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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0301
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Cod. Pal. germ. 364

1 1—405' ‘OGIER VON DÄNEMARK’. [Prolog:] MAn lieset Manig abentüre! Von dem
edeln künig Artüre ... l v [Teil 1:] NAch dem meyen zü einer czijde/ Als sich alle ding ver-
blueden ... 80 l Vnd mueße vns alle beraden/ Vnd in aller not steen zue staden/ Amen. 81 r
[Rot:] >Hie vahet sich an die hystorie wie Ogier sines vatters künigrich Dennmarck
enpfing etc.<. [Prolog, schwarz:] IN dem seligen namen Marie/ Die da ist mutter vnd
magt frie ... 82 v [Teil 2:] Wlr haben gehort in frantzoiß/ Von Ogiern dem Denoyß ... 405‘
Das goenne vns der hymmelsch vater/ Amen sprechent alle gader/. Completum per me
Ludwicum FlugeÜ Sub anno domini etc. Ixxix 0 ipsa die/ beate Appolonie virginis et marty-
ris [9. Februar 1479]. Text (nach dieser EIs.): Ogier von Dänemark, s. Lit., S. 1-606. 49 v
Auslassung weniger Wörter (V. 2.908f.), 63 1 von 3 Versen (zwischen V. 3.703 und 3.704).
Cod. Pal. germ. 363 ist der einzige Überlieferungszeuge des Textes. Zum Text vgl. Hart-
mut Beckers, in: VL 2 7 (1989), Sp. 25-28 (Hs. erwähnt Sp. 25). Hs. u.a. erwähnt bei
Backes, S. 165 Anm. 190, S. 166. - l* r-4* v, 80 v, 80* r/v, 80** r/v, 405 v, 406* r-409* v leer.

MM

Cod. Pal. germ. 364

Wolfram von Eschenbach: Parzival • ‘Lohengrin’

Pergament • 3 (Pap.) + 152 + 2 (Pap.) Bll. • 45,4 x 30,3 • Ostfranken (Bamberg?) • 2. Viertel 14. Jh.

Lagen: 3 2 (mit Bll. 1*, 1**) + 19 IV 132 + 2 134 . Spiegel modern, alte Spiegel ausgelöst und als Bll. 1 ::' und 154 ::'
gezählt. Pergament mit wenigen Fehlern (Löcher, Nähte). Kustoden (beide Teile separat gezählt) überwiegend
durch Beschnitt weggefallen (nur 128 v stark beschnitten und 136 v erhalten: ii“ s, iii us). Foliierung des 17. Jhs.: 1-
151, Bll. 1*, 1 ::' ::', 2 ::', 152 ::'-154 ::' mit moderner Zählung. Wz.: kniender Mann mit Kreuz in Wappenschild (Bll. 1 ::',
l**, 2 ::', 153 ::'-154 ;:'), ähnlich Heawood 1.353 (Rom o.J.; vgl. Kat. Heidelberg, UB 6, S. XVI). Schriftraum (Zei-
lengerüst mit Tinte vorgezeichnet; l ra—11 l ra Versalienspalte; am Rand Einstichlöcher): 35 x 20,9-21,2 (l r—11 l r);
34,7-34,9 x 19,5-19,8 (113 r—151 r); zwei Spalten, 56 Zeilen. Text l ra-lll ra vers-, 113 ra—151 ,h strophenweise abge-
setzt. 113 ra—151 rb Versenden meist durch Punkte markiert. Textura von einer Hand, auch Hand A in Cod. Pal.
germ. 383 und 404 (Schreibersigle nach Schnelbögl, S. llf.). Durchstreichungen und Rasuren von der Hand
des Schreibers, Überschriften in Rot (9 ra, 17 rb, 20 va, 26 va nicht ausgeführt). Wenige Korrekturen von Textfehlern
einer späteren Hand (15. Jh.; z. Bsp. 40 vab). l ra Initiale mit Drachenkopf im gespaltenen Buchstabenkörper,
Binnenfeldornamentik, Besatzfleuronnee (lila) und Fleuronneestab in den Gegenfarben Rot und Blau über 16
Zeilen. l ra—11 l ra 18 Lombarden mit Besatzfleuronnee und Fadenausläufern (jeweils zum Teil violett) in Blau und
Rot über sechs bis neun Zeilen (u.a. 17 rb, 24 ra, 30 ra, 33 rb, 34 rb), gleiche Ausführung 113 ra über sechs Zeilen. l ra-
111 ra Lombarden an Sinneinschnitten (meist ‘Dreissiger’) iiber drei, selten vier Zeilen abwechselnd in Rot und
Blau, 113 ra-151 rb desgleichen an den Laissen- bzw. Blockanfängen (zu den Initialen vgl. Schnelbögl, S. 60-63).
Versalien rot gestrichelt, Durchstreichungen von Text in Rot. Bll. 132-133 durch Wasserschaden teilweise aus-
gelaufene Schrift. 112 v ganzseitige Federzeichnung zweier Bogenschützen (Ritter und Knappe? Von zwei
Händen; um 1360). Moderner Halblederband (Holzdeckel mit Lederrücken) auf vier alten Doppelbünden, zwei
Messingschließen. Rückentitel war: 364/ Poema Parcifali/ et/ Loragrini (vgl. Lohengrin, ein altteutsches Ge-
dicht, s. Lit., S. XCIII; Schnelbögl, S. 3). Der römische Pergamenteinband des 17. Jhs. wird von Jungbluth, s.
Lit., Bl. 7, noch beschrieben. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 364.

Herkunft: Datierung nach dem Schriftbefund (laut freundlicher Mitteilung von Frau Dr. Karin Schneider/Herr-
sching vom 4. Oktober 2006). Aufgrund der Übereinstimmungen bei der Ausstattung und beim Initialschmuck
und der gleichen Schreiber, s.o., zusammen mit Cod. Pal. germ. 383 und 404 in einer evtl. klösterlichen Schrei-
berwerkstatt entstanden (Schnelbögl, S. 5; Backes, S. 54 Anm. 24; zu weiteren Hss. aus diesem Skriptorium
vgl. Beckers, S. 322f.). Die drei Hss. waren vermutlich Bestandteil einer ‘Gesamtausgabe’ der Werke, die Wolf-
ram von Eschenbach zugeschrieben wurden (vgl. Schirok, S. 38). Becker, S. 91, vermutet aufgrund der
Schreibsprachen eine Entstehung im Raum Ansbach/Amberg/Bamberg. Zur Lokalisierung vgl. auch Cod. Pal.

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