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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0182
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Cod. Pal. germ. 337

Cod. Pal. germ. 337

Peter Harer: Gedicht über die Hochzeit Pfalzgraf Friedrichs II. von der
Pfalz mit Dorothea von Dänemark

Papier • 106 Bll. • 29,3 x 20,9 ■ Heidelberg • 1536

Lagen: (II-1 ) 2 (mit Spiegel, Bl. 1 !:') +12 IV 96 + (IV+1) 104 (mit Spiegel). In der ersten Lage wurde bei moderner
Restaurierung ein Bl. entfernt. Foliierung des 17. Jhs.: 1-103, Bll. l ::'-2 ::', 104 ::' mit moderner Zählung. Reste alter
Zählung am unteren, äußeren Blattrand (nur auf Bll. 33-34, 73 lesbar erhalten, sonst abgeschnitten). Wz.: Krone
mit zweikonturigem Bügel mit Perlenbesatz mit Kreuz mit einkonturiger Stange mit Stern (Vorder- und Hinter-
spiegel), vergleichbar Briquet 4.970; Ochsenkopf mit einkonturiger Stange mit Kreuz (übrige Blk; identisch in
Cod. Pal. germ. 1, 241/1 und 279), Piccard 2, Typ V/167 (Süddeutschland 1535-1538). Schriftraum (rundum
blind geritzt begrenzt): 18,2-19,7 x 10,8-11,4; 21-23 Zeilen. Text versweise abgesetzt. Kalligraphische Kursive
des 16. Jhs. von einer Hand (Peter Harer; auch Schreiber in Cod. Pal. germ. 261, 2 ra-17 va und Cod. Pal. germ. 319).
Überschriften in schwarzer und roter (T) Auszeichnungsschrift. V. mit Metallstift von moderner Hand durch-
gezählt (fehlerhaft). Kalligraphische Initialen in Blau und Rot. Die Anfangsbuchstaben der letzten zehn V.
bilden abwechselnd in Rot und Blau das Akrostichon PETER HARER. Rotbrauner Kalbledereinband über
Pappe auf vier Doppelbünden mit blinden Streicheisenlinien und Goldfileten sowie je zwei Rollen- (Blattwerk)
und Einzelstempeln (rautenförmige Arabeske, Blatt) in Gold. Spuren von Lackbemalung in Rot und Grün.
Punzierter Goldschnitt. Beige-rosa (?) Kapital. Zwei Verschlußbänder aus grünem Gewebe (modern). Restau-
rierung 1962 (Hans Heiland/Stuttgart; Restaurierungsbericht auf Hinterspiegel geklebt). Zur dabei ausgelösten
Einbandmakulatur s.u. Fragmente.

Herkunft: 103 r Datierung, s.d. Lokalisierung aufgrund inhaltlicher Kriterien. Autograph des Verfassers und
wahrscheinlich das Widmungsexemplar für das Brautpaar. Bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der Heilig-
geistbibliothek verzeichnet: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1956, S. 67: Pfaltzgraue Fridrichs heyrath mit fraw Doro-
thea konigin in denmarck Reymen geschriehen papir fol. rott pappen vbergult 1536 (gleichlautend Cod. Pal.
lat. 1931, 31T). Vorderspiegel Vermerk: Codice Inedito (19. Jh.). 2 ::' r Inhaltsangabe (19. Jh., Franz Joseph Mone).
Eine Abschrift des 19. Jhs. durch Johann Georg Lehmann (s. Einleitung, S. XVIII) befindet sich unter der Sig-
natur ms. 1962 (All. 45) in der BNU Straßburg (vgl. Kat. Straßburg, BNU, S. 404).

Schreibsprache: südrheinfränkisch mit spezifisch bairischen Formen und Schreibeigentümlichkeiten.

Literatur: Wille, S. 51; Adelung, Nachrichten, S. 24; Lori, Bl. 1T Nr. 337; Wilken, S. 416; Kat. HSA-BBAW,
Günther Jungbluth, Juli 1938, 5 Bll.; Udo Wennemuth, in: Schlechter, Kostbarkeiten, S. 186f. Nr. C7;
Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg337.

I 1—103 r PETER HARER, GEDICHT ÜBER DIE HOCHZEIT PFALZGRAF FRIED-
RICHS II. VON DER PFALZ MIT DOROTHEA VON DÄNEMARK. >Vorrede<.
KOng Salomon vonn gott begabtl Das er die höchst weißheit gehabt/ Fur andern men-
schen hie auff erdt... 2‘ Bring rechte lieb vnd eynigkeit/ Zu allen tugenten bereit. >Vonn
Pfaltzgraue Friderichs Hertzogen In Bayern werbung vnd Handelung bey Römischer
Kaiserlicher Ma[iestä]t. in Hispanien vmb irer Ma[iest'i]t Mommen Frewlin Dorotheam
geborne konnigin von Denmarckh<. Solchs vnnd anders hat furwar/ Der durchluchtig
hochgeborn clar... 103 r >Beschluß dieses gedichts<. Pfaltzs o lobliches furstenthumb/ Eß
dienet dir zu grossem rumb ... Eyn solches werckh zu richten fein/ Recht lob vnnd danckh
sey darumb sein./ Laus deo, Vni et Trino/ [rot:] 1536. Text (Auszüge nach dieser Hs.):
Marc Rosenberg, Quellen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses, Heidelberg 1882,
S. 94-106. VL 1 5, Sp. 32 lf. nennt irrig Pfalzgraf Friedrich I. als Bräutigam. Die dort er-
wähnte Parallelüberlieferung in Budapest Bibliothek der Grafen Zay-Ugröcz Hs. 115 ist
nicht mehr nachweisbar (vgl. Röbert Gragger, A zay-ugröczi nemet verses kodexröl,
Budapest 1910). Text auch in Zweibrücken Bibliotheca Bipontina Hs. 41. Zu Peter Harer

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