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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 25.1926

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Nr. VI
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K., W.: Stadtausbau in Frankfurt A.O.: von Regierungsbaurat Martin Kiessling
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https://doi.org/10.11588/diglit.61845#0304

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228


Reg.-Baurat Martin Kießling, Köln
Stadtteil am Grünen Weg, Frankfurt a. O. — Blick von der Klingefließbrücke zur Elisabethstraße
(Aus M. Kiessling, Ostmarkbauten. Verlag Julius Hoffmann, Stuttgart)

STADTAUSBAU IN FRANKFURT A.O.
VON REGIERUNGSBAURAT MARTIN KIESSLING

Zwei Hauptaufgaben sind unseren modernen
Städtebauern vor allen Dingen erstanden; die
geläufigere ist die der Stadterweiterung. Hier gilt
es, an die Peripherie des alten Stadtbildes anzu-
schließen, den Umkreis der wachsenden Stadt weiter
zu spannen und in diesen neuen Vierteln und Zonen
den neuen städtebaulichen Grundsätzen gerecht zu
werden. Diese Aufgabe bietet im allgemeinen nicht
so viele Schwierigkeiten, da der freien Entfaltung
meist kaum Hemmungen entgegenstehen. Der An-
schluß an den alten Stadtkern und der Übergang
zur neuen Bauweise ist in der Regel ohne be-
sondere Kunstgriffe und Kompromisse zu gewinnen.
— Anders liegen die Bedingungen bei der zweiten
Hauptaufgabe modernen Städtebaues: beim inneren

Ausbau bereits angelegter und sogar größtenteils
bebauter Stadtteile. Hier haben wir es weniger mit
Neuschöpfungen und Planerweiterungen zu tun, als
vielmehr mit Wiedergutmachungsarbeiten! Dies sind
letzten Endes für die Gegenwart die brennendsten
Probleme, deren Lösung am ehesten dazu führen
wird, die Gedankenlosigkeiten und traurigen Er-
gebnisse künstlerischen Unvermögens vergangenen
Städtebaues zu mildern. Nur durch zielbewußtes
Durch arbeiten und Verschleifen des verpfuschten
Stadtbildes kann der städtebauliche Gedanke noch
da gerettet und zur Geltung gebracht werden, wo
sich Lücken und offene Plätze zur Neubearbeitung
und Bebauung bieten. Wollten doch unsere Stadt-
erweiterungsämter in erster Linie darauf achten, das
 
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