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Cod. Pal. germ. 228

Cod. Pal. germ. 228
Rezeptsammlung • Rezeptregister

Papier • 138 Bll. • 31,9 x 20 • Kaiserslautern (?)/Heidelberg (?) • Ende 16. Jh. (nach 1589 [?])

Lagen: V9 (mit Spiegel) + IV16 (mit Bl. 13a) + III22 + IV30 + (IV-1)36 (mit Bl. 33a) + 3 IV60 + III66" + IV74' + (IV-
l)81 + 6 IV129 + IV136 (mit Spiegel). Am heutigen Beginn der Hs. evtl. Lagenverlust (s.u. Rezeptregister). Foliie-
rung des 17. Jhs.: 1-113; 52-113 modern in 52'~-113verändert, Bll. 33a, 114*-136* mit moderner Zählung. Wz.:
zwei Wz. mit Varianten, nicht nachweisbar. Rezeptregister: Schriftraum und Zeilenzahl stark variierend (s.u.
Herkunft). Deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer Hand (auch einer der Schreiber in Cod. Pal. germ. 278) mit
Nachträgen einer zweiten Hand. Überschriften in Auszeichnungsschrift. Rezeptbuch: Schriftraum: 27-28,5 x 16;
30-38 Zeilen. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer Hand. Überschriften in Auszeichnungsschrift, wenige in
Majuskeln (u.a. 25r). Korrekturen und wenige Durchstreichungen (u.a. 19v) von Schreiberhand. 33v, 33ar Wachs-
reste vom Zusammenkleben der vermutlich beim Schreiben überschlagenen und leer gebliebenen Bll. Begin-
nender Tintenfraß. Pergamentkopert auf drei durchgezogenen Bünden, Rückentitel Rezeptregister (versatim):
[Geschrieben/ Artzeney/ buch: (16. Jh.); Rezeptbuch: 228/ Medic[ina] et! Chir[urgia]/ Et Aquarum/ Distil-
la[tio] (17. Jh.). Zwei Verschlußbänder aus Leder, eines nur fragmentarisch erhalten. Rundes Signaturschild, mo-
dern: Pal. Germ. 228.

Herkunft: Das zuerst angelegte Rezeptregister wurde so makuliert, daß es kopfstehend - von ursprünglich
hinten beginnend - neu beschrieben wurde (= Rezeptbuch). Hs. sehr wahrscheinlich aus dem Besitz Pfalzgräfin
Elisabeths von Pfalz-Lautern. Hierfür spricht, daß die in Cod. Pal. germ. 177 (19r-22v) mit ihrem Namenszug
gekennzeichneten Rezepte in dieser Kompilation (Cod. Pal. germ. 228, 4v-13ar) zusammmengefaßt erscheinen.
Vorderer Umschlag Capsanummer: C. 117. Ursprünglich eingelegter Zettel, jetzt auf Vorderspiegel aufgeklebt:
228/ Medicinas/ Chirurgie (vgl. Rückentitel).

Schreibsprache: südrheinfränkisch mit bairischen Formen.

Literatur: Wille, S. 35; nicht bei Wilken.

135*V-2V [versatim!] REZEPTREGISTER. >Januanus<. Ohll... 2V >Octobris<. Balsam
[November und Dezember fehlen]. Verzeichnis der in der Monatsabfolge (Januar bis
Oktober) festgelegten Anwendung von Arzneimitteln. Die Medikamente sind unterteilt
in Öle, destillierte Wässer, undestillierte Wässer, Pulver, Salben, Latwerge und Balsame.
Für jede Medikamentenart sind pro Monat meist zwei Bll. für Eintragungen vorgesehen.
Als Rezeptzuträger oder Gewährsleute der wenigen Rezepteinträge auf den sonst über-
wiegend leeren Seiten werden genannt: Kurfürst Ludwig V./VI.? von der Pfalz (107*v,
103*v, 99*', 77;:"v, 72*v, 35v); Gräfin Ursula? von Falkenstein (79*v, 74*v, 72*v, 66*v, 62*v,
51', 45'); Meister Christoffel Federlem (74*', 72*', 35').

1r—51v ANONYME REZEPTSAMMLUNG MIT REZEPTEN ÜBERWIEGEND GE-
GEN SCHLAG, HINFALLENDES SIECHTUM UND GICHT (nach Indikation ge-
ordnet; 185 Rezepte). Kompilation verschiedener Rezeptbücher, zum Teil mit Angabe der
Besitzer beziehungsweise Kompilatoren. Es ist jeweils nicht auszuschließen, daß sich
zwischen den Rezepten, die unter einer Quelle subsumiert sind, auch solche aus anderer
Provenienz befinden.

Als Rezeptzuträger oder Probanden werden genannt: Gräfin von Barby (T); Graf Ger-
hard zu Solms (lv); Albertus (2r); Pfalzgraf Georg von Pfalz-Simmern (13ar); Gräfin Ur-
sula? von Falkenstein (17r, 37'); Anton Fugger (Kaufmann, 1493-1560) (18r, 24'); Dr.
Johann Naeve (18v, 27r); die Wilbertin (21r); Bartholomäus Hartung (22v); Beringer von
Kotzau (22v); Herzog Christoph von Württemberg (22v); Kurfürst Ludwig VI. von der

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