26
Erbauung der Kirche von York, die deutschen Kirchen schon die vollkommenste Aus-
bildung der Kunst zeigen.
Wir betrachten eudlich die deutsche Kirchenbauart und namentlich die Münster zu
Strasburg und Freiburg und die Kirche zu Oppenheim, alle in der zweiten Hälfte des
dreizehnten und zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts erbauet. Die Ilauptformen,
so wie das ganze System der Verzierung sind an diesen Kirchen vollkommen überein-
stimmend, und gründen sich auf den spitzen Giebel, die Pyramide und den Spitzbogen.
Das kleinste Thürmchen, welches die Strebepfeiler krönt, zeigt in seinen Füllungen die
Form der verzierten Fenster, über diesen die spitzen Giebel und dann die Pyramide
und wiederholt auf solche Weise im Kleinen das Bild des Ganzen. Aehnliche Harmonie
der Formen findet sich in allen guten deutschen Kirchen des dreizehnten bis fünfzehnten
Jahrhunderts.
Der Gelehrte und Kunstfreund mag jetzt nach Vergleichung dieser verschiednen
Werke und nach den im ersten Capitel Seite 6. aufgestellten Grundsätzen beurtheilen ,
welche der europäischen Nationen in ihren Gebäuden die gröfste Harmonie und Eigen-
thümlichkeit zei"t und daher mit Wahrscheinlichkeit das Verdienst der Erfitidun«? und
Au-bildung der Bauart des dreizehnten Jahrhunderts wird in Anspruch nehmen können.
Erbauung der Kirche von York, die deutschen Kirchen schon die vollkommenste Aus-
bildung der Kunst zeigen.
Wir betrachten eudlich die deutsche Kirchenbauart und namentlich die Münster zu
Strasburg und Freiburg und die Kirche zu Oppenheim, alle in der zweiten Hälfte des
dreizehnten und zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts erbauet. Die Ilauptformen,
so wie das ganze System der Verzierung sind an diesen Kirchen vollkommen überein-
stimmend, und gründen sich auf den spitzen Giebel, die Pyramide und den Spitzbogen.
Das kleinste Thürmchen, welches die Strebepfeiler krönt, zeigt in seinen Füllungen die
Form der verzierten Fenster, über diesen die spitzen Giebel und dann die Pyramide
und wiederholt auf solche Weise im Kleinen das Bild des Ganzen. Aehnliche Harmonie
der Formen findet sich in allen guten deutschen Kirchen des dreizehnten bis fünfzehnten
Jahrhunderts.
Der Gelehrte und Kunstfreund mag jetzt nach Vergleichung dieser verschiednen
Werke und nach den im ersten Capitel Seite 6. aufgestellten Grundsätzen beurtheilen ,
welche der europäischen Nationen in ihren Gebäuden die gröfste Harmonie und Eigen-
thümlichkeit zei"t und daher mit Wahrscheinlichkeit das Verdienst der Erfitidun«? und
Au-bildung der Bauart des dreizehnten Jahrhunderts wird in Anspruch nehmen können.