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Kalning, Pamela; Miller, Matthias; Zimmermann, Karin; Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 496 - 670): bearb. von Pamela Kalning, Matthias Miller und Karin Zimmermann ... — Wiesbaden, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.31953#0046
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Cod. Pal. germ. 498

Cod. Pal. germ. 498

Geomantie

Papier • 194 Bll. • 20,2 x 15,5 • Bayern (Regensburg?) • um 1470

Lagen: I' (mit Spiegel) + 16 VI 191 (mit Bl. 2 ::') + I 192 (mit Spiegel). Regelmäßige Reklamanten, zum Teil durch
Beschnitt weggefallen. Foliierung des 15./16. Jhs., teilweise beschnitten und im 17./18. Jh. ergänzt: 1-190, Bll.

191 :' L-192 :!' mit moderner Zählung. Wz.: Dreiberg mit zweikonturiger Stange mit Stern (Vorsatz),
Piccard, WZK, Nr. 151.899 (Weimar 1481); zwei Varianten Ochsenkopf mit zweikonturiger Stange mit Blume
(Bll. 1-35), darunter ähnlich Piccard, WZK, Nr. 69.741 (o.O. 1470); zwei Varianten Ochsenkopf mit
einkonturiger Stange mit Beizeichen an der Stange (Bll. 36-83, 160-163, 168-169, 178-179), nicht nachweisbar;
zwei Varianten Ochsenkopf mit zweikonturiger Stange mit Blume darunter Beizeichen Blume (Bll. 84-120, 131,
144-155), darunter ähnlich Piccard, WZK, Nr. 70.268 (Augsburg 1472); zwei Varianten kugelbesetztes
Tatzenkreuz mit Sockel (Bll. 121-130, 156-159, 164-167), darunter ähnlich Piccard, WZK, Nr. 125.600
(Pappenheim 1463); zwei Varianten Ochsenkopf mit einkonturiger Stange mit Blume darunter Beizeichen
(Bll. 132-143, 170-177, 180—191darunter ähnlich Piccard, WZK, Nr. 65.945 (Landshut 1469). Schriftraum
(rundum mit Tinte begrenzt): 12,8-13,2 x 8,5-8,7; 21-22 Zeilen. Bastarda von einer Fland, Blattzahlen im
Fragenkatalog 128 r-132 v von derselben Fland nachgetragen, die die ältere Foliierung und die Blattverweisungen
angebracht hat. Wenige Korrekturen von einer zweiten Hand. Überschriften in Rot. Initialen mit ornamental
gespaltenem Buchstabenstamm in Rot: l r mit Binnenfeldornamentik über vier Zeilen, 133 r über fünf Zeilen.
Rote Lombarden über eine bis drei (meist zwei) Zeilen, rote Paragraphzeichen. Übliche Rubrizierung. Am Rand
zahlreiche ausgeworfene Betreffe (zum Teil lat.), Planeten- und Tierkreiszeichensymbole sowie geomantische
Figuren von einer weiteren Hand. 114 V—115 r Tabelle in Rot mit geomantischen Figuren; 121 v, 140 r, 144 r, 149 r,
165 v Figuren für geomantische Praktiken. Brauner Kalbledereinband über Holz auf drei Doppelbünden mit
blinden Rollenstempeln sowie Platten- und Einzelstempeln in Gold von Jörg Bernhardt (?) für Kurfürst
Ottheinrich von der Pfalz. Vorderseite in Gold Platte mit Bildnis Kurfürst Ottheinrichs in Kartusche, oben
O.H. [Ottheinrich], unten P.C. [Pfalzgraf Churfürst]; Jahreszahl: 1558', Rückseite in Gold Wappen der Pfalz in
Kartusche (ITaebler 2, S. 71 Nr. V, VII, Nr. 3, 2/6, 5, 4 [nur hinten]). Farbschnitt (gelb). Blau-weiß-rotes
Kapital. Geprägte Messingbeschläge, einer verloren, zwei Riemenschließen. Restaurierung 1962 (Hans
Heiland/Stuttgart), dabei papiernes Rlickenschild abgelöst und separat aufbewahrt (jetzt Cod. Pal. germ. I):
1266/ 498.

Herkunft: Datierung aufgrund des Wasserzeichenbefundes, Lokalisierung nach der Schreibsprache. Hs. ist
Vorlage von Cod. Pal. germ. 832, 137 r-233 v. Die in Cod. Pal. germ. 498 vorgenommenen Korrekturen sind alle
bis auf eine Ausnahme in dem in Regensburg entstandenen Cod. Pal. germ. 832 übernommen, Abweichungen
lassen sich als Abschreibefehler erklären. Hs. der älteren Schlossbibliothek aus dem Besitz Kurfürst
Ottheinrichs von der Pfalz (zum Einband s.o.), verzeichnet bei der Katalogisierung 1556/59: Vatikan BAV Cod.
Pal. lat. 1940, 28 r [Mathematica G in Quarto]: Geomantia gescbriben papier, A-6r 7.6. l r der im Zuge dieser
Katalogisierung eingetragene Bibliothekstitel Geomantia. Vorderdeckel Capsanummer: C. 101; alte römische
Signatur: 1394.

Schreibsprache: nördliches Mittelbairisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 262; Wilken, S. 495; Kat. HSA-BBAW, Ludwig Schneider, Oktober 1939, 24 Bll.;
Hs. verzeichnet im ‘Handschriftencensus’; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg498.

1 r—189 v SAMMLUNG GEOMANTISCHER UND ASTROLOGISCHER TEXTE.
Bedeutung und Wertigkeit der Tierkreiszeichen, Planeten und Häuser (stark, mittel,
krank). Dle hernachgeschriben künst haißt In latino Geomancia das ist Irdische künst vnd
zu der kunst muß man haben xvj fuguren [!] xii zaichen vnd vii Planeten ... - (1. l r-3 r)
Namen der Planeten und Tierkreiszeichen und deren Herleitung. Nü merckt die namen
derplaneten Der erst haisset Saturnüs ... - (2. 3 r-ll v) Bedeutung der 16 [!] Häuser und die
ihnen entsprechenden Fragestellungen. Nu mercket aber die bedeüttung der heüser, des

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