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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0290
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Cod. Pal. germ. 358

Cod. Pal. germ. 358

Zwölf Minnereden (Meister Altswert u.a.)

Papier • 152 Bll. • 20,5 x 14,7 • Oberrheingebiet • vor 1410

Hs. aus zwei Faszikeln zusammengesetzt (I. Bll. l-73a ::‘; II. Bll. 74-145 ::). Lagen: I 1 (mit Spiegel) + ... + I 146 (mit
Spiegel). Foliierung des 17. Jhs.: 1-144, Bll. 1*, 39a ::'-39b ::', 66a ::'-66b :;', 73a ::', 145 ::'-146 ::' mit moderner Zählung.
Blattweiser aus Leder (nur an Bll. 67, 74 erhalten). Brauner Kalbledereinband über Holz auf drei Doppelbünden
mit blinden Rollenstempeln sowie Platten- und Einzelstempeln in Gold von Jörg Bernhardt (?) für Kurfürst
Ottheinrich von der Pfalz. Vorderseite in Gold Platte mit Bildnis Kurfürst Ottheinrichs in Kartusche, oben
O.H. [Ottheinrich], unten P.C. [Pfalzgraf Churfürst]; Jahreszahl: 1558; Rückseite in Gold Wappen der Pfalz in
Kartusche (Haebler 2, S. 71 Nr. V, VII, Nr. 3, 4, 2/6 [nur hinten], 7). Farbschnitt (gelb). Blau-weiß-rotes Ka-
pital. Geprägte Messingbeschläge, zwei Riemenschließen (obere Spange verloren). Restaurierung 1961 (Hans
Heiland/Stuttgart), dabei drei alte papierne Rückenschilder abgelöst und separat aufbewahrt (jetzt Cod. Pal.
germ. I): 358/ Poema/ \y\ariarum i?[erum], vgl. Vatikan BAV Cod. Vat. lat. 13220, 34'; [rot:] Minne; alte römi-
sche Signatur: 1354.

Herkunft: Datierung aufgrund des Wasserzeichenbefundes, Lokalisierung nach der Schreibsprache. Hs. der
älteren Schloßbibliothek aus dem Besitz Kurfürst Ottheinrichs von der Pfalz (zum Einband s.o.), verzeichnet
bei der Katalogisierung 1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1937, 23 v [Historiographi et Cosmographi D in
quarto]: Das allt Schwerdt vnd viel andere kurtzweilige Sprüche auf papir geschrieben (gleichlautend Cod. Pal.
lat. 1941, 20 r). Bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der Heiliggeistbibliothek verzeichnet: Vatikan BAV
Cod. Pal. lat. 1956, S. 62 [4°]: das alte schwerdt Spiegel die minnen im garten reymen bretter rott leder bucklen
(gleichlautend Cod. Pal. lat. 1931, 309 r). Vorderdeckel Capsanummer: C. N; alte römische Signatur: 1441. Die
von Grafinger, Vatikanische Ausleihe, S. 286 Nr. 400, vermutete Ausleihe der Hs. unter der Signatur 1441
durch den deutschen Kardinal Friedrich II. Landgraf von Hessen (1616-1682; EST N.F. 1/2, Taf. 248), der sich
für medizinische und alchemistische Hss. interessierte, scheint aufgrund des Inhaltes der Hs. unwahrscheinlich,
es handelt sich eher um Cod. Pal. germ. 209.

Literatur: Bartsch, Nr. 185; Adelung, Nachrichten, S. 27; ders., Gedichte, S. 278-284; Wilken, S. 439f.; Hol-
land/Keller, S. XXII-XXIV (Sigle C); Meyer, S. 29-31 (Sigle C); Geuther, S. 47 (Sigle P5); Kat. HSA-BBAW,
Kurt Matthaei, Oktober 1909, 9 Bll.; Matthaei, S. X-XII (Sigle p; mit Abb.); Brandis, S. 237f.; Digitalisat:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg358.

I.

Bll. l-73a ::'. Lagen: 5 VF 8 (mit Bll. 39a ::'-39b ::') + V 66b (mit Bl. 66a ::') + IV 73a . Kustoden am Lagenanfang: 2" s-7" s.
Wz.: Ochsenkopf mit einkonturiger Stange mit Stern (Bll. 1-12, 25-28, 33-36), Piccard 2, Typ VI/118 und
VI/119 (Süddeutschland 1403-1408); zwei Varianten Ochsenkopf mit einkonturiger Stange mit fünfblättriger
Blume (Bll. 13-24, 29-32, 37-73a ::'), Piccard 2, Typ XII/148 (Heidelberg u.ö. 1406-1409), Piccard, WZK,
Nr. 65.092 (Heidelberg 1406). Schriftraum (links und rechts mit Metallstift bzw. Tinte begrenzt; Versalien-
spalte): 16-16,5 x 7,2-8,1; 26-29 Zeilen. Text versweise abgesetzt. Bastarda von einer Hand. Lombarden in Rot
über zwei bis drei Zeilen. Überschriften in Rot. Übliche Rubrizierung.

Schreibsprache: südliches Niederalemannisch.

1. l r-5 v MEISTER ALTSWERT, DAS ALTE SCHWERT. >Dieß ist daz alte swert<. Die
minne wil mich haben tot/ lieplich liehe bringt mich in not... 5' Aber diß rede waz ir
wert/ Sie macht meister Altswert. Brandis, S. 166 Nr. 429. Text (mit dieser Hs.): Hol-
land/Keller, S. 1-10 (Korrekturen dazu: Meyer, S. 32). Text auch in Cod. Pal. germ. 313,
155 v—160 1 und Cod. Pal. germ. 355, 28 r-33 v. Zu Autor und Text vgl. Ingeborg Glier, in:
VL 2 1 (1978), Sp. 319f. (Hs. erwähnt); Glier, S. 216-225; zur Frage, ob es sich bei diesem
Text um einen Prolog zu den drei folgenden handelt: Edward Schröder, Meister Alts-

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