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Henotheisraus, Polytheismus, Monotheismus, Atheismus.

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ein Mann mit Armen und Beinen, mit Herz und Nieren
sei, so würden sie ohne Zweifel über uns lächeln, und uns
sagen, dass wir wol ihre Sprache, nicht aber ihren Geist
verstehen.

Ein Wort wie Savitn, die Sonne, bedeutete ursprüng-
lich nichts, als was es aussagte. Es war von einer Wurzel
su gebildet, welche hervorbringen, beleben, bedeutete, und
auf die Sonne angewendet, bedeutet das Wort savitri eben
nichts weiter als die Sonne in ihrer Thätigkeit als hervor-
bringend und belebend aufgefasst. Später wurde Savitn"
auf der einen Seite zum Namen eines mythologischen
Wesens, von dem gewisse Dinge, die zuerst von der be-
lebenden Sonne galten, erzählt werden konnten, während
es auf der anderen Seite zu einem blossen, nichtssagenden
Namen für die Sonne herabsank.

Und denselben Yorgang, den wir bei der Sonne als
SavitW beobachten, können wir mehr oder weniger bei
den meisten sogenannten Yedischen Gottheiten verfolgen,
obgleich nicht bei allen. Die sogenannten Halb-Gottheiten,
Flüsse. Berge, Wolken, See, ja selbst Morgenröthe, Nacht,
WTind und Sturm, erhoben sich selten oder nie zur Stufe
einer höchsten Gottheit. Von Agni aber, dem Feuer, von
Yanma, dem all-umfassenden Himmel, von Indra, Vislmu,
Rudra, Sorna, Pan/anya und anderen, finden wir Prädicate
und ganze Beschreibungen, die, unseren Begriffen nach,
nur für ein höchstes Wesen oder eine Gottheit passen.

Der Himmel, oder Dyaus als Beleuchter, Zsvg narr^, Jupiter.

Wir wollen nun noch den Ursprung und die Ent-
wicklung eines anderen Deva's, eines der ältesten Götter
nicht nur der Yedischen, sondern der aresammten Arier
 
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