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hat; vick« Schüler u. A Irrtichter schweifen nnruhig und unheimlich
hin unv her, lieben die Fcuchtigkeit und gehen allerdings ihren eigenen
Weg, aber ein Vernünftiger wird sich hüten, ihnen zu folgen, Abergläu-
bische halten sie für Geister; viäv Heine'sche Modifikationen. —Nacht-
lichter sind langweilig, schläfern ein und erregen höchstcns einmal einen
unangenehmen Traum; vläs die Herabsetzung der Diäten von 5 st. auf
3 fl. — Talglichter fehen fett und gemein auS, haben einen sehr groben
Docht und einen schwärzenden Rauch — viäs die rethorischcn Bilder von
den Pilzen, von der betrunkenen Presse, vi<ke hauptsächlich das Wirthshaus,
in welchem die Freunde der Preßfreiheit die Mörder des Canonikuö Schwarz
leben ließen. Es wäre eine Beleivigung zu glauben, daß man sich in
noblen Häusern, oder gar in eincm Ministerhotel solcher Talglichter be-
dient — wozu wäre denn der Stearin-Klub da! — Endlich gibt
es außer den benannten Lichtern auch noch Gelichter, viäe K. U. Z.
Ganz besonders schön war auch folgendes von Herrn Westermayer
gesagt: ,,Niemand, meine Herren, s chri e mehr nach derPreßfreiheit, als
gerade die Revolutionären; es riefen zwar auch andere darnach,
allein das größte Geschrei erhoben die Ncvclutionären." Wenn Thiers
oder Montale mbert je so etwas schlagendes, wahres und pikantes vorge-
bracht haben, so will ich gleich vom Herrn Westermayer gelobt sein.
Bei den Revolutionären sagt er, „schreien," die „Andern" aber läßt er
nur rufen. Bei den Revolutionären heißt es: Viel Geschrei und we-
nig Wolle; bei den „Andern" aber: „Wenig Ruf und viel Wolle!"
— Wir erinnern uns aus dem Landtag 1847 noch recht gut an die Ne-
den der Herren v. Lerchenfeld, Dekan Bauer, Dekan Götz u. A. War
nun das gerufen oder geschrieen? — Es wäre auch noch die Frage, w o
die Revolutionären vor dem März 1848 schrieen? Wir hörten damals
nur die „heranwachsenden" Theologen vor dem Hause der Lola schreien,
als Prosessor Lassaulr abgesetzt worden war. — „Es riefen zwar andere
auch, das größte Geschrei aber erhoben die heranwachsenden Theologen."
„Tagblätter, erzählte Herr Westermayer, schoßen wie Pilze über Nacht
hervor; Brochüren und grcßere Bücher regnete es fast alle Tage." —
Ganz abgesehen von den Pilzen, ist das wieder sehr schön gesagt! „Fast
alle Tage regnete es größere Bücher!" das muß ja ein merkwürdiges
Wetter gewesen sein, und es ist nur zu wundern, daß, da doch niemand
einen gehörigen Schirm hatte, nicht mehr Leute Löcher in den Kops
bekamen. UebrigenS wissen die Buchhändler gar nichts von einem solchen
Regen. Es war vielleicht nur eine Strichwolke, welche die Gegend von
Laberberg berührte.
Nun verliert sich Herr Westermayer spurlos in das Gebiet der Psy-
chologie, und sagt: „die schlechte Presse hat einen Sachwalter, und das
ist dasmenschlicheHerz!" Nun stnd alleFragen beantwortet, alle
Zweifel über diesen geheimnißvollen Gegenstand gelöst — wir wissen nun
hat; vick« Schüler u. A Irrtichter schweifen nnruhig und unheimlich
hin unv her, lieben die Fcuchtigkeit und gehen allerdings ihren eigenen
Weg, aber ein Vernünftiger wird sich hüten, ihnen zu folgen, Abergläu-
bische halten sie für Geister; viäv Heine'sche Modifikationen. —Nacht-
lichter sind langweilig, schläfern ein und erregen höchstcns einmal einen
unangenehmen Traum; vläs die Herabsetzung der Diäten von 5 st. auf
3 fl. — Talglichter fehen fett und gemein auS, haben einen sehr groben
Docht und einen schwärzenden Rauch — viäs die rethorischcn Bilder von
den Pilzen, von der betrunkenen Presse, vi<ke hauptsächlich das Wirthshaus,
in welchem die Freunde der Preßfreiheit die Mörder des Canonikuö Schwarz
leben ließen. Es wäre eine Beleivigung zu glauben, daß man sich in
noblen Häusern, oder gar in eincm Ministerhotel solcher Talglichter be-
dient — wozu wäre denn der Stearin-Klub da! — Endlich gibt
es außer den benannten Lichtern auch noch Gelichter, viäe K. U. Z.
Ganz besonders schön war auch folgendes von Herrn Westermayer
gesagt: ,,Niemand, meine Herren, s chri e mehr nach derPreßfreiheit, als
gerade die Revolutionären; es riefen zwar auch andere darnach,
allein das größte Geschrei erhoben die Ncvclutionären." Wenn Thiers
oder Montale mbert je so etwas schlagendes, wahres und pikantes vorge-
bracht haben, so will ich gleich vom Herrn Westermayer gelobt sein.
Bei den Revolutionären sagt er, „schreien," die „Andern" aber läßt er
nur rufen. Bei den Revolutionären heißt es: Viel Geschrei und we-
nig Wolle; bei den „Andern" aber: „Wenig Ruf und viel Wolle!"
— Wir erinnern uns aus dem Landtag 1847 noch recht gut an die Ne-
den der Herren v. Lerchenfeld, Dekan Bauer, Dekan Götz u. A. War
nun das gerufen oder geschrieen? — Es wäre auch noch die Frage, w o
die Revolutionären vor dem März 1848 schrieen? Wir hörten damals
nur die „heranwachsenden" Theologen vor dem Hause der Lola schreien,
als Prosessor Lassaulr abgesetzt worden war. — „Es riefen zwar andere
auch, das größte Geschrei aber erhoben die heranwachsenden Theologen."
„Tagblätter, erzählte Herr Westermayer, schoßen wie Pilze über Nacht
hervor; Brochüren und grcßere Bücher regnete es fast alle Tage." —
Ganz abgesehen von den Pilzen, ist das wieder sehr schön gesagt! „Fast
alle Tage regnete es größere Bücher!" das muß ja ein merkwürdiges
Wetter gewesen sein, und es ist nur zu wundern, daß, da doch niemand
einen gehörigen Schirm hatte, nicht mehr Leute Löcher in den Kops
bekamen. UebrigenS wissen die Buchhändler gar nichts von einem solchen
Regen. Es war vielleicht nur eine Strichwolke, welche die Gegend von
Laberberg berührte.
Nun verliert sich Herr Westermayer spurlos in das Gebiet der Psy-
chologie, und sagt: „die schlechte Presse hat einen Sachwalter, und das
ist dasmenschlicheHerz!" Nun stnd alleFragen beantwortet, alle
Zweifel über diesen geheimnißvollen Gegenstand gelöst — wir wissen nun