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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.3682#0028
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acht Blättern in einem von ihm erfundenen besonderen
Aquatintaverfahren vertreten. Von Rembrandt kam ein
Druck des Hundertguldenblattes zur Versteigerung.

Kriegsbilderausstellung von Josef Engelhart (No-
vember, Dezember 1916).

Aquarelle und Zeichnungen wogen vor. Ein Stück Zeit-
geschichte steckt in den vorzüglichen Bleistiftstudien, die
der Künstler während des Kramär-Prozesses anzufertigen
Gelegenheit hatte. Sie waren aber natürlich nicht
ausgestellt.

In der Galerie Amol fanden folgende Ausstellungen
statt, auf denen es Zeichnungen und graphische Blätter,
einmal auch bloß Gemälde eines Graphikers, zu sehen gab:
Schiele (Dezember 1914, Jänner 1915), Radierungen des
Amsterdamers Jan Po orten aar (März 1915), Franz
Wacik (Mai 1915), Jungnickel (Jänner 1016), neben
plastischen Arbeiten auch Holzschnitte des Schweizer
Bildhauers Hans Trudel (März 1916), Skizzen und Bilder
vom nördlichen Kriegsschauplatz von Coschell und
Artur Stadler (April 1916), von dem letzteren ähnliche
Arbeiten nochmals (Oktober 1916), Gemälde Emil Orliks
(März, April 1917).

Bei Halm Sc Goldmann waren zu sehen: Zeichnungen
und Radierungen des Pragers J. C. Vondrous (März 1915),

Radierungen der Leipzigerin Heia Peters und des Mün-
cheners Guido Stella (April 1915), Zeichnungen von
Heßhaimer (Mai, Juni 1915), Zeichnungen und Radie-
rungen von Michalek (April 1916), Zeichnungen und
Radierungen von Heßhaimer (September 1916), Zeich-
nungen und Radierungen von Michalek, Wilhelm
Wodnansky und Hubert Landa (Dezember 1916),
Radierungen und Lithographien von August Brömse
(Februar 1917), Zeichnungen und Radierungen von
Ferdinand Gold (März 1917), Bilder und Zeichnungen
von Karl Maria Schuster (April 1917), Federzeich-
nungen der Frau B. Lark-Horovitz und Radierungen
der Frau Lilly Steiner (Mai, Juni 1917).

Hugo Heller veranstaltete folgende hier in Betracht
kommende Ausstellungen: Zeichnungen und Radierungen
von Leopold Gottlieb (Oktober 1915), Zeichnungen von
Uriel Birnbaum (März, April 1916), neben Skulpturen
auch einige Zeichnungen des Bildhauers Gustinus Am-
brosi (Herbst 1916).

Die Hofbibliothek stellte 1915 aus ihren reichen
Schätzen eine schöne Buchkunstausstellung zusammen,
deren Andenken ein sorgfältig gearbeiteter, geschmackvoll
ausgestatteter Katalog wach erhalten wird.

Arpad Weixlgärtner.

Mitteilungen der Gesellschaft.

Zwei neue außerordentliche Veröffentlichungren.

Niederländische Gemälde aus der Sammlung des Herrn Dr. Leon Lilienfeld in Wien von Gustav-
Glück. So lautet der Titel eines neuen Werkes, das unsere Geseilschaft herausgibt und das die schon stattliche Reihe
ihrer Veröffentlichungen von Gemäldesammlungen in glücklicher Weise fortführt. Die genannte Sammlung gehört,
obwohl erst in den zwei letzten Jahrzehnten entstanden, heute schon zu den reichsten und hervorragendsten Privat-
galerien Österreich-Ungarns. Eine Übersicht über den Inhalt mögen die Kapitelüberschriften des Textes geben:
Vlämische Malerei; Holländische Gesellschaftsmalerei; Holländische Bauernmalerei; Leidner Feinmalerei; Holländische
Malerei von Licht und Luft; Holländische Landschaftsmalerei; Holländische Bildnismalerei. Das dem Werke
beigefügte Verzeichnis der Gemälde weist 82 Nummern auf; fast alle erscheinen abgebildet, davon 52 in vorzüglichen
Heliogravüre-Tafeln aus der Werkstatt M. Frankensteins. Von den in der Sammlung vertretenen Künstlern seien um-
genannt: Adriaen Brouwer, Aelbert Cuyp, Gerard Dou, Van Dyck, Carel Fabritius, Jan van Goyen, Frans Hals, Pieter
de Hooch, Frans van Mieris, Aert van der Neer, Adriaen und Isack van Ostade, Salomon van Ruysdael, Jan Steen,
David Teniers d. J., Gerard Terborch, Emanuel de Witte, Philips Wouwerman u. a. Dem reichen Inhalt entspricht die
vornehm einfache Ausstattung des Buches, das sich auch durch ein besonders handliches Format empfiehlt. Nur
45 Exemplare kommen in den Handel; der Preis ist mit 100 Mk. festgesetzt.

Eine neue ^Liebhaberausgabe« sind die »Tiere der Fabel«, sechs farbige Holzschnitte von Ludwig-
Heinrich Jungnickel. Der ausgezeichnete Künstler, dessen Hauptstärke in der Darstellung der Tiere und in der
Behandlung des farbigen Holzschnittes liegt, bereichert mit der in Rede stehenden kleinen Folge sein Oeuvre um
eine außergewöhnlich originelle und kraftvolle Arbeit. Er war niemals sklavischer Naturalist, immer hat er nach Stil
gerungen. Diesmal ist er noch weniger naturgetreu als sonst. Er bemüht sich vielmehr, ein halbes Dutzend der
bekanntesten Charaktere der Tierfabel mit den von ihm spielend gemeisterten Mitteln des farbigen Holzschnittes zum
aufs äußerste gesteigerten Ausdruck zu bringen. Jedes Blatt ist vom Künstler selbst mit der Hand auf schönes
Japanpapier gedruckt und zeigt daher all die vom Feinschmecker so hoch geschätzten intimen Vorzüge und reizvollen
Zufälligkeiten künstlerischer Handarbeit. Zu jedem Holzschnitt sind zwei bis drei Platten verwendet. Es wurden nur
50 Exemplare hergestellt. Nach deren Druck wurden die Holzstocke vernichtet. Jedes Blatt ist vom Künstler signiert.
Auch der Einband und der Titel sind nach Entwürfen des Künstlers angefertigt. Das Format der Mappe ist 45 : 31 cm.
Der Preis des ganzen Werkes beträgt 200 Mk.

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