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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 2.1849

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https://doi.org/10.11588/diglit.20260#0086

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daß von Seiten der Jlügeladjutantnr, die man als eine offiztelle zu betrach-
ten bittet, dte Riesenadreffe des Herrn Schlund mit allen 40 tausend Un-
terschriftcn in die Canäle geworfen wurde, um gewißen Ortes nicht da-
, mit zu belästigen.

Donnerstag. Zn Nürnberg ist die Aufregung gegen die reichs-
verfaffungsfeindliche Negierung ungeheuer und gewiße Leute in München
flnd sehr froh, daß die Nürnberger Keincn hängen, bevor fie ihn nicht
haben. Sogar Herr Bestelmayer soll sehr aufgeregt sein!

Freitag. Da es den Russen immer unmcglicher wird, durch Po-
len oder Mähren in Ungarn cinzudringen, so ist von hier aus die Einla-
dung ergangen, ob die Herrcn Nussen nicht über München nach Oesterreich
marschiren möchten? Der Magistrat und das Gemeindecollegium, mit Aus-
nahme des Einen Gemeindebevollmächtigten wollen ihnen bis zum bah-
crischen Siegcsthor entgegcngehen. Abends ist das Schulhaus im Rosen-
thal festlich beleuchtet. Die höhercn Charpiezupferinnen gebeü den Offi-
zieren im Lcinwandkeller ein kleines Fcst.

Samstag. Die beiden MinisterialrLthe, welche dem Reichscommiffär
Matthy im „bayrischen Hof" Grobheitcn machten, erhaltcn vom constitu-
tionell-hinauswerfenden Verein sür religiöse Prügeleien ein Mißtrauens-
vstum. Es sei jctzt nicht mchr die Zeit zum Hin- und Herreden, sondern
zum Handeln. Wenn die Herren Ministerialräthe auf: dem Boden der
That gestanden wären, so WLre der Reichscommissär bald auf dem Boden
gelegen. Sie, der Kcrn der Bürgerschaft, würdcn jetzt Ernst machen
u. s. f. — Uebrigens wird Herr Matthy neue, und wo möglich noch
schönere, Begriffe vom bayrischen Hos in die Welt verbreiten.

-In Müuchen.

Herr Hub er. Also haben Sie's schon gehört, daß stch ein Mann
umgebracht hat wegen zerrütteten Vermögensumständen?

HerrMayr. Ja wohl, aber ich habe nicht geglaubt, aus dem
Grund!

Herr Huber. Ganz gewiß — warum meinen Sie sonst?

Herr Mayr. Jch hab geglaubt, weil er die Rosenthal-Adreffc
unterschrieben hat!

Die Münchener Bourgeoisie,

oder:

Was hat der liede Gott gcmacht zwischen dem sechsten Schöpfungstag
und dem Tag, wo cr ,,a Uuh haben wollte" ?

Eine humoristische Privatvorlesung für „Schuster und Schneider"
als kleine Entschädigung für die Zurücksttzung von Seiten
der Handschuhmacher.

Der Verein, welcher schwarze Constitution, rothe Monarchie und
Gold von allen Parteien anstrebt, hat durch die sogenannte Rosenthal-
 
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