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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0490
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Cod. Pal. germ. 439

ziges bislang bekanntes Exemplar dieser Blockbuchausgabe (Schreiber 4, S. 234-237).
Zum Text vgl. Rudolf SuNTRUP/Burghart WACHiNGER/Nicola Zotz, in: VL 2 10 (1999),
Sp. 1.484-1.503, bes. Sp. 1.499 Nr. 12. - 163 v, 170 ::- r-174-' :' v leer.

KZ

Cod. Pal. germ. 439

Martin von Amberg • ‘Alemannische Vitaspatrum ,J Exempelsammlung •
Franz von Assisi u.a.

Papier • 126 Bll. • 13,4 x 10,1 • Nordbayern • Ende 14. Jh.

Lagen: I 1* (mit Spiegel) + (V-2) 8 + 2 VI 32 + V 41 (mit Bl. 40a ;:-) + 2 VI 65 + (VI-1) 76 + 4 V 116 + (V-l) 124* (mit Spiegel).
Vermutlich beim Neubinden ging das ursprünglich erste Bl. der ersten Lage (alter Spiegel) verloren. In der
Folge, aber noch vor dem Zeitpunkt der Foliierung in Rom traten nach den Bll. 8 (Gegenblatt des Spiegels) und
66 weitere Blattverluste mit Textverlust ein, vgl. Kurt Ruh, in: PBB (West) 82 (1960), S. 421-428, bes. S. 424.
Foliierung des 17. Jhs.: 1-120, Bll. 1*, 40a ::', 121 ::'-124 ;:- mit moderner Zählung. Wz.: zwei Varianten Kopf eines
Hundes mit einkonturiger Stange mit Kreuz (Bll. 1-75), vergleichbar Piccard 15,3, VII/1.191—1.203; zwei
Varianten Kopf eines Einhorns (Bll. 76-106), ähnlich Piccard 10, III/1.286 (München 1393), ähnlich III/1.287
(Vicenza 1390/91); zwei weitere Wz., nicht nachweisbar. Schriftraum (l r-32 v, 100 Y-120 r rundum mit Tinte be-
grenzt): 9,8-10,2 x 6,5-7; 19-27 Zeilen. Bastarda von zwei Händen: I. T-100' oben; II. 100' unten-120 r. Wenige
Korrekturen von der Hand des jeweiligen Schreibers. l r rote Initiale mit ornamental gespaltenem Buchstaben-
stamm über sieben Zeilen. Rote Lombarden, zum Teil mit ornamental gespaltenem Buchstabenstamm und
Punktverdickungen über eine bis sieben Zeilen. Zahlreiche rote Paragraphzeichen, zum Teil als Zeilenfüllungen.
100' unten-120 1 übliche Rubrizierung. Pergamentfalze (innere Falzverstärkung), unbeschrieben. Dunkelbrauner
Kalbledereinband über Holz auf drei Doppelbünden mit blinden Rollenstempeln sowie Platten- und Einzel-
stempeln in Gold von Jörg Bernhardt (?) für Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz. Vorderseite vergoldete Platte
mit Bildnis Kurfürst Ottheinrichs in Kartusche, oben O.H. [Ottheinrich], unten P.C. [Pfalzgraf Churfürst];
Jahreszahl: 1558; Rückseite vergoldetes Wappen der Pfalz in Kartusche (Haebler 2, S. 71, Nr. V, VII, Nr. 2/6, 4).
Blau-weiß-rotes Kapital. Messingbeschläge, zwei Riemenschließen (beide erneuert). Restaurierung 1962 (Hans
Heiland/Stuttgart). Rückentitel war: 439 Speculum Conscientiae (17. Jh.; vgl. Vatikan BAV Cod. Vat. lat. 13220, 40 v).

Herkunft: Datierung aufgrund des Schrift- und Wasserzeichenbefundes, Lokalisierung nach der Schreibsprache.
Die nur in dieser Hs. zum ersten Text enthaltene Widmung (l r) bezieht sich entweder auf Elisabeth von Namur
(1329-1382), seit 1350/1358 Gemahlin Pfalzgraf Ruprechts I. von der Pfalz (so Backes, S. 48 Anm. 9, S. 173
Anm. 210) oder auf Elisabeth von Hohenzollern (1358-1410/11), seit 1374 Gemahlin Ruprechts III. von der
Pfalz (1398 Pfalzgraf). Hs. der älteren Schloßbibliothek aus dem Besitz Kurfürst Ottheinrichs von der Pfalz
(zum Einband s.o.), verzeichnet bei der Katalogisierung 1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1932, 171 v [Theo-
logia Teutsch S in octavo]: Spiegel der gewisse, menschliches Lebens, Auf Papir geschriehen. l r der im Zuge dieser
Katalogisierung eingetragene Bibliothekstitel: Der gewise spiegel menschlichs lebens.

Schreibsprache: nordbairisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 241; Wilken, S. 478f.; Kat. HSA-BBAW, Günther Jungbluth, Dezember 1938, 33 Bll.;
Martin von Amberg, Der Gewissensspiegel, hrsg. von Stanley Newman Werbow, Berlin 1958 (Texte des späten
Mittelalters 7), S. 21 (Sigle H); Manfred Schwinger, Martin von Amberg. Der Gewissensspiegel. Zur hand-
schriftlichen Überlieferung, Diss., Graz 1966, S. 29-32 (Sigle H); Ulla Williams, Die ‘Alemannischen Vitas-
patrum’. Untersuchungen und Edition, Tübingen 1996 (Texte und Textgeschichte 45), S. 28 ::" (Sigle H2); Digita-
lisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg439.

1. l r-40 v MARTIN VON AMBERG, DER GEWISSENSSPIEGEL. [Widmung:] Alhie he-
het sich an dicz puchelein der gewissen spiegel geheisen vnde genant vnd daz hat gemachet
zw dewcz vnd geticht herr Mertein prediger von Amberg durch grozzer diemutiger gehe-

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