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Nr. 4
DOI article:Unsere Bilder
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.20726#0170
UNSERE
BILDER
V Landesart und Sitte entwickeln die Bedürfnisse Wohnraum, als Stichprobe für die Innenausstattung
des Menschen und sein Heim. Diesem Grund- der Häuser und eine Schule. 540 Kinder, Knaben
gedanken folgte F. W. Jochem bei der Kompo- und Mädchen, werden da in den üblichen Lehr-
sition seines Landhausentwurfes. Zwei Brüder mit fächern unterrichtet. Auch fehlen weder Kurse
ihren Familien sollten das Haus bewohnen, das vor im Kochen, Waschen, Handarbeit und ähnlichem,
den Toren einer Stadt des Rheinlandes projektiert noch solche zur Erlernung verschiedener Hand-
war und fast wie ein gutes altes Bürgerhaus anmutet, werkszweige. Die von Nord nach Süd abfallende
mit seinen geschieferten, hochgiebeligen Dächern. Bodengestaltung bot gute Gelegenheit zur Unter-
Weisser Verputz, rotesZiegelmauerwerk und ein gelb- bringung dieser Schulzimmer im Souterrain. Auf
grauerBruchstein-
sockel, hellblau
gestrichene Holz-
architektur und
weisses Fenster-
holz sollten eine
lebensfrohe Wir-
kung erzielen, die
durch Vergolden
einzelner Kleinig-
keiten noch ge-
steigert würde.
Ebenso heiter ist
das Innere; über-
all einfache, gra-
ziöse Formen und
freundliche Farb-
gebung, eine be-
sondersam Mittel-
rhein mit seiner
grauen Eintönig-
keit wohlberech-
tigte Absicht. Bei
der „Architektur-
studie" schlägt
Jochem vollere
Akkorde an, ent-
sprechend der et-
W. Alexander Harvey, Grundriss des Schulhauses in Bournville
der geräumigen
Plattform des 60
Fuss hohen Tur-
mes, der die Bib-
liothek und ein
Laboratorium be-
herbergt,erhalten
die Kinder prak-
tischen Unter-
richt in der Hei-
matkunde. Inter-
essant ist, dass
Harvey alle
Klassenräume um
eine Zentralhalle
legt, die etwa den
Zweckender Aula
unserer höheren
Bildungsanstalten
entspricht, ohne
ihren oft wochen-
langen Dornrös-
chenschlaf zu tei-
len. Dieses Sy-
stem scheint sehr
nachahmenswert.
Ein etwa 10 Mor-
gen grosser Park
was kühlen Repräsentation eines kleinstädtischen ist den Kindern zu Erholung und Spiel zugänglich.
Staatsgebäudes, etwa eines Kreisgerichtes oder Wir entnehmen die Bilder einem soeben bei Bats-
dergl., dessen festgefügte Steinarchitektur eine Reihe ford in London erschienenen Buche: „The model
künstlerischer Feinheiten aufweist, die an solchen village and its Cottages: Bournville", das wir
Gebäuden neueren Ursprungs nur allzu selten an- unseren Lesern aufs beste empfehlen. Es bringt
zutreffen sind. V ganz Bournville in erschöpfender Darstellung. V
V Aus Bournville, dem klassischen Beispiel einer V Unsere sonstigen farbigen Beilagen und Bilder
Gartenstadt, können wir unseren Lesern wiederum beziehen sich auf Ferdinand Boberg und Will
ein paar Ansichten bieten. Ein Strassenbild, einen Bradleys Kunst und haben ihre besonderen Texte.
Verantwortlicher Herausgeber: M. J. GRADL-Stuttgart, Rotenwaldstrasse 23.
Verlag: JULIUS HOFFMANN-Stuttgart. Druck: Hoffmannsche Buchdruckerei Felix Krais Stuttgart.
(Der Nachdruck aller in dieser Nummer enthaltenen Artikel und Bilder ist verboten.)
