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https://doi.org/10.11588/diglit.20260#0034
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10 Uhr 30 Minutcn. Die Acchte fällt abcrmals mit threnVnr-
schlägcn durch.
10 Uhr 45 Minuten. D!c Rechte hört gar nicht mehr anf,
dnrchznfallcn.
11 Uhr. Die Ncchte nnd das Centrum nehmen Bcranlassung, sich
zur Acquisition des Herru vrn Schenrl zn gratulircn. Jndeßverbrcitct
sich die Kunde vvm Rücktritt der Minister dnrch die ganze Stadt, ,nnd
vicle Gcwerbtrcibende schwörcn bei Gott, beim letztcn Bürgerball nnd
bei Allcm, waS Zhncn hcilig ist, die Linkc in dic Jsar zu jagen.
Für dcn Präfekten der nicdcrn Jsar: Habcn Sic auf das
Wasser Acht!)
12 Uhr Mittag. Dic Linke bckvnmit Lust, dem Centrnm thut
der Magen weh und der Rechicn ist allcr Appctit vergangen; — der
Vclkebote ruft die Bürgcr auf, und hat die Crmächtigung, ven Mem, was
durch Hau-, Schuß- cder Stichwaffen gegen Mitglicder der Linkcn gcschieht,
im vcraus zu adsclvircii. Es organisirt sich ein neuer Kreuzzng, nnd zwar
gegcn den Erbfeind christlicher Bürger, gegen die Gcwerbsfrciheit. Ober-
baycrn ist zuni erstcn Mälc scit dem 18. October wicder daran, an seiner
Eeschichte zu arbeitcn.
3 Uh r. Die Sitzung wird geschlossen. Alles ist vcll Militär.
Auf dem Dnltplatz rcitcn dic Cuirafsiere mit blcßcn Säbeln herum, nnd
wcrdcn mchrcrc Löcher in die Natur gcstochcn. Zählreiche Fußpatrciiillen
durchstrcifcn die Stadt, nnd es ist verboten, auf csscncr Straßc zu lachen.
Auch will nian mchrere Hvlzhacker mit bloßen Bcilcn gcschen haben.
Uebrigens wird dem Stadtkomniandanten vsn Minutc zu Minnte gemel-
det, daß es nichts Neues gibt.
5 Uhr. Dcr Gewerbsverein ist ans, und bei scinein Auseinaiider-
gehen fällt cin so dicker Ncbel an, daß dic Hcrren Gcwerbtreibendcn nicht
wciter sehcn, als die Nase reicht. Zn dcr Stadt herrscht nnglaubliche
Ruhe — nirgends bilden sich Gruppen, hcchstens in der Schenke des
Hcfbräuhauses, wenn frisch angestcchen wird.
8 U h r. Man sagt allgcmein, daß die Minister in Nymphciiburg
bcisammenstehen und ihren Nücktritt bercucn!
(Der außerordentlich dichte Ncbcl hindcrt den Telegraphen, zu arbeiten.)
S. Februar. Abcnds 5 Uhr. So eben crscheiut ein Plakat der
Gewerbtreibendcn für rcligiöse Freihcit, welche als sreie und nnverstüiiimeltc
deutschc Männer hcute Abend threm guten König einen Fackelzug bringen
wollcn. Man versamnielt sich bei der p ro t e sta nt i s ch e n Kirche. Darin
liegt schcn ctwas von rcligiöser Freihcit. Jcdcr kann Fackeln haben, so
viel er will. Selig sind die Armcn im Geiste! Selig sind diejenigcn,
die um Jhrer „Gerechtigkeitcn" willen Rauch und Hitze ertragen.
Abends 17 Uhr. DaS Volk hat scrtwährcnd dic Taktlostgkcit,
bei dieser Demonstraticn, die doch allein dem Könige gilt, dic Linke
10 Uhr 30 Minutcn. Die Acchte fällt abcrmals mit threnVnr-
schlägcn durch.
10 Uhr 45 Minuten. D!c Rechte hört gar nicht mehr anf,
dnrchznfallcn.
11 Uhr. Die Ncchte nnd das Centrum nehmen Bcranlassung, sich
zur Acquisition des Herru vrn Schenrl zn gratulircn. Jndeßverbrcitct
sich die Kunde vvm Rücktritt der Minister dnrch die ganze Stadt, ,nnd
vicle Gcwerbtrcibende schwörcn bei Gott, beim letztcn Bürgerball nnd
bei Allcm, waS Zhncn hcilig ist, die Linkc in dic Jsar zu jagen.
Für dcn Präfekten der nicdcrn Jsar: Habcn Sic auf das
Wasser Acht!)
12 Uhr Mittag. Dic Linke bckvnmit Lust, dem Centrnm thut
der Magen weh und der Rechicn ist allcr Appctit vergangen; — der
Vclkebote ruft die Bürgcr auf, und hat die Crmächtigung, ven Mem, was
durch Hau-, Schuß- cder Stichwaffen gegen Mitglicder der Linkcn gcschieht,
im vcraus zu adsclvircii. Es organisirt sich ein neuer Kreuzzng, nnd zwar
gegcn den Erbfeind christlicher Bürger, gegen die Gcwerbsfrciheit. Ober-
baycrn ist zuni erstcn Mälc scit dem 18. October wicder daran, an seiner
Eeschichte zu arbeitcn.
3 Uh r. Die Sitzung wird geschlossen. Alles ist vcll Militär.
Auf dem Dnltplatz rcitcn dic Cuirafsiere mit blcßcn Säbeln herum, nnd
wcrdcn mchrcrc Löcher in die Natur gcstochcn. Zählreiche Fußpatrciiillen
durchstrcifcn die Stadt, nnd es ist verboten, auf csscncr Straßc zu lachen.
Auch will nian mchrere Hvlzhacker mit bloßen Bcilcn gcschen haben.
Uebrigens wird dem Stadtkomniandanten vsn Minutc zu Minnte gemel-
det, daß es nichts Neues gibt.
5 Uhr. Dcr Gewerbsverein ist ans, und bei scinein Auseinaiider-
gehen fällt cin so dicker Ncbel an, daß dic Hcrren Gcwerbtreibendcn nicht
wciter sehcn, als die Nase reicht. Zn dcr Stadt herrscht nnglaubliche
Ruhe — nirgends bilden sich Gruppen, hcchstens in der Schenke des
Hcfbräuhauses, wenn frisch angestcchen wird.
8 U h r. Man sagt allgcmein, daß die Minister in Nymphciiburg
bcisammenstehen und ihren Nücktritt bercucn!
(Der außerordentlich dichte Ncbcl hindcrt den Telegraphen, zu arbeiten.)
S. Februar. Abcnds 5 Uhr. So eben crscheiut ein Plakat der
Gewerbtreibendcn für rcligiöse Freihcit, welche als sreie und nnverstüiiimeltc
deutschc Männer hcute Abend threm guten König einen Fackelzug bringen
wollcn. Man versamnielt sich bei der p ro t e sta nt i s ch e n Kirche. Darin
liegt schcn ctwas von rcligiöser Freihcit. Jcdcr kann Fackeln haben, so
viel er will. Selig sind die Armcn im Geiste! Selig sind diejenigcn,
die um Jhrer „Gerechtigkeitcn" willen Rauch und Hitze ertragen.
Abends 17 Uhr. DaS Volk hat scrtwährcnd dic Taktlostgkcit,
bei dieser Demonstraticn, die doch allein dem Könige gilt, dic Linke