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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 2.1849

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https://doi.org/10.11588/diglit.20260#0041

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Münchener

EIn satyrischeS Originalblatt von M. E. Bertram»

GanzjLtzrig 2 fl., halbj. 1 fl., viertelj. go kr., einzelne Numrnern 3 kr.

Zweiter BanV.

Sonntag. 8» 25. ^ebruar 1849.

Tclegraphische Depeschcn.

23. Febr. Bormittags 11 Nhr. Die Kammcrn sind aus verschie-
denen Gründcn vertagt. Einmal damit nian ungenirt ein Mini-
sterium bilden kann; ferner damit die Herren von der Linken, wclche Mitglie-
der der Nationalversammlung sind, nach Frankfurt gehenkönncn; manhat
ihnen sogleich Freibillcte zum Eilwagen zugeschickt. Herr Beiöler, die
wandelnde Ministerleiche, las die Botschaft mit geisterhaftcr Stimme, d!e
Kammer abcr lächelte hciicr, als käme ihr der Schlag gar nicht uncrwar-
tct. München ist ruhig — sehr ruhig!

Das crzb. Ordinariat soll einc Elngabc an die Generalverwaltung
dcr kgl. Posten gerichtet haben, es möchten die Hirtcnbricfc porto-
frei befördert werden.

Die Minister crklärten bei ihrem Rücktritt, sie würden dic fortgchen-
den Geschäftc besorgen. Sie konnten nun dcn Landtag rccht wohl «cr-
tagen, der gehört auch zu dcn fortgehenden Geschäften.

Auch aus der „Gcorgenschwaige", aus dem „Milchhäusl" und andcren
mehr oder minder Ledeutenden Ortschaftcn gehen Ergebcnheitsadresse«
ein, wclche sich gegcn die Grundrcchte erklärcn.

Leitender Punsch.

Für eincn Schriftstcller sollte jcde Woche eine Schöpfungewochc sein.
An dcm einen Tag schreibt er leitcnde Artikel und „schafft Licht". Am
zweitcn „scheidet cr das Trockcne von dcm Flüßigcn," indem er eine Rezeu-
sion veröffentlicht; am drittcn Tag macht cr Gedichtc und „bringt Blnmen
und Gras hcrvor" und s» sol! er fortschaffen wic cin kleincr Hcrrgott.
 
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