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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0323
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Cod. Pal. germ. 375

LV [= Bl. 105], LVI [= 106], CVII-CXIII, CIIII [= 114], CXV-CXXXIII (Zählung modern korrigiert), Bll.
l*-2», 133 ::'-133 ::' ::' mit moderner Zählung (im Katalogisat werden die Bll. arabisch gezählt). Bll. mit den Restau-
rierungsberichten, s.u., an Bl. 133** bzw. an den Hinterspiegel angefalzt, ungezählt. Wz.: verschiedene Varian-
ten Ochsenkopf mit zweikonturiger Stange mit Kreuz mit Blume (Bll. 1-34), darunter Piccard 2, Typ XI/337
(Aalen u.ö. 1467-1470); Waage (Bll. 35-43), Piccard 5, 1/223 (Süddeutschland 1471/72); zwei Varianten Och-
senkopf mit einkonturiger Stange mit Blume mit Beizeichen (Bll. 44, 55-114), darunter vergleichbar Piccard 2,
Typ XII/858; zwei Varianten Ochsenkopf mit zweikonturiger Stange mit Blume mit Beizeichen (Bll. 45-54),
darunter vergleichbar Piccard 2, Typ XIII/515; zwei Varianten Anker (Bll. 115-133 ::' ::'), darunter ähnlich Pic-
card 6,1/238 (Köln 1469), ähnlich 1/272 (Westfalen 1470); ein weiteres Wz., nicht nachweisbar. Schriftraum: I. l r-
123': 14,5-15,5 x 11-13; 20 Zeilen (mit Überschriften und gestrichenen Versen teilweise bis 22 Zeilen); auf jeder
Seite stehen zwei Str.; II. 124 r-133 v: 17 x 12; 22-24 Zeilen; seitengenaue Strophenverteilung wegen Platzmangels
aufgelöst. Text vers- und strophenweise abgesetzt. Bastarda von der Hand Michel Beheims (so auch Kra-
tochwill, S. 117f.; gegen Gille/Spriewald 1, S. XXXVf., die zwei Schreiber annehmen und die Hs. nicht als
Autograph erkennen). Zahlreiche Korrekturen und Durchstreichungen von der Hand Beheims (zur Beson-
derheit der Korrekturen vgl. Kratochwill, S. 117f.). Überschriften, meist Kapitelzählung, in Rot. Rote Lom-
barden der Strophenanfänge (erste Stollen) über eine bis zwei Zeilen. Anfänge der zweiten Stollen und der
Abgesänge rot gestrichelt und durch Paragraphzeichen (?) gekennzeichnet. 2 ::' r/v Aufzeichnung der Melodie (Ton
der Osterweise): Schwarze Choralnotation mit dem Text zum ersten Stollen und zum Abgesang der ersten Str.,
dazwischen Text des zweiten Stollens ohne Noten in Rot. Leichter Wurmfraß. Brauner Kalbledereinband über
Holz auf drei Doppelbünden mit blinden Rollenstempeln sowie Platten- und Einzelstempeln in Gold von Jörg
Bernhardt (?) für Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz. Vorderseite vergoldete Platte mit Bildnis Kurfürst Ott-
heinrichs in Kartusche, oben O.H. [Ottheinrich], unten P.C. [Pfalzgraf Churfürst]; Jahreszahl: 1558\ Rückseite
vergoldetes Wappen der Pfalz in Kartusche (Haebler 2, S. 71, Nr. V, VII, Nr. 2/6, 3, 7). Farbschnitt (gelb).
Modernes grün-braunes Kapital. Messingbeschläge, zwei moderne Riemenschließen. Restaurierung 1962 (Hans
Heiland/Stuttgart), dabei papiernes Titelschild abgelöst und auf dem Restaurierungsbericht angefalzt: Poema
Sp[irituale]/ De/ Dilection[e\/ Dei (17. Jh.). Restaurierung 1977 (Walter Schmitt/Heidelberg).

Herkunft: Autograph Michel Beheims. Aufgrund der besonderen Art der Korrekturen, s.o., sehr wahrscheinlich
Konzeptschrift des Dichters. Nach den Angaben in der Vorrede, s.u., verfaßt, als Beheim am Heidelberger Hof
Pfalzgraf Friedrichs I. von der Pfalz als Dichter tätig war (um 1468-1472; vgl. Backes, S. 121-123 Anm. 62 und 70).
Die Hs. ging von Beheim wohl direkt an Pfalzgraf Friedrich I. von der Pfalz. Hs. der älteren Schloßbibliothek
aus dem Besitz Kurfürst Ottheinrichs von der Pfalz (zum Einband s.o.), verzeichnet bei der Katalogisierung
1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1950, 178 r [Geistliche und weltliche Lieder]: Eiusdem [Michel Beheim] Ein
Büch von der Liebhabunge Gottes auf Papir geschrieben. Danach bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der
Heiliggeistbibliothek verzeichnet: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1930, S. 487 [Theologici, Gedicht vnd Meister-
gesang, geschrieben]: Michel Behems gedicht Von der liebhabung Gottes an Pfaltzgraue Fridrich. In 4 papir,
bretter, rott leder, bucklen (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1931, 199 v). Vorderdeckel Capsanummer: [C.] +; alte rö-
mische Signatur: 1400.

Schreibsprache: schwäbisch-ostfränkisch mit einigen bairischen Schreibeigentümlichkeiten (nach Kratoch-
will, S. 110-112, 117, Beheim-Schreibvariante III; gegen diese Beurteilung ist zu bemerken, daß anlautendes p-
in der Hs. noch stark überwiegt, vgl. Kratochwill, S. 110: Beheim-Schreibvariante II).

Literatur: Bartsch, Nr. 202; Adelung, Nachrichten, S. 30; Wilken, S. 455; Kat. HSA-BBAW, Hans Gille,
Kiel, Dezember 1957, 27 Bll.; Gille/Spriewald 1, S. XXXV-XXXVII (Sigle G); Kratochwill, S. 116-118
(Sigle G; mit Abb.); Schanze 2, S. 182 (Sigle Beheim G); RSM 1, S. 175 (Sigle Beheim G); Digitalisat: http://digi.
ub.uni-heidelberg.de/cpg375.

2* r-133 v MICHEL BEHEIM, VON DER LIEBHABUNG GOTTES. >Dises buch sagt
uon der lieb habung gates und ich unsers aller genedigesten hern dez römischen kaiser
Fridrichs und meines genedigen hern her Fridrichs pfalcz grauen pei rein teutscher paet
und tichter Michel Beham han es getichtet in meiner oster weise und es stet hij unden ge-
natirt<. Edler hoch herer hailger gaist/ dein helfflichen helff und steur laist... 129 1 gat dem
uater vnd hailgen gaist/ leht herst ain warer gat uallaist/ ümmer ewenglich amen etc. 129 v
>Hirnach uolget daz regyster uher disez hüchlein<. ... 133 v dij iuncfraw Maria dis gehot
volhracht hah etc. [Rot:] amen amen amen etc. RSM 3 ^Beh/125-147 + Nl. Texte (nach die-

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