DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.25836#0352
344
Die von der ganzm Presse und von der öffentlichen Meinung als
Bednrfniß anerkannte nnd qefordcrte freiwillige Feuerwehr in München
ist nicht zn Stande gekommen, weil — sich nur ctliche vierziq Theilnehmer
meldeten! Die Errichtnng einer Fa ck elweh r qinge vffenbar leickter, dcnn
man will hent' zu Tagc lustig sein, Vivat schreien nnd fnr sich selber
löschen.
Unter dem Titel „Festrede und Volkhart" veröffentlicht das Angs-
burger „Anzeigeblatt" einen Artikel, worin nichts Geringeres bewiesen
wird, als daß den großen Männern der Befreiungsperiode: Scharnborst,
Stein, Blücher, Körner n. s. w. in gewisscm Sinne der verstorbene
Volkhart anzureihen sei. — Jm Uebrigen sotl der Gesnndheitszu-
stand Angsbnrgs ein befriedigender genannt werden können.
Zur Feier des 18. Oktober wnrden in Frankfurt die Gräber der-
vor 15 Jahren am 18. September Gefallenen geschmückt. Also eine
Straßenschlacht unter Deutschen selber soll das Andenken an die große Be-
sreinngsschlacht verzieren. Da heißt's wohl: Reim dich oder ich friß
dich! — Doch bei dem ungeheuren Fortschritt, den die Logik seit ein
paar Jahren gemacht hat, darf man sich über keine Zusammenstellnng
mehr wundern.
Die Commission zur Berathnng eines für ganz Deutschland geltenden
Gesetzes über Nachdruck und Nacbbildnng literarischer und künstle-
rischer Erzeugnisse tritt dieser Tage in Frankfurt znsammen. Wic wäre
es, wenn von Hamburg ans der Redakteur der dortigen „Reforin"
abgeordnet würde?
Gleich den „Gränzboten" bringt nun anch die „Europa" eine Kritik
über Bauten nnd Baustyl in Mün chen, nur mit dem Unterschied, daß
nicht nnr an der Marimilianeischen Architektur, sondern auch an den Bau-
werken des Königs Lndwig kein gutes Haar mehr gelassen wird. — Bayern
und also auch seine Hauptstadt sind freilickv für gewisse Leute ein gar
fataler Brocken. Daß Biünchen ultramontan, biertriefend, dnmm und
politisch unzurechnungsfähig ist, das haben. die Herren bereits mit un-
widerstehlicher Logik dargethan. Nnn mnß auch noch bewiesen werden,
daß es nicht einmal cine schöne, sondern vielmehr „scheußliche" Stadt ist,
dercn einzige Zierde allenfalls in gewissen Einwanderern besteht.
Allc Postämter Tcntschtnnds nnd Oesterreichs ertedigen hallijährige
Bestcllnngcn.
Ans dnS lehte Qnnrtat kann man in Bayern anch vierteljährig
abonniren.
Druck der vr. Mld'schen Buchdruckerei sParcuSI
Die von der ganzm Presse und von der öffentlichen Meinung als
Bednrfniß anerkannte nnd qefordcrte freiwillige Feuerwehr in München
ist nicht zn Stande gekommen, weil — sich nur ctliche vierziq Theilnehmer
meldeten! Die Errichtnng einer Fa ck elweh r qinge vffenbar leickter, dcnn
man will hent' zu Tagc lustig sein, Vivat schreien nnd fnr sich selber
löschen.
Unter dem Titel „Festrede und Volkhart" veröffentlicht das Angs-
burger „Anzeigeblatt" einen Artikel, worin nichts Geringeres bewiesen
wird, als daß den großen Männern der Befreiungsperiode: Scharnborst,
Stein, Blücher, Körner n. s. w. in gewisscm Sinne der verstorbene
Volkhart anzureihen sei. — Jm Uebrigen sotl der Gesnndheitszu-
stand Angsbnrgs ein befriedigender genannt werden können.
Zur Feier des 18. Oktober wnrden in Frankfurt die Gräber der-
vor 15 Jahren am 18. September Gefallenen geschmückt. Also eine
Straßenschlacht unter Deutschen selber soll das Andenken an die große Be-
sreinngsschlacht verzieren. Da heißt's wohl: Reim dich oder ich friß
dich! — Doch bei dem ungeheuren Fortschritt, den die Logik seit ein
paar Jahren gemacht hat, darf man sich über keine Zusammenstellnng
mehr wundern.
Die Commission zur Berathnng eines für ganz Deutschland geltenden
Gesetzes über Nachdruck und Nacbbildnng literarischer und künstle-
rischer Erzeugnisse tritt dieser Tage in Frankfurt znsammen. Wic wäre
es, wenn von Hamburg ans der Redakteur der dortigen „Reforin"
abgeordnet würde?
Gleich den „Gränzboten" bringt nun anch die „Europa" eine Kritik
über Bauten nnd Baustyl in Mün chen, nur mit dem Unterschied, daß
nicht nnr an der Marimilianeischen Architektur, sondern auch an den Bau-
werken des Königs Lndwig kein gutes Haar mehr gelassen wird. — Bayern
und also auch seine Hauptstadt sind freilickv für gewisse Leute ein gar
fataler Brocken. Daß Biünchen ultramontan, biertriefend, dnmm und
politisch unzurechnungsfähig ist, das haben. die Herren bereits mit un-
widerstehlicher Logik dargethan. Nnn mnß auch noch bewiesen werden,
daß es nicht einmal cine schöne, sondern vielmehr „scheußliche" Stadt ist,
dercn einzige Zierde allenfalls in gewissen Einwanderern besteht.
Allc Postämter Tcntschtnnds nnd Oesterreichs ertedigen hallijährige
Bestcllnngcn.
Ans dnS lehte Qnnrtat kann man in Bayern anch vierteljährig
abonniren.
Druck der vr. Mld'schen Buchdruckerei sParcuSI