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Modus: Prace z historii sztuki — 2.2001

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Organisty, Adam; Kolbiarz, Artur: Die schlesische Plastik vom 16. bis 18. Jahrhundert: Bemerkungen zum Katalog von Romuald Nowak
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https://doi.org/10.11588/diglit.17165#0105
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ers zahlen die Heiligenfiguren des Hauptaltars in der Kirche Maria auf
dem Sande in Breslau aus den Jahren 1712-1715 (Nr. 239-247, 259-260,
S. 110—112, 115) und ein Bozzetto der Immaculata, wahrscheinlich aus
der Klosterkirche in Kamenz (Nr. 290, S. 123-124)27. Ais die Arbeit eines
Gehilfen des Meisters wurde die Figur aus der Kirche in Złoty Stok / Rei-
chenstein bestimmt (Nr. 354, S. 136).

Im Zusammenhang mit der Besprechung dieses iiberaus interessan-
ten Meisters móchten wir eine in der Literatur weit verbreitete, falsche
Datierung des Hauptaltars in der Pfarrkirche in Strzelce Opolskie / GroB
Strehlitz korrigieren (Nr. 354, S. 136, 173). Der Altar wird ais ein spates,
1712 entstandenes Werk der Werkstatt von Kóniger betrachtet28. Die
genaue Ansicht der im Lexikon von Walter Krause angefiihrten archiva-
len Quellen legt eine andere Datierung nahe. In den Nachkriegspublika-
tionen fiihren die Autoren lediglich einen Teil des Lexikons von Krause
an. In diesem Teil gibt Krause an, dass 1712 der Bildhauer Johann Kóni-
ger die „Gloria" des Hauptaltars in GroB Strehlitz fur 80 + 25 Taler ausge-
fiihrt hatte und, dass die Arbeiten in Breslau bewerkstelligt worden
sind29. In diesem Zusammenhang stellt Krause die These auf, dass Kóni-
ger der Meister des gesamten Altars ist. Die nachkommenden Forscher
stiitzen sich lediglich auf diese Angabe und ubernehmen dort angegebene
Jahreszahl ais das Jahr der Entstehung der Retabel. Bei der Aufstellung
seiner These verfolgt Krause nicht die Absicht den gesamten Altar in das
Jahr 1712 zu datieren. Yielmehr bezieht er sich auf andere Stellen seines

s2owski Modlitewnik Pasyjny, in: Sztuka i obraz sztuki. Obrazowanie wizualne a literatura
1 filozofia, Wrocław 1999, S. 75-76.

^ Die stilistischen Gemeinsamkeiten legen die Bestimmung Kbnigers ais den ausfuhren-
den Meister nahe. Fiigen wir hinzu, dass dieser Bozzetto fur die monumentalen Werke von
dem ebenfalls in Kamenz tatigen Meister Anton Jórg (gest. 1758) ais Vorlage gedient haben
konnte. In der Mariensaule dieses Meisters in Otmuchów / Ottmuchau (1734) wiederhlot die
^larienfigur wie ein Spiegelbild den unteren Teil des Bozzetto und das Motiv des am Arm ge-
knoteten Gewandes, vgl. B. Steinborn, Otmuchów, Paczków, Wrocław 1982, S. 114-116, Abb.
48. Auf einer Mariensaule in Śrem / Schrom, die ebenfalls an Jórg zugeschrieben wird, finden
Wir auch Motive, die mit dem Bozzetto verwandt Bind, vgl. Kalinowski (zit. Anm. 9), S. 199.

^8 Vgl. Katalog Zabytków Sztuki w Polsce, Bd. VII: Województwo opolskie, hrsg. von T.
Chrzanowski und M. Kornecki, Heft 14: Powiat strzelecki, Bearbeitung E. Dwornik-Gutow-
ska, E. Symbartowicz, Warszawa 1961, S. 42, Abb. 45; T. Chrzanowski, M. Kornecki, Sztuka
Śląska Opolskiego. Od średniowiecza do końca w. XIX, Kraków 1974, S. 284—285; A. Rodzie-
wicz, Jan Kónig i Krzysztof Kóniger oraz Tomasz Weisfeld - rzeźbiarze śląscy z okresu późnego
baroku. Magisterarbeit, Wrocław 1974, S. 18; Kalinowski (zit. Anm. 9), S. 154, 158; Teatr
1 mistyka. Rzeźba barokowa pomiędzy Zachodem a Wschodem. Katalog, Poznań 1993, S. 1.46.

^9 W. Krause, Grundriss eines Lexikons bildender Kiinstler und Kunsthandwerker in Ober-
schlesien, Oppeln 1933, Bd. I, S. 147.

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