DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.20260#0060
52
Vvrläufige Anzeige ciner
Lebensverficherungsanstalt
sür Aeputirtk der Finkeit
während ihres Aufenthaltcs in der kgl. Residenzstadt München. Aste die-
jenigcn. welche diese Lerühmte Stadt kennen, 'werden die unabweisbare
Nothwendigkcit cines solchen Unternehmens einsehen.
W arnun g.
Jch warne hiemit jedermann, meinem Sohne Otto etwas
zu borgen, indem ich durchaus keinen Zahlung leiste.
Ludwig Dichter,
Privatier.
Wochenkalender.
Sonntag. Aus Frankfurt erfährt man, daß zur Salutirung des
allenfallsigen deutschen Kaisers schon Kanonen aufgefahren waren — es
galt aber auch in Frankfurt der Spruch: Es wird nicht g'schoffen!
Montag. Allgemeincr Wunsch, cs möchte der Zcitnngsstreit über
Herrn Nohmers Einfluß oder Richt - Einfluß bei Hofe noch recht lange
sortgesetzt, und so dieses staatsmännische Talent zu eincm berühmten
Manne gemacht werden, um so mehr, da er selbft schvn Zahre lang ver-
gebens darnach ringt.
Dinstag. Nachdcm Herr von Bcisler es war, der Bayern scinen
Lassauir wiedergab, so nimmt dcr Noiksbotc alle frühern Beleidigungen
zurück, und gibt Namcns seiner Partei Herrn Beisler eine Ehrenerklär-
ung. Das war mehr als er sich wünschcn konnte!
Mittwoch. Die Lehr- und Lernfreiheit macht an der Münchener
Hochschule so reißendcFortschritte, daß auch der Deputirte von Tölz, Herr
Sepp zum außerordentlichen Profeffor ernannt wird.
Dounerstag. Die ini vorigenMärz gcpflanzte Volksbewaffnung ist
in diesem Frühjahv ganz herabgckommen, so daß man daran dcnkt, die
größcrn Zwcige, wo das meiste Holz dabei ist, z. B. das Landwehrfrei-
corps, an den alten zahmcn Kaslanienbaum der Bürgerwehr zu occuliren.
Den giest der Pflanze werden die kundigen Gärtncr bald auszureuten
wisscn.
Freitag. Jn Nymphenburg ist bekanntiich eine Quelle, in wel-
cher man sich jährlich am Magdalcnenfcst die Augen wäscht, um eine bes-
scre Sehkraft zu criangen. Das Pubiikum wünscht nun, man möchte
fich zu diesem Zwccke in Nymphenburg öfters die Augen
waschen, als des Jahres nur cin Mal!
Mlit dem ersten April beginnt das zweite Etuartal, nnd
das vcrehrliche Publiknm wird znr Erneuerung des Abonnement
eingcladen. Die Preise sind nnter'm Titcl bemerkt.
Druck von l>r. Franz Wild.
Vvrläufige Anzeige ciner
Lebensverficherungsanstalt
sür Aeputirtk der Finkeit
während ihres Aufenthaltcs in der kgl. Residenzstadt München. Aste die-
jenigcn. welche diese Lerühmte Stadt kennen, 'werden die unabweisbare
Nothwendigkcit cines solchen Unternehmens einsehen.
W arnun g.
Jch warne hiemit jedermann, meinem Sohne Otto etwas
zu borgen, indem ich durchaus keinen Zahlung leiste.
Ludwig Dichter,
Privatier.
Wochenkalender.
Sonntag. Aus Frankfurt erfährt man, daß zur Salutirung des
allenfallsigen deutschen Kaisers schon Kanonen aufgefahren waren — es
galt aber auch in Frankfurt der Spruch: Es wird nicht g'schoffen!
Montag. Allgemeincr Wunsch, cs möchte der Zcitnngsstreit über
Herrn Nohmers Einfluß oder Richt - Einfluß bei Hofe noch recht lange
sortgesetzt, und so dieses staatsmännische Talent zu eincm berühmten
Manne gemacht werden, um so mehr, da er selbft schvn Zahre lang ver-
gebens darnach ringt.
Dinstag. Nachdcm Herr von Bcisler es war, der Bayern scinen
Lassauir wiedergab, so nimmt dcr Noiksbotc alle frühern Beleidigungen
zurück, und gibt Namcns seiner Partei Herrn Beisler eine Ehrenerklär-
ung. Das war mehr als er sich wünschcn konnte!
Mittwoch. Die Lehr- und Lernfreiheit macht an der Münchener
Hochschule so reißendcFortschritte, daß auch der Deputirte von Tölz, Herr
Sepp zum außerordentlichen Profeffor ernannt wird.
Dounerstag. Die ini vorigenMärz gcpflanzte Volksbewaffnung ist
in diesem Frühjahv ganz herabgckommen, so daß man daran dcnkt, die
größcrn Zwcige, wo das meiste Holz dabei ist, z. B. das Landwehrfrei-
corps, an den alten zahmcn Kaslanienbaum der Bürgerwehr zu occuliren.
Den giest der Pflanze werden die kundigen Gärtncr bald auszureuten
wisscn.
Freitag. Jn Nymphenburg ist bekanntiich eine Quelle, in wel-
cher man sich jährlich am Magdalcnenfcst die Augen wäscht, um eine bes-
scre Sehkraft zu criangen. Das Pubiikum wünscht nun, man möchte
fich zu diesem Zwccke in Nymphenburg öfters die Augen
waschen, als des Jahres nur cin Mal!
Mlit dem ersten April beginnt das zweite Etuartal, nnd
das vcrehrliche Publiknm wird znr Erneuerung des Abonnement
eingcladen. Die Preise sind nnter'm Titcl bemerkt.
Druck von l>r. Franz Wild.