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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0432
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Cod. Pal. germ. 424

Cod. Pal. germ. 424

Michael Breitschwert: Katechismuspredigten zum Kinderunterricht u.a.

Papier ■ 324 Bll. • 20,6 x 15,5 • Allendorf (Lumda) • 1562

Lagen: I 2* (mit Bl. 1») + VI 12 + 6 IV 56 (mit Bll. 19a :% 25a ::'-25b ;% 36a ::') + (I+2) 60 + 2 IV 76 + II 80 + 5 IV 120 + (IV+I) 130 +
8 IV 193 (mit Bl. 150a ::') + I 194a* + VI 206 + 4 IV 237 (mit Bl. 219a ::') + (IV+I) 240gS' (mit Bll. 240a ::'-240f ::') + 4 IV 268 (mit
Bll. 246a ::'-246b :;', 251a ::'-251b ::') + (IV+1) 277 + 2 IV 292a’ ! + (IV+1) 300" (mit Bl. 292b ::') + I 302". Vorne und hinten je-
weils ein modernes, ungezähltes Vorsatzbl., Spiegel ebenfalls modern. Foliierung des 17. Jhs.: 1-299, Bll.

19a ::', 25a“'-25b ::', 36a ::', 150a“', 219a“', 240a“'-240g ::', 246a ::'-246b ::', 251a'“'-251b“', 292a ::'-292b ::', 300“'-302 ::' mit
moderner Zählung. Wz.: verschiedene Varianten einköpfiger gekrönter Adler mit Buchstabe F auf der Brust,
darunter (identisch in Cod. Pal. germ. 593), Piccard, WZK, Nr. 27.528 (o.O. 1562). Schriftraum (links und
rechts durch Knicke, selten rundum mit Metallstift begrenzt): 14-17,5 x 9-10; 25-33 Zeilen. 54 v-55 r, 261 -262',
264 v-266 r, 277 v-278 v, 289 r/v, 293 r-299 r lat. Text versweise abgesetzt. Dt. Kursive des 16. Jhs. von einer Hand
(Michael Breitschwert; auch Haupthand in Cod. Pal. germ. 56), lat. Textpassagen in kalligraphischer Cursiva
humanistica. Wenige Textstellen in Rot, zahlreiche Korrekturen und Ergänzungen und am Rand ausgeworfene
Betreffe (meist Angaben zu Bibelstellen und Bibelzitate) von der Hand Breitschwerts, teilweise rot. Über-
schriften in Auszeichnungsschrift, teilweise in Rot. Einfache rote Lombarden 61 r vor ornamental gefülltem Feld
über vier Zeilen, 292 r mit ornamental gefiilltem Binnenfeld iiber zwei Zeilen. Rote Lombarden, zum Teil mit
ornamentalen Schaftaussparungen, über drei bis fünf Zeilen. Moderner Halblederband (Gewebe über Papp-
deckel mit Lederrücken; altes, rostrot angestrichenes Kopert entfernt und hinten auf modernes Vorsatzbl. an-
gefalzt). Restaurierung 1972 (Walter Schmitt/Heidelberg). Rückentitel auf zwei übereinander geklebten Papier-
schildern: 424/ [BREIT]-/ SVERT/ Cathechismus/ pro/ [...] Teutoni[ce}\ (17. Jh.). Rundes Signaturschild, modern
(auf dem Kopert und dem modernen Einband): Pal. Germ. 424.

Herkunft: T Datierung und Lokalisierung, s.d. Der aus Echternach stammende Michael Breitschwert war von
1561-1565 evangelischer Pfarrer im hessischen Allendorf an der Lumda bei Gießen. Hier brachte er die Kate-
chismuspredigten, die er auf kurfürstlich-pfälzisches Geheiß bereits 1556 in Eberbach am Neckar gehalten hatte,
zu Papier (vgl. 4 r/v). Hs. bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der Heiliggeistbibliothek verzeichnet: Vatikan
BAV Cod. Pal. lat. 1930, S. 292: Michael Britschwerds Catechismus, teutsch geschriehen papir, Confessio Joannis
Melosingij. In 4 rott perment (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1931, 12T). Altes Kopert, vorderer Umschlag Capsa-
nummer: C. 116; alte römische Signatur (versatim): 326 (?); der vermutliche Bibliothekstitel (16. Jh.?) ist nicht
mehr zu lesen.

Schreibsprache: hessisch mit einigen mittelfränkischen, rheinfränkischen und bairischen Formen.

Literatur: Wille, S. 54; Wilken, S. 472; Werner Seeling, Bibliographie der Werke Michael Breitschwerts von
Echternach, in: Monatshefte für evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes 16 (1967), S. 210f.; Digitalisat:
http://digi.ub. uni-heidelberg.de/cpg424.

l r-240 r MICHAEL BREITSCHWERT, KATECHISMUSPREDIGTEN ZUM KIN-
DERUNTERRICHT (‘Dritter Brotkorb’). Jugendunterricht nach den Hauptstücken des
Lutherischen Katechismus. In die einzelnen Predigten sind zahlreiche Bibelzitate sowie
Zitate klassischer, christlicher und reformatorischer Autoren auf Deutsch und Latein
eingestreut. Die große Zahl lateinischer Zitate läßt sich vermutlich daraus erklären, daß
Ende 1555 ein großer Teil der Universität vor der in Heidelberg herrschenden Pest nach
Eberbach geflohen war (vgl. 254 r; Toepke 2, S. 6) und bis zum Frühjahr 1556 dort
verblieb. Somit waren wohl viele Lateinkundige unter den Hörern der Predigten Breit-
schwerts. Zu Michael Breitschwert (1500/05-um 1565), der als Pfarrer und Reformator
u.a. im Oberamt Bacharach (1546-1548), in Eberbach am Neckar (1556-1558), in Arheil-
gen (1558-1561) und anschließend bis 1565 in Allendorf an der Lumda tätig war, vgl.
Wilhelm Diehl, Reformationsbuch der evangelischen Pfarreien des Großherzogtums
Hessen, Friedberg 1917, S. 20, 109; ders., Kirchenbehörden und Kirchendiener in der

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