Religion und Philosophie.
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Während seiner Hausjahre hat ein Familienvater
mindestens die fünf sogenannten grossen täglichen Opfer
darzubringen, nämlich:
1) Selbststudium oder Lehren des Yeda,
2) Darbringimg von Opfergaben für die Manen
der Väter,
3) Darbringung von Opfern an die Götter,
4) Darbringung von Speise an lebende Wesen,
5) Gastfreundschaft.
Nichts kann besser sein als das tägliche Leben eines
solchen Hausvaters, wie es in den sogenannten GWhya-
sütras, den Regeln für die Hausopfer, dargestellt ist. Es
mag ja nur ein Ideal gewesen sein, aber selbst als ein
Ideal zeigt es eine Ansicht vom Leben, wie wir es selten
wieder finden.
Es war z. B. eine sehr alte Anschauung in Indien,
dass jeder Mensch als ein Schuldner geboren werde; dass
er zuerst den Weisen, den Stiftern und Vätern seiner
Religion, eine Schuld schulde, dann den Göttern, dann
seinen Eltern.1
nanda's Glosse zu Vedanta-sütra III, 4, 49 findet sich ein Citat,
welches vier Arten von jedem der vier Asramas erwähnt: gäyatra7i,
brähma7<, prä#äpatya/i, brahan (naish/Mkan ?) iti brahma/cäri fcatur-
vidhaÄ; gWhastho 'pi värtävWttiÄ, sälinavWtt]7j, yäyävara/j, ghora-
sannyäsiti fcaturvidha/i; vänaprasthas ka, vaikhänasa — udumbara
— välakhilya — phenapa — prabhedais fcaturvidhaft; tathä parivräo!
api kuii&ara — bahudaka — ha/nsa — paramahawisa — prabhedais
jfcaturvidha/i. Vergl. Brihat-Parusara-samhitä, XI.
1 Manu YI, 35. „Wenn er seine drei Schulden bezahlt hat,
die an die Weisen, die an die Manen und die an die Väter, so
mag er seinen Geist der ewigen Seligkeit zuwenden ; tief aber würde
der fallen, der sich verfinge, ewige Seligkeit zu suchen, ohne zuvor
diese seine Schulden bezahlt zu haben. Nachdem er die Yedas ge-
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Während seiner Hausjahre hat ein Familienvater
mindestens die fünf sogenannten grossen täglichen Opfer
darzubringen, nämlich:
1) Selbststudium oder Lehren des Yeda,
2) Darbringimg von Opfergaben für die Manen
der Väter,
3) Darbringung von Opfern an die Götter,
4) Darbringung von Speise an lebende Wesen,
5) Gastfreundschaft.
Nichts kann besser sein als das tägliche Leben eines
solchen Hausvaters, wie es in den sogenannten GWhya-
sütras, den Regeln für die Hausopfer, dargestellt ist. Es
mag ja nur ein Ideal gewesen sein, aber selbst als ein
Ideal zeigt es eine Ansicht vom Leben, wie wir es selten
wieder finden.
Es war z. B. eine sehr alte Anschauung in Indien,
dass jeder Mensch als ein Schuldner geboren werde; dass
er zuerst den Weisen, den Stiftern und Vätern seiner
Religion, eine Schuld schulde, dann den Göttern, dann
seinen Eltern.1
nanda's Glosse zu Vedanta-sütra III, 4, 49 findet sich ein Citat,
welches vier Arten von jedem der vier Asramas erwähnt: gäyatra7i,
brähma7<, prä#äpatya/i, brahan (naish/Mkan ?) iti brahma/cäri fcatur-
vidhaÄ; gWhastho 'pi värtävWttiÄ, sälinavWtt]7j, yäyävara/j, ghora-
sannyäsiti fcaturvidha/i; vänaprasthas ka, vaikhänasa — udumbara
— välakhilya — phenapa — prabhedais fcaturvidhaft; tathä parivräo!
api kuii&ara — bahudaka — ha/nsa — paramahawisa — prabhedais
jfcaturvidha/i. Vergl. Brihat-Parusara-samhitä, XI.
1 Manu YI, 35. „Wenn er seine drei Schulden bezahlt hat,
die an die Weisen, die an die Manen und die an die Väter, so
mag er seinen Geist der ewigen Seligkeit zuwenden ; tief aber würde
der fallen, der sich verfinge, ewige Seligkeit zu suchen, ohne zuvor
diese seine Schulden bezahlt zu haben. Nachdem er die Yedas ge-