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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0489
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Cod. Pal. germ. 438

Blume, Regenten des Himmels, Berlin 2000, S. 207-209 (nennt als Entstehungszeitraum
der Holzschnittfolge die Jahre zwischen 1425 und 1437).

VII.

Bll. 151-162. Lagen: VI 162. Die falsche Reihenfolge der beiden inneren Doppelbll. 155-158 (vgl. die Bleistiftnoti-
zen des 19. Jhs.) durch Umbinden korrigiert. Wz.: zwei Varianten Krone (identisch in Cod. Pal. germ. 438/1),
ähnlich Piccard 1, Typ 1/321 (zahlreiche Orte 1448-1466), Piccard, WZK, Nr. 50.395 (o.O. 1456). Schrift-
raum: 20,5-21 x 10-13; 23-25 Zeilen. Text versweise abgesetzt. Bastarda von einer Hand. Wenige Korrekturen
von der Hand des Schreibers. Überschriften in Rot. 152' blaue Initiale mit rotem Besatzfleuronnee über vier
Zeilen. Rote und blaue (160 r) Lombarden über zwei Zeilen. Wörtliche Rede durch Paragraphzeichen markiert
(meist mit einer von dem Paragraphzeichen ausgehenden roten Linie überstrichen); am Rand ausgeworfene
Betreffe in Rot (Namen der Sprechenden). Übliche Rubrizierung. Größe des bedruckten Raumes: 15,2-21 x
14,4-15,1; 2-26 Zeilen eingedruckter Text. Neun kolorierte Holzschnitte. Der Holzschnitt auf 152 v ist im Ver-
gleich zum Text auf 152 r versatim gedruckt.

Literatur: Richard S. Field, The fable of the Sick Lion. A fifteenth-century blockbook, Middletown, Conn.
1974, S. 44-91; Mittler/Werner, S. 97 Nr. 20 (mit Abb.); Werner, Die Zehn Gebote (Farbmikrofiche-Edi-
tion).

151 v-162 v ‘GESCHUNDENER WOLF’ (Fabel vom kranken Löwen), Reimpaarfabel
(Reineke Fuchs; Blockbuch). [Druck] Ir sekt ich hyn czu mole sich/ Dorvmme hete ich
euch fleyßiclich ... 152 1 [Handschriftlicher Text] >IJy erste materia alz der lehe crank lag<.
Eyn lewe yn eyner seuchen lag/ Vnd hatte gelegen manchen tag ... 162 v Her mag wol seyn
eyn weysir man/ Der sy czu rechte mercken kan. Einziges bislang bekanntes komplett
erhaltenes Exemplar dieser Blockbuchausgabe (Schreiber 4, S. 442-445). Text: Grimm,
Reinhart Fuchs, S. 432-441; Richard S. Field, s. Lit., S. 4-26 (nach dieser Hs.). Zu den
lateinischen, deutschen und weiteren volkssprachigen Fassungen der Fabel vgl. Dicke/
Grubmüller, S. 680-683 Nr. 599. Die Fabel ist in Cod. Pal. germ. 438 zum Tiermäre
ausgesponnen, vgl. Grubmüller, S. 414 Anm. 17. Text auch in Cod. Pal. germ. 291,
100 v-108 v (dort mit einigen Umstellungen). — 151 r leer.

VIII.

Bll. 163-168. Der Faszikel besteht heute aus Einzelbll., die durch das Zusammenkleben jeweils zweier bedruck-
ter Holzschnittbll. mit den unbedruckten Rückseiten entstanden sind. Zur Heftung wurden die Einzelbll. an
Falze gehängt. Wz.: zwei Varianten Kreuz über Dreieck in Kreis, darunter Briquet 3.107 (Augsburg u.ö.
1455/1458); Dreiberg in Kreis (Bl. 168 v), ähnlich Piccard 16, 1/141 (Pavia 1455). Größe des bedruckten Rau-
mes: 21 x 14,8-15,2; vier bis sieben Zeilen eingedruckter Text. Zehn kolorierte Holzschnitte; numeriert: I-X.
168 v Federproben.

Faksimilia: Geffcken, s. I. Lit.; Kristeller, Blockbücher; Wilfried Werner, Die Zehn Gebote. Faksimile eines
Blockbuches von 1455/1458 aus dem Codex Palatinus Germanicus 438 der Universitätsbibliothek Heidelberg,
Dietikon-Zürich 1971, S. 13-22; ders., Die Zehn Gebote (Farbmikrofiche-Edition).

163 r—168 r DEKALOG (Blockbuch). >Non hahehis deos alienos exodi xx° [Ex 20,3]<. Du
salt an heten eynen got/ Alz her dir gehoten hot. [Spruchband des Teufels:] Was hostu
gonman czu schaffen/ los heten monche vndphaffen ... 168 r >Non concupiscas rem proximi
tui vicesimo Exodi xx° [Ex 20,17]<. Begere nymandis gut ys sey esil adir rint/ wiltu wesen
gotis kint. [Spruchband des Teufels:] Balde hys der erste du! So wirt dir dy heste ku. Ein-

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