Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Monatshefte für Kunstwissenschaft — 2.1909

Citation link:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/monatshefte_kunstwissenschaft1909/0536

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
528

Monatshefte für Kunstwissenschaft

sammenhang mit einer Vorhalle, an der das Steinmetzzeichen des Hans von Aurach
angebracht ist 1). Von einer bildhauerischen Tätigkeit des Hans von Aurach ist aller-
dings nichts bekannt, während Bernhard Sporer von Leonberg, sein Mitarbeiter beim
Öhringer und Nachfolger beim Wimpfener Kirchenbau, Baumeister und Bildhauer war 2).
Sporer, dessen Lehrmeister Albrecht Georg den Chor der Heilbronner Kilianskirche
erbaut hat, war nach einem Schreiben des Grafen Kraft von Hohenlohe vom 1. De-
zember 1498 ") damals Einwohner von Heilbronn, während Hans von Aurach in diesem
Schreiben, also am Ende des Jahres, in dem der Heilbronner Hochaltar vollendet
wurde, als „zu Hall" bezeichnet wird. Dies ist die letzte bestimmte Nachricht, die
wir von Hans von Aurach haben; unmöglich wäre es nicht, daß er zur Bildhauerei
übergegangen wäre und sich, nachdem er sich im Jahre 1502 fest in Heilbronn nieder-
gelassen, Hans von Heilbronn genannt hätte. A. Klemm bezieht auf Hans von Aurach
folgende Nachricht: „auch waren die Steinmetzmeister Hansen von Öhringen und Michel
Pley in den Jahren 1480 bis 1520 Mitglieder der Bauhütte in Nürnberg 4)". Wenn
diese sehr unbestimmte Angabe wirklich auf Hans von Aurach zu beziehen ist, so
kann, falls ihre Jahreszahlen richtig sind, Hans von Aurach mit dem 1509 verstorbenen
Hans von Heilbronn nicht identisch sein, für den andererseits die Beziehungen zu
Nürnberg gut stimmen würden °).
9 Georg Schäfer a. a. 0., S. 41—42.
2) Vgl. E. Paulus, Neckarkreis, S. 127—128 und 578. In Heilbronn wird Sporer meistens
Bernhard von Leonberg genannt.
^ Heilbronner Archiv.
4) C. Heideloff, die Bauhütten des Mittelalters in Deutschland, S. 33.
5) Vgl. S. 521—22.
 
Annotationen