DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.21526#0203
Münchener
Ein satyrisches Originalblatt von M. E. Schleich.
Ganzjährig 2 fl., halbj. 1 fl., viertelj 30 kr>, einzelne Nummern 3 kr.
Dritter Band.
Sonntag. 8. Dezbr. 1850.
Der 6. Dezember
oder
des Lehrers Namenstag,
drnmatische Schulscene, in gräfüch Poccirlichem Styl
saMch geschrieben, so daß es auch die höhern Stände
verstehen.
Der 6. Dezember ist der Namenstag des höchst wackern und allge-
mein geliebten Lehrers Nikolaus Zaarmeier, der nun schon 25
Jahre als Vorstand und Lehrer der deutschen Himmelkreuzelementarschule
thätig ist, dem schon so viele Landeseltern ihre staatsmännischen Kleinen
anvertraut haben, damit sie diylomatisch lesen, schreiben und rechnen ler-
nen; nämlich so lesen, daß die Buchstaben des Gesetzes möglichst wenig
hörbar sind; so schreiben, daß zwischen den Zeilen mehr steht, als in den-
selben; und so rechnen, daß wenn auch noch so viel zu leihen genommen
wird, für die Völker doch nichts herauskommt. Alle unsere Staatsmän-
ner haben diesem würdigen Lehrer ihre erste Bildung zu verdanken, und
hängen mit inniger Liebe an ihm. Er wendet Strenge nnd Milde mit
gleicher Weisheit an, theilt Fleißbillete und gute Noten aus, gibt aber
auch Tatzen und die Knute. Seine Schüler fürchten und lieben ihn.
Ein satyrisches Originalblatt von M. E. Schleich.
Ganzjährig 2 fl., halbj. 1 fl., viertelj 30 kr>, einzelne Nummern 3 kr.
Dritter Band.
Sonntag. 8. Dezbr. 1850.
Der 6. Dezember
oder
des Lehrers Namenstag,
drnmatische Schulscene, in gräfüch Poccirlichem Styl
saMch geschrieben, so daß es auch die höhern Stände
verstehen.
Der 6. Dezember ist der Namenstag des höchst wackern und allge-
mein geliebten Lehrers Nikolaus Zaarmeier, der nun schon 25
Jahre als Vorstand und Lehrer der deutschen Himmelkreuzelementarschule
thätig ist, dem schon so viele Landeseltern ihre staatsmännischen Kleinen
anvertraut haben, damit sie diylomatisch lesen, schreiben und rechnen ler-
nen; nämlich so lesen, daß die Buchstaben des Gesetzes möglichst wenig
hörbar sind; so schreiben, daß zwischen den Zeilen mehr steht, als in den-
selben; und so rechnen, daß wenn auch noch so viel zu leihen genommen
wird, für die Völker doch nichts herauskommt. Alle unsere Staatsmän-
ner haben diesem würdigen Lehrer ihre erste Bildung zu verdanken, und
hängen mit inniger Liebe an ihm. Er wendet Strenge nnd Milde mit
gleicher Weisheit an, theilt Fleißbillete und gute Noten aus, gibt aber
auch Tatzen und die Knute. Seine Schüler fürchten und lieben ihn.