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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.35224#0031
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SM

B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin

320. Über das Angebot eines falschen archaischen
Marmorkopfes schreibt Herr Dr. Carl Jacobsen: „Die bei-
folgenden zwei Photographien zeigen einen mir von Georges S.
Yanokopulos, 36 Rue de Trervise in Paris, zu 20 000 Franks ange-
botenen Marmorkopf. Ich bin persönlich überzeugt, daß hier eine nicht
eben sehr geschickte Fälschung vorliegt. Mein Urteil beruht darauf:

1. daß die Frontallinie, die zu der Zeit dieses Stiles gehört,
nicht respektiert worden ist. Der Fälscher hat natürlich das
von Julius Lange nachgewiesene Gesetz „Frontalitetsloven“
(Gesetz der Frontalität) nicht gekannt; A
daß der Ausdruck theatralisch modern ist. Ua

N



Archaischer Marmorkopf im Pariser Handel.

Diese Photos haben vielleicht Wert zum Vergleich mit an-
deren Fälschungen.

Zu beachten ist auch, daß von einem bekannten französischen
Archäologen auf einer Vente in Paris im Mai d. J. eine von einem
wohlbekannten Fälscher in Kairo gemachte falsche Statue des
„Thueris“ gekauft wurde. Auch hier war das Frontalgesetz nicht
beobachtet. Die Mittellinie der Statue war ganz falsch.“

Kopenhagen, 11. Juli 1911. Carl Jacobsen.
 
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