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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 2.1909

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Monatshefte für Kunstwissenschaft


Abb. 3. SIMONE DI NANNI FERRUCCI UND JACOPO Di BARTOLOMEO:
Marmorrahmen (obere Hälfte)

Florenz, S. Marco

rahmen von 1433 im großen Refektorium von S. Marco. Die Renaissancearchitektur
erscheint hier noch im Stadium tastender Versuche; mit der antiken Ornamentik sind
die antiken Proportionen noch nicht wieder gefunden. Auf schmalen Pilastern mit
einem Rankenfries und geringer Profilierung ruht als dünnes leicht verkröpftes Gebälk-
stück ein ebensolches Ornament und eine steile Zahnschnittleiste; ihr liegt ein gotisch-
spitzer Giebel auf. Der figürliche Schmuck beschränkt sich auf den segnenden Gott-
vater im Giebelfeld und vier Cherubim.
Vasari schreibt dem „Donatello - Bruder" Simone neben den Taufreliefs noch
Arbeiten in Florenz und Rimini, dem „Bruneleschi-Schüler" Simone solche in Florenz
und Vicovaro zu. Sind diese Plastiken — soweit sie noch erhalten und nicht bereits
als falsche Zuschreibung erkannt sind1) — von gleichem Stil und wie stehen sie zu
dem urkundlich gesicherten Tabernakelrahmen? Die Frage erhält eine merkwürdige

Ü Z. B. die Madonna in Or San Michele von Simone di Franc. Talenti.
 
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