BILDER
V Landesart und Sitte entwickeln die Bedürfnisse Wohnraum, als Stichprobe für die Innenausstattung
des Menschen und sein Heim. Diesem Grund- der Häuser und eine Schule. 540 Kinder, Knaben
gedanken folgte F. W. Jochem bei der Kompo- und Mädchen, werden da in den üblichen Lehr-
sition seines Landhausentwurfes. Zwei Brüder mit fächern unterrichtet. Auch fehlen weder Kurse
ihren Familien sollten das Haus bewohnen, das vor im Kochen, Waschen, Handarbeit und ähnlichem,
den Toren einer Stadt des Rheinlandes projektiert noch solche zur Erlernung verschiedener Hand-
war und fast wie ein gutes altes Bürgerhaus anmutet, werkszweige. Die von Nord nach Süd abfallende
mit seinen geschieferten, hochgiebeligen Dächern. Bodengestaltung bot gute Gelegenheit zur Unter-
Weisser Verputz, rotesZiegelmauerwerk und ein gelb- bringung dieser Schulzimmer im Souterrain. Auf
grauerBruchstein-
sockel, hellblau
gestrichene Holz-
architektur und
weisses Fenster-
holz sollten eine
lebensfrohe Wir-
kung erzielen, die
durch Vergolden
einzelner Kleinig-
keiten noch ge-
steigert würde.
Ebenso heiter ist
das Innere; über-
all einfache, gra-
ziöse Formen und
freundliche Farb-
gebung, eine be-
sondersam Mittel-
rhein mit seiner
grauen Eintönig-
keit wohlberech-
tigte Absicht. Bei
der „Architektur-
studie" schlägt
Jochem vollere
Akkorde an, ent-
sprechend der et-
W. Alexander Harvey, Grundriss des Schulhauses in Bournville
der geräumigen
Plattform des 60
Fuss hohen Tur-
mes, der die Bib-
liothek und ein
Laboratorium be-
herbergt,erhalten
die Kinder prak-
tischen Unter-
richt in der Hei-
matkunde. Inter-
essant ist, dass
Harvey alle
Klassenräume um
eine Zentralhalle
legt, die etwa den
Zweckender Aula
unserer höheren
Bildungsanstalten
entspricht, ohne
ihren oft wochen-
langen Dornrös-
chenschlaf zu tei-
len. Dieses Sy-
stem scheint sehr
nachahmenswert.
Ein etwa 10 Mor-
gen grosser Park
was kühlen Repräsentation eines kleinstädtischen ist den Kindern zu Erholung und Spiel zugänglich.
Staatsgebäudes, etwa eines Kreisgerichtes oder Wir entnehmen die Bilder einem soeben bei Bats-
dergl., dessen festgefügte Steinarchitektur eine Reihe ford in London erschienenen Buche: „The model
künstlerischer Feinheiten aufweist, die an solchen village and its Cottages: Bournville", das wir
Gebäuden neueren Ursprungs nur allzu selten an- unseren Lesern aufs beste empfehlen. Es bringt
zutreffen sind. V ganz Bournville in erschöpfender Darstellung. V
V Aus Bournville, dem klassischen Beispiel einer V Unsere sonstigen farbigen Beilagen und Bilder
Gartenstadt, können wir unseren Lesern wiederum beziehen sich auf Ferdinand Boberg und Will
ein paar Ansichten bieten. Ein Strassenbild, einen Bradleys Kunst und haben ihre besonderen Texte.
Verantwortlicher Herausgeber: M. J. GRADL-Stuttgart, Rotenwaldstrasse 23.
Verlag: JULIUS HOFFMANN-Stuttgart. Druck: Hoffmannsche Buchdruckerei Felix Krais Stuttgart.
(Der Nachdruck aller in dieser Nummer enthaltenen Artikel und Bilder ist verboten.)