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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 5.1906

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Nr. 6
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Schilling, Rudolf; Gräbner, Julius: Dresdener Künstlerheft, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20726#0212
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v i MODERNE BAUFORMEN 6

MONATSHEFTE FÜR ARCHITEKTUR

DRESDENER KÜNSTLERHEFT 1

Mit der Veröffentlichung der in diesem Hefte abgebildeten Bauten geben wir einen Ueber-
blick über den gegenwärtigen Stand unserer Bestrebungen im Kirchenbau. Neues zu
zeigen, wurde uns zum ersten Male in Strehlen ermöglicht. Hier erlebten wir den seltenen Fall,
dass unseren Plänen uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht, dass uns in allen Stücken
freie Hand gelassen wurde. Was wir auf diese Weise erreicht haben, danken wir daher nicht
zum kleinsten Teile dem Kirchenvorstande, und wir glauben dies auch hier zum Ausdruck
bringen zu sollen. Da wir des öfteren gefragt wurden, wie es möglich war, innerhalb der in
erstarrte Formeln gebannten kirchlichen Kunst so frei zu arbeiten, wird gewiss das erwähnte
Verhältnis des Kirchenvorstandes zu seinen Architekten von Interesse sein. Die Architektur
wird ja heute noch immer nicht als persönliche Kunst aufgefasst, sondern als eine solche, in
die der Bauherr nicht allein sachlich, sondern auch künstlerisch eingreifen zu dürfen glaubt.
Wie es aber sicher keinen Kunstliebhaber gibt, der z. B. von Gebhardt ein Bild in der Art
Ludwig Thomas verlangen würde, so müsste logischer Weise auch das Verhältnis zwischen
Architekt und Bauherr in ganz gleichem Sinne aufgefasst werden. Der Bauherr darf keine
bestimmte anlehnende Stilrichtung erwarten, sondern die persönliche Art seines Architekten,
 
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