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Cod. Pal. germ. 242

Cod. Pal. germ. 242

Kunigunde Jakoba von Nassau-Dillenburg u.a.: Rezeptsammlungen

Papier • 172 Bll. ■ 31,5 x 21,3 • Kaiserslautern (?)/Heidelberg (?) ■ 1580-1586

Hs. aus drei Faszikeln zusammengesetzt (I. Bll. l-48b;:'; II. Bll. 48c“‘-l 13c*; III. Bll. 114-160). Lagen: II3 (mit
Spiegel) + ... + II163 (mit Spiegel). Foliierung des 17. Jhs.: 1-160, Bll. l*-3*, 48a*—48c*, 113a*-113c*, 161*-163*
mit moderner Zählung. Hinterspiegel-161* (!) versatim auf den Versoseiten: Foliierung des 17. Jhs. (römisch)
25-28 (Papier bei der Neubindung in Rom aus einer anderen Hs. entnommen?). Bl. 159 rechte, untere Ecke
abgerissen (Textverlust). Wz.: Löwe schräg schlank (Bll. l*-3*; identisch im Vorsatz von Cod. Pal. germ. 25, 42,
217, 221, 234, 237, 249, im Text von Cod. Pal. germ. 235), vergleichbar Briquet 10542; gekrönter Löwe in
Wappenschild (altes Passauer Wappen) (Bll. 161*-163*; identisch im Vorsatz von Cod. Pal. germ. 43, 177, 223,
289, im Text von Cod. Pal. germ. 9, 50, 239, 243, 296), vergleichbar Briquet 10593. Beginnender bis starker
Tintenfraß. Pergamenteinband des 17. Jhs. (römisch), Rückentitel: 242/ Medic:[inx] et C[hirurgiac]/ Prxcepta/
[pr\aecipue drc[a]/ Pestem (17. Jh.). Gelb-grünes Kapital. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 242.

Herkunft: Wz. Bll. 48c*-61 auch im Papier einer Abschrift eines Briefs Wilhelm Rascalons an Pfalzgräfin Elisa-
beth von Pfalz-Lautern (Cod. Pal. germ. 177, 29r-30r). Hs. vermutlich aus dem Besitz Pfalzgräfin Elisabeths von
Pfalz-Lautern, der die Rezeptsammlung von ihrer Schwägerin, Gräfin Kunigunde Jakoba von Nassau-Dillen-
burg, geb. Pfalzgräfin von der Pfalz, die seit 1580 mit Graf Johann VI. dem Älteren von Nassau-Dillenburg
(1536-1606; EST N.F. 1/1, Taf. 72) verheiratet war, für eine Abschrift zur Verfügung gestellt wurde (lr Dis Buch
kumpt von der Greffinn vonn Nassau). So erklärt sich auch die Rezeptzuträgerbezeichnung Ein kunnst für die
pestlentz Mein Schwester vonn Kassell (59v), die sich auf Kunigunde Jakobas Schwägerin Pfalzgräfin Elisabeth,
geb. von Hessen-Kassel bezieht. Die Beziehung zu Elisabeth von Pfalz-Lautern wird durch die Hand der Kom-
pilationsvermerke in Teil III. hergestellt, die in anderen Handschriften aus ihrem Besitz wiederkehrt. Die Hs.
muß also zwischen 1580 (Datum der Hochzeit) und 1586 (Tod Kunigunde Jakobas) entstanden sein. Wohl vor
1592 nach Heidelberg in die jüngere Schloßbibliothek.

Literatur: Wille, S. 39; nicht bei Wilken.

I.

Bll. l-48b*. Lagen: IV8 + 2 III33 + V30 + 2 IV46 + II48b (mit Bl. 48a*). Wz.: zwei Varianten Adler mit Lilie und
Buchstaben ND auf der Brust (identisch in Cod. Pal. germ. 217, 224, 273, 285), darunter ähnlich Briquet 7050
bzw. Briquet 9348 (u.a. Heidelberg 1583 bzw. Neustadt 1586). Schriftraum (links durch Papierknickung be-
grenzt): 24,4-25,6 x 14,4-15,5; 29-33 Zeilen. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer Hand (auch Schreiber von
49r-160r und in Cod. Pal. germ. 217, 223/VIII [Hand I], 224, 225/11, 236/1, 237 [Hand II], 240 [Hand I],
243/VIII, 246 [Hand I], 250, 287, 288 [Hand I], 299 [Hand II]). Rezeptüberschriften in Auszeichnungsschrift.

Schreibsprache: hochdeutsch mit zahlreichen spezifisch (west)mitteldeutschen Formen.

1r—48v GRÄFIN KUNIGUNDE JAKOBA VON NASSAU-DILLENBURG, RE-
ZEPTSAMMLUNG (zum Teil nach Indikationen geordnet; 208 Rezepte). >Dis Buch
kumpt von der Greffinn vonn Nassau<. Gräfin Kunigunde Jakoba von Nassau-Dillen-
burg, geb. Pfalzgräfin bei Rhein (1556-1586; EST N.F. 1/1, Taf. 72 und 95). - l*r-3'vV, F
leer.

Als Rezeptzuträger oder Probanden werden genannt: Stefan Scheurer zu Wien (35r); Graf
Albrecht (351); Anton Fugger (Kaufmann, 1493-1560) (35r); Meister Gumprecht Jude zu
Neckarsulm (37v); Dr. Burckhard [Mithob?] (38r)-

(1. 2r—13V) 47 Rezepte gegen verschiedene Krankheiten. - (2. 13V—16r) 12 Rezepte zur Pul-
verlöschung und zur Behandlung anderer Schußverletzungen. - (3. 16r-27r) 63 Rezepte
gegen verschiedene Krankheiten. Darunter (20r) >Volgt die Salbe von kraut Nicotianna<.

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