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Cod. Pal. germ. 397

GW 7.986 ). - 4. Ouidij Nasonis Sulmonensis poete Trium puellarum liber incipit, [Köln:
Drucker der Historia S. Albani], um 1472 (Vatikan BAV Stamp. Pal. IV.1330.4 [Incun.
IV. 354.4]; BAV-Inc 0-78; GW M28.970).

KZ

Cod. Pal. germ. 397
Hartmann von Aue: Iwein

Pergament • 3 (Pap.) + 90 + 3 (Pap.) • 20,3 x 12 • Mittelrhein (?) • 2. Drittel 13. Jh.

Lagen: II 3 (mit Spiegel, Bll. + 11 IV 86 (mit Bll. 7a, 61a) + I 88 + II 91 (mit Spiegel). Hs. verbunden (korrekte

Reihenfolge: Bll. 1-23, 40-70, 24-31, 71-86, 32-39, 87—88). Bll. ungleichmäßig beschnitten, Pergament mit
zahlreichen Fehlern (Löcher, Risse). Regelmäßige Kustoden, zum Teil abgeschnitten, einige fehlerhaft: I US-IX“ S.
Foliierung des 17. Jhs.: 1-7, 7[z]-88, überspringt nach Bl. 61 ein Bl.; zweite, etwa zeitgleiche Foliierung, auf Bl. 3
beginnend: 1-88, Bll. H-3*, 61a, 89 ::'-91“ <' mit moderner Zählung. Wz.: Wappenschild mit steigendem Greif,
darüber Kardinalshut (Bll. 89 ::'-91 ::'; identisches Wz. im Vorsatz von Cod. Pal. germ. 130, 149, 178, 388),

nicht nachweisbar. Schriftraum (Zeilengerüst mit Tinte vorgezeichnet; am Rand Einstichlöcher): 15,5-15,8 x
8,5-9,3; 25-27 Zeilen. Versenden durch Punkte markiert. Textura von einer Hand, teilweise mit verlängerten
Oberlängen in der ersten Zeile (u.a. 13714 r). Nach Schneider repräsentiert die Hs. den stark gotisierten west-
deutschen Schrifttyp, zudem sei der Schreiber leicht von der Urkundenschrift beeinflußt (Schneider, Schriften,
Textbd., S. 157). Selten Rasuren (u.a. 9 V, 19‘). 2 r, 16 r, 31 v, 88 r Federproben und Einträge verschiedener Hände.
Einfache Abschnittsinitialen über eine bis zwei Zeilen in Rot. Pergament v.a. am Anfang und Ende der Lagen
stark gebräunt und fleckig, Schrift teilweise abgerieben und schwer lesbar. Vermutlich wurde die Hs. längere
Zeit ungebunden und ohne Einband aufbewahrt. Pergamenteinband des 17. Jhs. (römisch), Rückentitel: 391/ Po-
ema Germ[anicum]/ De/ Rege Arti (vgl. Vatikan BAV Cod. Vat. lat. 13220, 33 v)/ [19. Jh.: Iwein\ Jungbluth, s.
Lit., liest noch 12. Jhrh.]. Gelb-grünes Kapital. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 397. Rücken in der
unteren Hälfte gebrochen, Kapital und Signaturschild beschädigt.

Herkunft: Datierung aufgrund des Schriftbefundes, Lokalisierung nach der Schreibsprache. Bl. 88 einige
Schnitte und Abdrücke im Pergament, in denen Becker, S. 55 Anm. 2, vielleicht eine Hausmarke oder ein Besit-
zermonogramm erkennen will. Vermutlich identisch mit der Hs. der älteren Schloßbibliothek, verzeichnet bei
der Katalogisierung 1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1937, 43 v [Historiographi et Cosmographi H in quarto;
Verweiszeichen für ‘Fabel’]: Ritter Hartmans Historia. 1.4.7. (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1941, 35 v). l r Capsa-
nummer: C. 78 (?); Signatur und Bibliothekstitel: 397. Poema Germanicum de rege Artus (17. Jh.; vgl. Rücken-
titel). Adelung, Gedichte, S. 90, liest l r noch den Eintrag des 17. Jhs.: vetera Germanica. Auf dem Vorder-
spiegel aufgeklebter Zettel: Notizen zu Blattzahl und korrekter Reihenfolge der Lagen (19. Jh.). Mehrfach
moderne Bleistiftnotizen mit Angabe der Verszahl nach der Edition von Benecke/Wolff.

Schreibsprache: westmitteldeutsch mit - vermutlich auf den Schreiber zurückgehenden - niederdeutschen For-
men; zu einigen der bislang versuchten Einordnungen der Schreibsprache vgl. Norbert Richard Wolf, Mittel-
hochdeutsch aus Handschriften. Hinweise zu Problemen der historischen Grammatik und der Überlieferungs-
geschichte, in: Überlieferungsgeschichtliche Editionen und Studien zur deutschen Literatur. Kurt Ruh zum 75.
Geburtstag, hrsg. von Konrad Kunze (u.a.), Tübingen 1989 (Texte und Textgeschichte 31), S. 100-108, bes.
S. 101-103.

Literatur: Bartsch, Nr. 218; Adelung, Nachrichten, S. 32; ders., Gedichte, S. 90f.; Wilken, S. 465f.; Kat. HSA-
BBAW, Günther Jungbluth, März 1937, 9 Bll.; Linke, S. 173 Nr. 15 (Sigle A); Benecke/Wolff 2, S. lf. (Si-
gle A); Okken, S. 161 (Sigle A); Werner, Buchkunst, S. 4; Okken, Materialien, S. VII (Sigle A; mit Abb.);
Becker, S. 54f. Nr. 1 (Sigle A); Klein, S. 148 (Sigle A); Schröder, Iwein, S. 74f. (Sigle A); Hs. verzeichnet im
‘Marburger Repertorium’; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg397.

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