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Handzeichnungen italienischer Meister. 151

cipiellen Anordnung unterworfen wurden, kann ich nicht
sagen, da es mir leider bei meinem letzten kurzen Be-
such der Münchener Pinakothek unmöglich war, auch
den in Bänden eingeschlossenen Handzeichnungen meine
Aufmerksamkeit zu widmen.

Im Vorsaal, der zu dem Kupferstich- und Hand-
zeichnungencabinet führt, waren diesmal folgende be-
achtungswerthe Zeichnungen italienischer Meister auf-
gestellt:

Von Kaffael: Ein Blatt mit zwei Zeichnungen.
Auf der einen Seite ein Bischof mit aufgehobenen
Händen, aufwärts blickend; von ßaffael mit Kohle ge-
zeichnet, von einer spätem Hand, wie es scheint, mit
der Feder übergangen und entstellt (zur „Disputa").
Auf der Rückseite ein kniender Jüngling mit gefalteten
Händen, ebenfalls aufwärtsblickend. Was von der
vorigen Zeichnung, gilt auch von dieser; beide sind
nämlich als fast verloren zu betrachten.

Von FraBartolommeo sind zwei gute mit schwar-
zer Kohle gezeichnete Blätter da, Köpfe von Mönchen
darstellend.

Von Domenico Campagnola (mit der Zahl 4148
bezeichnet) sah ich, unter dem Namen Tizian's, eine
gute Federzeichnung, wie gewöhnlich eine Landschaft
vorstellend, (f)

Zu meiner grossen Befriedigung erblickte ich die
historische Zeichnung des Antonio delPollajuolo
zum Eeiterdenkmal des Francesco Sforza gegenwärtig mit
dem richtigen Namen des Autors bezeichnet, (f) Dieses
höchst interessante Blatt sollte übrigens am Platze auf-
gestellt sein, wo die fälschlich dem Paolo Veronese
zugeschriebene Zeichnung hängt; es wäre den Kunst-
freunden dann ermöglicht, dieselbe genauer zu sehen und
zu studiren.

Die hier dem Masaccio, dem Domenico del
Grhirlandajo, dem Michelangelo, dem Lionardo
 
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