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wer für diesen Antrag sei, solle den Schweif crheben. Es erhebcn sich
nnr wenige. Auf diescn Minoritätsschweisantrng kam ein andcrcr, eincn
MarSseldvertheidignngSausschnß zu ernennen, bestehend auS füns Mäu-
sen, welche dcr Katz die Schellc auhängen srllten; der mit allen Schwei-
sen gcgen cincn angenommen wurdc. Der Ausschuß soll' alle Anordnun-
gen treffen, wclche die Besetzung rurch Truppcn verhindern kömicn. Wahr-
scheinlich wird dieses Maus-Comit« oon der Negicrung in eincm öffent-
lichcn Anschlag sür ungcsetzlich crklärt wcrdcn. Das kanu abcr die Auf-
regung nur noch steigcrn, dcnn man will bis zur lctzten Mans Wider-
stand leisten. Der wcitcre Verlaus der Diuge ist abzuwarteu.
Herr „Kunsthändler" Wlinmerl.
Wiiumerl. Geschwind — ist dcr Herr Purzel uicht zu Haus — ich
muß zu ihm.
Köchin. Um Gottcswillen, sie kcnncii nicht hinein — er ist krank.
Wimmerl. Macht nichts.
Köchin. Er liegt in den letzten Zügen —
Wimmcrl. Was? Letzt laffen Sie mich nur gleich hincin — er
muß, bcror er stirbt, noch die Adreffe gegen die Reichsverfaffung unter-
schreiben — zu meinen bestellteu 500 Unterschristeii fehlt mir nur noch
einc! Wenn nür die entgeht, so bekomm' ich meinenOrden nicht!
Köchin. Gebens nur Acht, daß sie ihn nicht todt reden, bevor er
nnterschreibt.
Bauchstecherln
ll>. Mai. Um cinem schreienden Bedürfniß abzuhelfen, wird für
die vorräthigen Patronen dcr hiesigen Vürgerwchr cin Blindcninstitut
errichtet.
10. Mai. Dic Ministerkrisis hat sich wicder gehobcu. DasMiß-
Irauen tst abcr auf dcr andern Seite doch uicht gesunken!
11. Mai. Der König hat auf das Zagd-Recht verzichtct. Man
hofft vom Volk das Gleiche.
Der Gencral Wrangel hat bei einem Auflauf in Bcrlin wiedcr Kano-
nen durch die Stadt sahren laffen um zu imponiren. Die Münchencr-
Bürgerwehr »erstcckt die Kanonen, um zu impoiüren.
Bekanntmachung.
Der sehr verehrlichen Bürgerschaft Münchcns cmpfehle ich hiemit
ganz neuc wohlrieHende
Blamage-Seifen
Zum Kanonen Wafchen
immer vorräthig.
Druck von vr- Franz Wild.
wer für diesen Antrag sei, solle den Schweif crheben. Es erhebcn sich
nnr wenige. Auf diescn Minoritätsschweisantrng kam ein andcrcr, eincn
MarSseldvertheidignngSausschnß zu ernennen, bestehend auS füns Mäu-
sen, welche dcr Katz die Schellc auhängen srllten; der mit allen Schwei-
sen gcgen cincn angenommen wurdc. Der Ausschuß soll' alle Anordnun-
gen treffen, wclche die Besetzung rurch Truppcn verhindern kömicn. Wahr-
scheinlich wird dieses Maus-Comit« oon der Negicrung in eincm öffent-
lichcn Anschlag sür ungcsetzlich crklärt wcrdcn. Das kanu abcr die Auf-
regung nur noch steigcrn, dcnn man will bis zur lctzten Mans Wider-
stand leisten. Der wcitcre Verlaus der Diuge ist abzuwarteu.
Herr „Kunsthändler" Wlinmerl.
Wiiumerl. Geschwind — ist dcr Herr Purzel uicht zu Haus — ich
muß zu ihm.
Köchin. Um Gottcswillen, sie kcnncii nicht hinein — er ist krank.
Wimmerl. Macht nichts.
Köchin. Er liegt in den letzten Zügen —
Wimmcrl. Was? Letzt laffen Sie mich nur gleich hincin — er
muß, bcror er stirbt, noch die Adreffe gegen die Reichsverfaffung unter-
schreiben — zu meinen bestellteu 500 Unterschristeii fehlt mir nur noch
einc! Wenn nür die entgeht, so bekomm' ich meinenOrden nicht!
Köchin. Gebens nur Acht, daß sie ihn nicht todt reden, bevor er
nnterschreibt.
Bauchstecherln
ll>. Mai. Um cinem schreienden Bedürfniß abzuhelfen, wird für
die vorräthigen Patronen dcr hiesigen Vürgerwchr cin Blindcninstitut
errichtet.
10. Mai. Dic Ministerkrisis hat sich wicder gehobcu. DasMiß-
Irauen tst abcr auf dcr andern Seite doch uicht gesunken!
11. Mai. Der König hat auf das Zagd-Recht verzichtct. Man
hofft vom Volk das Gleiche.
Der Gencral Wrangel hat bei einem Auflauf in Bcrlin wiedcr Kano-
nen durch die Stadt sahren laffen um zu imponiren. Die Münchencr-
Bürgerwehr »erstcckt die Kanonen, um zu impoiüren.
Bekanntmachung.
Der sehr verehrlichen Bürgerschaft Münchcns cmpfehle ich hiemit
ganz neuc wohlrieHende
Blamage-Seifen
Zum Kanonen Wafchen
immer vorräthig.
Druck von vr- Franz Wild.