Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Cod. Pal. germ. 453

1556; Rückseite in Gold Wappen der Pfalz in Kartusche (Haebler 2, S. 71 Nr. V, VII), papiernes Rücken-
titelschild wohl verloren, war: Regula S. Augustini descripta a monialibus eiusdem ordinis (vgl. Vatikan BAV
Cod. Vat. lat. 13220, 38 v). Blau-weiß-rotes Kapital. Geprägte Messingbeschläge (einer verloren), zwei Riemen-
schließen (modern). Einbandbeschreibung Karin Zimmermann, in: Schlechter, Ottheinrich, S. 19 Nr. 10 (mit
Abb.). Restaurierung 1962 (Hans Heiland/Stuttgart).

Herkunft: Datierung aufgrund des Schrift- und Wasserzeichenbefundes, Lokalisierung nach der Schreibsprache.
Die Hs. könnte sich später im Dominikanerinnenkloster in Lambrecht bei Neustadt an der Weinstraße befun-
den haben, das Kurfürst Friedrich II. von der Pfalz 1551 zugunsten der Universität Heidelberg aufheben ließ,
vgl. Hieronymus Wilms, Das älteste Verzeichnis der deutschen Dominikanerinnenklöster, Leipzig 1928 (Quel-
len und Forschungen zur Geschichte des Dominikanerordens in Deutschland 24), S. 68f. Nr. 59; Anton Stau-
ber, Kloster und Dorf Lambrecht, in: Mitteilungen des historischen Vereins der Pfalz 9 (1880), S. 49-227. Hs.
der älteren Schloßbibliothek aus dem Besitz Kurfürst Ottheinrichs von der Pfalz (zum Einband s.o.), verzeich-
net bei der Katalogisierung 1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1932, 11' [Theologia Teutsch A In Octavo]: S.
Augustinus Regul vor die Closterfrawen geschrieben 10.3.20. Danach bei der Katalogisierung 1581 im Inventar
der Heiliggeistbibliothek verzeichnet: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1930, S. 135 [Theologici]: Regula Augustini
fur die Klosterfrauen geschriben papir in 16, bretter, rott leder, bucklen (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1931, 56 v).
Vorderdeckel alte römische Signatur: 1324.

Schreibsprache: nordbairisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 245; Wilken, S. 480; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg453.

l r—24 v PS.-AURELIUS AUGUSTINUS, REGULARIS INFORMATIO, dt. >Diß ist die
regel die Sant Augustinus den closter frawen hat geschriben<. Dyß seint die ding die wir
gepieten dz ir die czu closter stend die sullent hehalten. Das erste darvmb ir in ein wonung
gesampt seit... 24 v das er ir, ir schuld vergehe vnd in hekorunge nicht ein geleitet werde.
Amen. >Hie hat end die regel Sant Augustini die er den closter frawen hat geschrihen<.
Lat. Grundtext: PL 32, Sp. 1.377-1.384. Die ‘Regularis informatio’ ist eine im 11. Jh. in
Nordfrankreich entstandene weibliche Adaption - bes. in Kap. 3 über die Kleidung und
den Umgang mit Männern - der augustinischen ‘Regula ad servos dei’ (sog. Trasceptum’).
Der Text ist hier in 7 (anstatt 12) Kap. eingeteilt. Zu den mhd. Augustinerregeln vgl. Gil-
bert de Smet, in: VL 2 1 (1978), Sp. 545-550 (Hs. erwähnt Sp. 546).

24 v-102 r CONSTITUTIONES FÜR EIN DOMINIKANERINNENKLOSTER, dt.
>Diß ist die vorred der Constitucion der swester prediger ordens<. 25 1 WAnn von gepot
der regel die swester geheissen seint, ein hercz vnd ein sel czehahen ... 26 v >Diß seint die
Capitel<. Von dem ampt der kirchen dz erst Capitel... 27 V xxxi Von dem verleihen der
hewser. 28 1 >Von dem ampt der kirchen dz erst Capitel<. Als gehört wirt das erst czeichen
czu metten so süllen die swestern auf sten ... 102 1 dem dz von dem henanten meister en-
pfolhen ist. Amen. >End hahen die Constituciones der swester prediger ordens<. Lat. Grund-
text: Heinrich Denifle, Die Constitutionen des Predigerordens in der Redaction Rai-
munds von Penafort, in: Archiv für Literatur- und Kirchengeschichte 5 (1889), S. 533-564.
Der Text der Hs. folgt nur ungefähr diesem Grundtext und ist erheblich gekürzt. Zum
Text vgl. de Smet, s.o. l r, bes. Sp. 548 (Hs. erwähnt).

102 v—103 1 BIBLIA AT, PSALMUS 21 [22] (Auszüge). >Ytem das seint die zehen psalm die
der herr Jhesus an dem kreucz hat gepet Der Erst<. [D]Eus deus meus respice in me ... 103 r in
te sperauerunt et non sum [!] confusi. Enthält nur Ps. 21 (22),1-6. - 103 v, 104 ;:_r—108 ;:' v leer.

MM

478
 
Annotationen