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Die Galerie Borghese.
finden1, und in der Kirche von S. Maria delle Grazie
in Mailand ein mit dem Namen bezeichneter Johannes
der Täufer, ist unter anderm in seinem Farbenauftrag
flüssiger als Franciabigio, auch hat bei ihm das Incar-
nat weniger smalto, als dies in den Gemälden des letz-
tem der Fall ist. Eine Zeit lang war Bugiardini in
der Werkstatt und unter dem Einfluss des M. Alber-
tinelli und ahmte diesen nach, wovon man deutlich an
einem Bilde mit der heiligen Familie, Nr. 106 der Turiner
Galerie, sich überzeugen kann.
FRANCIABIGIO.
Franciabigio, geboren 1482 und gestorben 1525
soll, dem Vasari zufolge, sich zuerst an Mariotto Al-
bertinelli angeschlossen haben, was auch bei Bugiardini
der Fall war. Meiner Ansicht nach dürfte derselbe aber
einen Theil seiner Lehrjahre auch in den Werkstätten
des Granacci und des Pier di Cosimo zugebracht haben.
Dafür spricht seine ganze Auffassungsweise, seine Art
die Falten zu legen, und dafür sprechen seine landschaft-
lichen Gründe, die an diejenigen des Pier di Cosimo
erinnern. Später lehnte er sich allerdings an A. del
Sarto, seinen ehemaligen Mitschüler unter Pier di Co-
simo, an und diese Berührung tritt namentlich m den
Werken seiner letzten Jahre zu Tage. Zu den frühern,
von Albertinelli beeinflussten Bildern des Franciabigio
gehören unter andern die soeben genannte „Verkün-
digung" in Turin; gehört die Altartafel, die er für die
Kirche S. Giobbe in Florenz malte und die jetzt unter
Nr. 6 im zweiten Saal der Uffizien - Galerie hängt;
ferner die kleine „Calunnia d' Apelle" (Nr. 427) in der
Pitti-Galerie; endlich das Bild in dieser unserer Borghese-
1 Madonnenbild mit dem Namen bezeichnet; die Madonna
mit dem Kind und Heiligen, mit dem Namen bezeichnet; „
hannes der Täufer", ohne Namenbezeiohnung.
Pala;
Die Galerie Borghese.
finden1, und in der Kirche von S. Maria delle Grazie
in Mailand ein mit dem Namen bezeichneter Johannes
der Täufer, ist unter anderm in seinem Farbenauftrag
flüssiger als Franciabigio, auch hat bei ihm das Incar-
nat weniger smalto, als dies in den Gemälden des letz-
tem der Fall ist. Eine Zeit lang war Bugiardini in
der Werkstatt und unter dem Einfluss des M. Alber-
tinelli und ahmte diesen nach, wovon man deutlich an
einem Bilde mit der heiligen Familie, Nr. 106 der Turiner
Galerie, sich überzeugen kann.
FRANCIABIGIO.
Franciabigio, geboren 1482 und gestorben 1525
soll, dem Vasari zufolge, sich zuerst an Mariotto Al-
bertinelli angeschlossen haben, was auch bei Bugiardini
der Fall war. Meiner Ansicht nach dürfte derselbe aber
einen Theil seiner Lehrjahre auch in den Werkstätten
des Granacci und des Pier di Cosimo zugebracht haben.
Dafür spricht seine ganze Auffassungsweise, seine Art
die Falten zu legen, und dafür sprechen seine landschaft-
lichen Gründe, die an diejenigen des Pier di Cosimo
erinnern. Später lehnte er sich allerdings an A. del
Sarto, seinen ehemaligen Mitschüler unter Pier di Co-
simo, an und diese Berührung tritt namentlich m den
Werken seiner letzten Jahre zu Tage. Zu den frühern,
von Albertinelli beeinflussten Bildern des Franciabigio
gehören unter andern die soeben genannte „Verkün-
digung" in Turin; gehört die Altartafel, die er für die
Kirche S. Giobbe in Florenz malte und die jetzt unter
Nr. 6 im zweiten Saal der Uffizien - Galerie hängt;
ferner die kleine „Calunnia d' Apelle" (Nr. 427) in der
Pitti-Galerie; endlich das Bild in dieser unserer Borghese-
1 Madonnenbild mit dem Namen bezeichnet; die Madonna
mit dem Kind und Heiligen, mit dem Namen bezeichnet; „
hannes der Täufer", ohne Namenbezeiohnung.
Pala;