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Empfang in einer Plrovinzfta-t.
ZZürgermeister (sich «nst verneigend). Königliche Hoheit — (die Achseln
hinaufziehend) Königliche — (die Bewegung erstickt seine Stimme).
Hirtiitjtrinz. Herr Bürgermeister — (er gibt ihm die Hand) -— meine
Herren — (bringt kein Wort hervor) meine Fran wird für mich reden.
Die NrlMprinzesjm (sehr schnell sprechend). Ja wohl. Mein Mann
würde gerne reden aber er darf nicht, aber ich darf, ich laffe mir nicht
vorschreiben, ob ich redett soll. Jch kann den Bismark nicht leiden nnd
mein Mann kann ihn auch nicht leiden, nnd wir können ihn beide nicht
leiden, und meine Schwiegermama mag ihn anch nicht, und darum hat
ihr jetzt meine Mama geschrieben, daß sie kommen soll, damit sie beide
über die Geschichte reden können. Die Männer werden immer gleich zn
hitzig; wir Franen müßen die Sache in die Hand nehmen, ich habe
das auch meiner Mama geschrieben.
Mrgermeister (nach einer Pcmse). Jn der That: die zarten Bande,
welche nnser Königshans mit der Herrscherfamilie des freiesten Landes
der Erde vcrbindcn, bilden noch die einzige Hoffnnng der Patrioten.
Zkrcmprinzesstn. Da hören Sie nur: meine Mama schrieb neulich
an meinen Schwiegerpapa: Wenn ich gewußt hätte, daß Sie keine Groß-
macht sind, hätte ich meine Tochter Jhrem Svhne gar nicht gegeben. Jetzt
hätte ich meinen Mann bei einemHaar gar nicht gekriegt! Haben Sie
schon so was erlebt? — Also auf Wiederseheu. — Was ich Jhnen gesagt
habe, davor genire ich mich nicht, Sie können Alles wieder erzählen, aber
haben Sie die Güte beizusetzen, daß mein Mann nichts ge-
sagt hat, gar nichts!
An Herrn Crämer.
Edelster Vertreter unserer Jnteresseu! Sie könuen nun ganz
beruhigt sein, für heuer sind wir jedenfalls geborgen. Jn Ungarn
herrscht Dürre und Mißwachs und es wird uns also, wie sich
auch die handelspolitischeu Verhältnisse gestalten mögen, der durch
Sie so berühmt und gefürchtet gewordene. „ungarische Waizen"
in keinem Fall ruiniren!
Die seiner Zeit in Weißenburg versainmelt
gewesenen Dekwunnen.
Empfang in einer Plrovinzfta-t.
ZZürgermeister (sich «nst verneigend). Königliche Hoheit — (die Achseln
hinaufziehend) Königliche — (die Bewegung erstickt seine Stimme).
Hirtiitjtrinz. Herr Bürgermeister — (er gibt ihm die Hand) -— meine
Herren — (bringt kein Wort hervor) meine Fran wird für mich reden.
Die NrlMprinzesjm (sehr schnell sprechend). Ja wohl. Mein Mann
würde gerne reden aber er darf nicht, aber ich darf, ich laffe mir nicht
vorschreiben, ob ich redett soll. Jch kann den Bismark nicht leiden nnd
mein Mann kann ihn auch nicht leiden, nnd wir können ihn beide nicht
leiden, und meine Schwiegermama mag ihn anch nicht, und darum hat
ihr jetzt meine Mama geschrieben, daß sie kommen soll, damit sie beide
über die Geschichte reden können. Die Männer werden immer gleich zn
hitzig; wir Franen müßen die Sache in die Hand nehmen, ich habe
das auch meiner Mama geschrieben.
Mrgermeister (nach einer Pcmse). Jn der That: die zarten Bande,
welche nnser Königshans mit der Herrscherfamilie des freiesten Landes
der Erde vcrbindcn, bilden noch die einzige Hoffnnng der Patrioten.
Zkrcmprinzesstn. Da hören Sie nur: meine Mama schrieb neulich
an meinen Schwiegerpapa: Wenn ich gewußt hätte, daß Sie keine Groß-
macht sind, hätte ich meine Tochter Jhrem Svhne gar nicht gegeben. Jetzt
hätte ich meinen Mann bei einemHaar gar nicht gekriegt! Haben Sie
schon so was erlebt? — Also auf Wiederseheu. — Was ich Jhnen gesagt
habe, davor genire ich mich nicht, Sie können Alles wieder erzählen, aber
haben Sie die Güte beizusetzen, daß mein Mann nichts ge-
sagt hat, gar nichts!
An Herrn Crämer.
Edelster Vertreter unserer Jnteresseu! Sie könuen nun ganz
beruhigt sein, für heuer sind wir jedenfalls geborgen. Jn Ungarn
herrscht Dürre und Mißwachs und es wird uns also, wie sich
auch die handelspolitischeu Verhältnisse gestalten mögen, der durch
Sie so berühmt und gefürchtet gewordene. „ungarische Waizen"
in keinem Fall ruiniren!
Die seiner Zeit in Weißenburg versainmelt
gewesenen Dekwunnen.