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äo bat auch nobe» unserer Schloßbefestigung bis in das s3. Iahr-
bundert eine Stadtbefestigung bestanden, deren Ursprung sich in das Alittel-
alter verliert, deren Neste aber bis auf die letzte 2pur verschwunden sind.
Zhre Form kann man nur aus dem großen Alerian'schen Stiche und in
den zum Ilie.ilrum eiiropseui» gebörigen Illustrationen zwar im Allge-
meinen, aber doch nur von bsänden angedeutet sehen, welche in forti-
fikatorischen Zeichnungen wenig geübt waren.
Aus ibnen läßt sich wobl erkennen, daß die Befestigung des Schlosses
in cinem gewissen äußerlichen, durch „Anschluß-Nkauern" gebildeten Zu-
sammcnbang mit der Stadtbefestigung stand, — mebr aber nicht. Die
Kriegsbaukunst des s6. Zabrbunderts — welches die bfauptbefestigungen
des töchlosses entsteben sab — war, im Allgemeinen, noch nicht dazu vor-
geschritten, solche Befestigungen in cinen innern, etwa „organisch" zu nen-
ncnden Zusammenbang zu bnngen, der in der modernen Rriegsbaukunft
darauf binstrebt, das gemeinsame Borterrain auch unter ein gemeinsames,
sich gegenseitig ergänzendes und unterstützendes Feuer der kVcrke zu briugen.
Der bier vortretende Alangel beraubt uns dann auch der Möglichkeit,
Zweifel über Zweck und Lntstebung von Merkcn der Hchloßbefestigung
durch vergleichung mit den Anlagen der Stadtbefestigung zu lösen. Als
ein besonderer Unstern für unsere Beftrebungen muß es aber auch angesehen
werden, daß die berübmtesten deutschen Ariegsbaumeister des s6. Zahr-
hunderts, Albert Dürer und Daniel Speckle, der bfeidelberger Be-
festigungcn in ibren Schriften durchaus nicht gedenken; was um so mebr
überrascht, als der kferausgeber des Speckle'schen, in der Fortifikation babn-
brechcnden, bVerkes dieses im Zabre sösj>3 dem pfalzgrafen Friedrich IV.
gewidmet bat. Aehnlich ist der Fall mit einem, im Blünchner Archiv auf-
bewabrten bandschriftlichen Folio-Bande, im Zabre sösst verfaßt von
Bikol. Stapf, eincm aus der Schule Lpeckle's hervorgegangenen Ariegs-
baumeister, und dem Aurfürsten Friedrich V. gewidmet. Der Verfasser
giebt dem Rurfürsten Natbschläge über die „bei den damaligen Zeitläufften"
so nötbigen verbesserungen der festen plätze der ffffalz. Die mit vortreff-
lichen Zeichnungen und Beschreibungen dieser Festungen begleitete Arbeit
schließt leider noch vor der Lrledigung der Vorschläge für löeidelberg ab.
Lben im Begriff, diesen für uns so werthvollcn Tbeil zu bcbandeln, bat
der fleißige Nkann sich wobl anderen dringlichen Zlufgaben widmcn müssen
und sein Merk nicht vollenden können. N)ir vermulben, daß er bei dem
westlichen Tbeil der ck-tadtbefestigung gewirkt bat, gegen den sich s62-s die
Dauptanstrengungen des Belagerers richteten und die, böchst wabrscheinlich,
äo bat auch nobe» unserer Schloßbefestigung bis in das s3. Iahr-
bundert eine Stadtbefestigung bestanden, deren Ursprung sich in das Alittel-
alter verliert, deren Neste aber bis auf die letzte 2pur verschwunden sind.
Zhre Form kann man nur aus dem großen Alerian'schen Stiche und in
den zum Ilie.ilrum eiiropseui» gebörigen Illustrationen zwar im Allge-
meinen, aber doch nur von bsänden angedeutet sehen, welche in forti-
fikatorischen Zeichnungen wenig geübt waren.
Aus ibnen läßt sich wobl erkennen, daß die Befestigung des Schlosses
in cinem gewissen äußerlichen, durch „Anschluß-Nkauern" gebildeten Zu-
sammcnbang mit der Stadtbefestigung stand, — mebr aber nicht. Die
Kriegsbaukunst des s6. Zabrbunderts — welches die bfauptbefestigungen
des töchlosses entsteben sab — war, im Allgemeinen, noch nicht dazu vor-
geschritten, solche Befestigungen in cinen innern, etwa „organisch" zu nen-
ncnden Zusammenbang zu bnngen, der in der modernen Rriegsbaukunft
darauf binstrebt, das gemeinsame Borterrain auch unter ein gemeinsames,
sich gegenseitig ergänzendes und unterstützendes Feuer der kVcrke zu briugen.
Der bier vortretende Alangel beraubt uns dann auch der Möglichkeit,
Zweifel über Zweck und Lntstebung von Merkcn der Hchloßbefestigung
durch vergleichung mit den Anlagen der Stadtbefestigung zu lösen. Als
ein besonderer Unstern für unsere Beftrebungen muß es aber auch angesehen
werden, daß die berübmtesten deutschen Ariegsbaumeister des s6. Zahr-
hunderts, Albert Dürer und Daniel Speckle, der bfeidelberger Be-
festigungcn in ibren Schriften durchaus nicht gedenken; was um so mebr
überrascht, als der kferausgeber des Speckle'schen, in der Fortifikation babn-
brechcnden, bVerkes dieses im Zabre sösj>3 dem pfalzgrafen Friedrich IV.
gewidmet bat. Aehnlich ist der Fall mit einem, im Blünchner Archiv auf-
bewabrten bandschriftlichen Folio-Bande, im Zabre sösst verfaßt von
Bikol. Stapf, eincm aus der Schule Lpeckle's hervorgegangenen Ariegs-
baumeister, und dem Aurfürsten Friedrich V. gewidmet. Der Verfasser
giebt dem Rurfürsten Natbschläge über die „bei den damaligen Zeitläufften"
so nötbigen verbesserungen der festen plätze der ffffalz. Die mit vortreff-
lichen Zeichnungen und Beschreibungen dieser Festungen begleitete Arbeit
schließt leider noch vor der Lrledigung der Vorschläge für löeidelberg ab.
Lben im Begriff, diesen für uns so werthvollcn Tbeil zu bcbandeln, bat
der fleißige Nkann sich wobl anderen dringlichen Zlufgaben widmcn müssen
und sein Merk nicht vollenden können. N)ir vermulben, daß er bei dem
westlichen Tbeil der ck-tadtbefestigung gewirkt bat, gegen den sich s62-s die
Dauptanstrengungen des Belagerers richteten und die, böchst wabrscheinlich,