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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 2.1849

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https://doi.org/10.11588/diglit.20260#0088

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- 8« —

Das halt tch ntcht aus, na tch wär's ntt tm Stand —

Da laß ich mich lieber begrab'n!

Fragn's nur an Vernünftlgen hier und am Land,

Er sagt halt: A Ruh woll'n mir hab'n!

La, Ruh' ist das Losungswort in der Natur —

Zch weise nur aus's Firmament!

Von Nevolutionen ist da keine Spur
Sonst wär's mit der Welt schon zu End!

Der Mensch bedarf Ruhe zu Freud' und Genuß —

Sonst kann er an nlchts sich erlab'n.

Von all' unsern Wünschen ist tmmer der Schluß:

An Frieden, a Ruh woll'n m' r hab'n!

Ich nenne ein Beispiel, mir scheint's von Belang —

Die Liebe, das schönste Gefühl!

Wenn Einer kein' Nuh hat, das wissens schon lang,

Erreicht er das nicht, was er will.

Wenn Einer schon g'storb'n war', ich setz' nur den Fall —

Und sprechet', bevor's 'n begrab'n —

Ja, redet' ein Todter ein einziges Mal —

Er bittet': N Ruh möcht er hab' n!

TL' An unsere auswärti'gen Leser! MA

Seit Donnerstag Abends erschcint in München ein

ncues Alatt:

Die Volksbötin,

Herausgegeben von

M. L. L L L tx L M,

Nedakteur des Miinqencr Punsch.

Ansprache der Volksbötin.

Zch warne Jedermann, meinem Manne, dem Volksboten, irgcnd
etwas zu — glauben, indem er selbst keinerlei Bürgschaft für die
Wahrhcit leistet. Jch bin üon ihm von Tisch und Bett geschie-
den, denn er hat kein gutes Gewiffen als sanstes „Ruhckiffen',
und was den Tisch betrifft, so kann ich dasSchwarzwildpret
nicht leiden. Wir smd getrennt — ich habe ihn nie gelicbt! Jm
Gegenthcil, ein ewiger Haß sei zwischen uns, und was
er baut, das will ich zerstören! Die Volksbötin.

Von jetzt bis zum 1. Juli 30 kr., bon dort an vierteljähr.
45 kr.z halbj. Ifl. 30 kr.; ganzjähr. 3 fl. Auswärtige wollen
stch an die nächste Post wenden.

Druck vo» vr. Franz Wild.
 
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