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Exkurs A, S. 7.

Über die am Oxus und zu Mykenae gefundenen Schätze.

Der am Nordufer des Oxus im Jahre 1877 aufgefundene
und von General Cunningham im Journal of the Asiatic Society
of Bengal 1881 beschriebene Sehatz enthält Münzen von Darius
bis herab auf Antioehus den Großen und Enthydemus von Bak-
trien. Der Schatz scheint daher zu der Zeit am Ufer des Flusses
begraben zu sein, als Euthydemus gegen Antioehus marschierte,
welcher Baktrien 208 v. Chr. angriff. Euthydemus wurde be-
siegt, und der Schatz, ob er nun ihm oder einem von seinen
Edlen gehörte, blieb bis vor kurzer Zeit unberührt. Es kann
kein Zweifel sein über den persischen Charakter vieler der
Münzen, Figuren und Ornamente, welche am Ufer des Oxus
entdeckt worden sind, und wir müssen daher annehmen, dass es
Beutestücke waren, welche die siegreichen Feldherren Alexan-
ders aus Persien weggeführt und eine Zeitlang in Baktrien auf-
bewahrt hatten.

Nun ist für mich von allen Hypothesen, welche in Bezug
auf den zu Mykenae gefundenen Schatz oder wenigstens einen
Teil desselben aufgestellt worden sind, die von Professor Forch-
hammer immer die wahrscheinlichste gewesen. Nach seiner An-
sicht- wären einige von den zu Mykenae entdeckten Kunstwerken
als ein Teil der Spolien zu betrachten, welche Mykenae zufielen,
und zwar als rechtmäßiger Anteil an der Beute des persischen
Lagers. Der persische oder, wenn man lieber will, assyrische
Charakter einiger in den Gräbern von Mykenae aufgefundenen
Stücke gestattet keinen Zweifel. Die Darstellung des Königs
auf seinem Wagen, mit seinem Wagenlenker, wie er den Hirsch

Max Müller, Indien. 15
 
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