Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Renaissance der Sanskrit-Litteratnr. 263

von iSrävasti (vermutlich seiner nördlichen Residenz) gewesen
sei. Dieser Vasubandhu war ein sehr berühmter buddhistischer
Schriftsteller, dessen Zeitalter mit einiger Sicherheit bestimmt
werden kann, nicht nur durch das Zeugnis des Hiuen-thsang,
dessen Reisen in Indien nur durch zwei oder drei Generationen von
Vasubandhu getrennt sind, sondern auch durch die Litteratur-
geschiehte der Buddhisten. Es mag ja durchaus wahr sein, dass
die von chinesischen oder tibetischen Schriftstellern gewissen
Bodhisattvas und Arhats zugeschriebenen Daten nicht immer
zuverlässig sind. Aber wenn wir die Werke großer buddhisti-
scher Autoritäten so angeordnet finden, dass die späteren die
früheren voraussetzen, dürfen wir ein gewisses Maß von Zutrauen
in solche Angaben setzen.

So erzählt uns I-tsing, i&ssMktrketa, (Mutter-Kind), welcher
in seiner Jugend Mahesvara anbetete, in seinem späteren Leben
ein Anhänger Buddha's wurde und 400, darauf noch 150 Hym-
nen verfasste.

Diese 150 Hymnen, fährt er fort, wurden von Asanga und
Vasubandhu bewundert.

Der Bodhisattva Gina57 fügte zu jeder der 150 Hymnen
einen Vers hinzu, so dass es 300 Hymnen wurden, genannt die
Gemischten Hymnen.

/Säkyadeva aus dem Wildpark fügte zu jeder noch einen
Vers hinzu, so dass es 450 Hymnen wurden, genannt die Edlen
Gemischten Hymnen.

Dies giebt uns eine solche Reihenfolge: 1) Mktrketa,

2) Asanga und Vasubandhu fein Schüler des Sanghabhadra),

3) Gina, 4) »Säkyadeva.

Täränatha58 berichtet (p. 118), dass Vasubandhu ein Jahr
darauf geboren wurde, nachdem sein Bruder Asanga ein Priester
geworden war. Ihr Vater war ein Brahmane. Vasubandhu ging

57 Siehe Hiuen-thsang, III, p. 106. War er der Verfasser des
Hetuvidyäsästra, und der Lehrer des YogäÄäryabhfmiisästra des
Maitreya?

58 Täränatha beendigte seine Geschichte 1608, als er erst dreißig
Jahr alt war. Der tibetische Text wurde nach vier Hdss. herausge-
geben von Wassiljew, der eine russische Übersetzung hinzufügte,
welche von Schiefner ins Deutsche übertragen und herausgegeben
ist, St. Petersburg 1869.
 
Annotationen