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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.35223#0051
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Mitteilungen des Museen-Verbandes

Als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben 1. September 1910.

Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und

nur für die Mitglieder bestimmt sind. Einem Beschlusse der Kopen-

hagener Versammlung gemäß erwartet der Verband von seinen

Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-

sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen.

285. Das angebliche Wachsmodell Michelangelos
in der Sammlung von Bürckel. Auf meinen Wunsch hat Herr
Dr. Gottschewski, wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am hambur-
gischen Museum für Kunst und Gewerbe, seine von ihm mir gegen-
über gesprächsweise erörterte Ansicht über jenes Wachsmodell und
die verwandten Stücke in anderen Sammlungen niedergeschrieben.
Mit seiner Erlaubnis bringe ich diese Niederschrift zur Kenntnis
unserer Mitglieder. Die beigegebenen Abbildungen habe ich nach
den Herm Dr. G. gehörigen Gipsabgüssen aufnehmen lassen.

Hamburg, 24. August 1910. dB:

In den Preßnotizen, welche die von Helbing in München
veranstaltete Versteigerung des Kunstbesitzes des Herrn
Dr. von Bürckel ankündigen, wird als Hauptstück ein Wachs-
modell von Michelangelos Hand hervorgehoben. Ich kenne
dies Wachsmodell seit Jahren, halte es für eine Fälschung und
habe die Gründe dafür dem Besitzer wiederholt dargelegt, ohne ihn
jedoch zu überzeugen. Solange er das Stück in seinem Besitze
behielt, glaubte ich keine Veranlassung zu haben, es literarisch zu
behandeln. Jetzt aber, wo es zum Verkaufe gelangt, halte ich es
für meine Pflicht, darauf als eine Fälschung hinzuweisen.

Als Herr von Bürckel vor etwa 5 Jahren in Florenz das sog.
WachsmodeH erwarb, hatte ich Gelegenheit gehabt, wiederholt im


 
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