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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0186
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Cod. Pal. germ. 339 (in zwei Bänden)

[= 352a]-376, 516 [= 516a]-604, Zählung modern korrigiert, Bll. A, 605 ::-609' :', Z mit moderner Zählung. Zeit-
gleiche Zählung der Kapitel in Rot, teilweise fehlerhaft: XXXVIII-XLII, XLII, XLIIII, XLVI-LXV. Wz,
Schriftraum und Zeilenzahl wie Band 1. Text versweise abgesetzt. Bastarda von einer Hand (auch Schreiber II in
Band 1, s.d.), Kapitel- bzw. Bildüberschriften in Rot. Zahlreiche rote Lombarden über zwei bis sechs Zeilen,
wenige nicht ausgeführt (u.a. 476 r). Wenige Cadellen. Am Kapitelende Unterlängen der letzten Zeile als Raum-
füllung teilweise stark verlängert und in Achterschlingen endend (u.a. 498 v). Übliche Rubrizierung (Versalien rot
gestrichelt), 512 r/513 r nicht rubriziert (vermutlich vom Rubrikator überblättert). 27 Federzeichnungen an den
Kapitelanfängen in Wasser- und Deckfarbenmalerei. Zu den Miniaturen s.o. zu Band 1. Geringer Textverlust
durch Tintenfraß. Beginnender Kupferfraß. Spuren von Blattweisern. Restaurierung 1983. Alter Pergament-
rücken des 17. Jhs. an Hinterspiegel des zweiten Bandes angefalzt, Rückentitel: 339/ Poema Historicum de
rebus/ gestis Parcifalis Principum / [18./19. Jh. (?): Parcival]. Modernes gelb-rotes Kapital. Rundes Signatur-
schild: Pal. Germ. 339.

Herkunft: Aus der Werkstatt Diebold Laubers in Hagenau (vgl. Koppitz, S. 34-50, 132 Anm. 40, S. 175 [Hs.
erwähnt]; Saurma-Jeltsch 1, bes. S. 61-243), Datierung aufgrund des Wasserzeichenbefundes. Die Hs. wurde
in der Forschung mehrfach mit einer - vermutlich - zweibändigen ‘Parzival’-Ausgabe Laubers gleichgesetzt, die
dieser in einem Brief an einen potentiellen Kunden erwähnt und die er für einen hertzog Ruprecht angefertigt
habe (erste Edition des Briefes bei Kautzsch, Lauber, S. 5, neuerlich bei Flood, s.u., S. 198), so u.a. Wegener,
S. 112. Zur Problematik dieser Annahme schon Kautzsch, Lauber, S. 7f., und Fechter, S. 132. Gegen die
Gleichsetzung wendet sich u.a. John L. Flood, Johann Mentelin und Ruprecht von Pfalz-Simmern. Zur Entste-
hung der Straßburger ‘Parzival’-Ausgabe vom Jahre 1477, in: Studien zu Wolfram von Eschenbach. Festschrift
für Werner Schröder zum 75. Geburtstag, hrsg. von Kurt Gärtner (u.a.), Tübingen 1989, S. 197-209, bes. S. 202f.,
mit kurzer Aufarbeitung der Forschungsgeschichte. Dieser Herzog Ruprecht wird hierbei mit Pfalzgraf
Ruprecht von Pfalz-Simmern (1420-1478) identifiziert (so auch Flood, s.o., S. 201), der in den Jahren 1440-
1478 Bischof von Straßburg war und durch den die Hs. in die Bibliotheca Palatina gelangt sei. Mittler/Wer-
ner, S. 87, erwägen den pfälzischen Kurfürsten Ludwig IV. oder Pfalzgraf Friedrich I. als Käufer. Hs. bei der
Katalogisierung 1581 im Inventar der Heiliggeistbibliothek verzeichnet: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1956, S. 61
[2°]: Parcefell, reymen, figuren, bretter, rott Leder, bucklen (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1931, 308 v). l', 6 r der im
Zuge der Katalogisierung 1581 eingetragene Bibliothekstitel: Parcefall. 2 ::' r Capsanummer: C. 128; alte römische
Signatur: 1652. Vorderspiegel Inhaltsangabe (20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke).

Schreibsprache: niederalemannisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 167; Adelung, Nachrichten, S. 24; ders., Gedichte, S. 21-28; Wilken, S. 416f.; Wolf-
rams von Eschenbach Parzival und Titurel, hrsg. von Ernst Martin, Bd. 1: Text, Halle/S. 1900 (Germanistische
Handbibliothek 9,1), S. XXI (Sigle n; teilweise fehlerhafte Angaben); Albert Schreiber, Neue Bausteine zu
einer Lebensgeschichte Wolframs von Eschenbach, Frankfurt/M. 1922 (Deutsche Forschungen 7), S. 116, Si-
gle ::'n (d); Wegener, S. 46; Kat. HSA-BBAW, Günther Jungbluth, Februar 1937, 11 Bll.; Wolfram von
Eschenbach, hrsg. von Karl Lachmann, Bd. 1: Lieder, Parzival und Titurel, 7. Ausg., neu bearb. und mit einem
Verzeichnis der Eigennamen und Stammtafeln versehen von Eduard Hartl, Berlin 1952, S. XLV Nr. 3 (Sigle n);
Stammler, S. 142 Nr. 1 (e); Werner, Buchkunst, S. 5; Wolfram von Eschenbach ‘Parzival’. Abbildungen und
Transkriptionen zur gesamten handschriftlichen Überlieferung des Prologs, hrsg. von Uta Ulzen, Göppingen
1974 (Litterx 34), S. VII (Sigle n; mit Abb.); Becker, S. 80-82 Nr. 3; Traband, S. 85; Schirok, S. 31 (Sigle n);
Wolfram von Eschenbach ‘Parzival’. Die Bilder der illustrierten Handschriften, hrsg. von Bernd Schirok,
Göppingen 1985 (Litterx 67), S. 5 (Sigle n), S. 42-106 (mit Abb.), S. 186-191 (Kapitelüberschriften); Mittler/
Werner, S. 87 Nr. 15 (mit Abb.); Schirok, Studienausgabe, S. XXXIVf. Nr. 3 (Sigle n); Karin Zimmermann,
in: Schlechter, Kostbarkeiten, S. 147f. Nr. A10 (mit Abb.); Sabine Rolle, Bruchstücke. Untersuchungen zur
überlieferungsgeschichtlichen Einordnung einiger Fragmente von Wolframs Parzival, Erlangen (u.a.) 2001 (Er-
langer Studien 123), S. 204 (Sigle E); Saurma-Jeltsch 2, S. 65f. Nr. 43 (mit Abb.); Anne Stephan-Chlustin,
Artuswelt und Gralswelt im Bild. Studien zum Bildprogramm der illustrierten Parzival-Handschriften, Wies-
baden 2004 (Imagines medii tevi 18), S. 44f., 47f. (mit Abb.); Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg339i
und http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg339ii. Die Hs. wird im Parzival-Projekt der Universität Basel benutzt
(http://www.parzival.unibas.ch/index.html; Mai 2007).

[Band 1:] l'-279 v WOLFRAM VON ESCHENBACH, PARZIVAL. [Gesamtregister
der Kapitel; Anfang (1. Kapitel) fehlt, obere Seitenhälfte leer:] DAs ander Cappittel Also
Gamiret [!] von der künnigin begobet wart... A Das Ixv Cappittel Also Parcifal des Groles

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