auch heute noch sehr geschätzt. Sicher ruht der aparte Reiz, der diese
Beliebtheit vielleicht verursacht, zum großen Teile auf den beiden dem Kupferstichwerk.Lucas van Leydens ent-
lehnten Gestalten, und jedenfalls liefert das Relief einen nicht unwichtigen Beitrag zu dem Kapitel: Beeinflussung süd-
licher Kunst durch nordische, das zwar nicht so umfangreich wie das gegenteilige, aber beinahe noch interessanter ist.
Arpad 1-1 reixlgärtner.
i Zum Beispiel L. 53, 55, 03, 66, 87, 573.
s l28, AD»' Z>