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Thiers. Ja wohl! — Und jetzt möchte ich in Betreff
Deiner Asche auch einige Anregungen geben.
Cäsar sbegütigend). Könnte ich nrich mit Dir gar nicht
in's Reine setzen?
Thiers (f-alsch verstehend). Ueber den Rhein willst Du
setzen? Dann schweige ich — aber auch nur daun.
Cäsar. Oh, Du gibst mir einen Stich in's Herz. — Wenn
Meriko nicht wäre!
Thiers. Ja, wenn Meriko nicht wäre — dann wäre vielleicht
meine Wahl auch nicht! — Uebrigens: bei Philippi sehen wir
uns wieder!
Berliner Witterungs-Bcricht snr dcn Iuni nach dem
lOOMrigen Kaiender
Am 1. ein Gewitter mit Wolken- nnd Verfassungsbruch und
allgemeinem Schauer.
Vom 4. bis 6. verschiedene Ergüsse der moraljschen Ent-
rüstung einer-, der junkerlichen Freude anderseits.
Am 6. und die folgenden Tage sällt die Begeisterung für
die Dynastie unter Null. Ausserdem sehr trübe Beziehungen zu
Frankreich.
Einzelne Aeusserungen des Kronprinzen bringen vorübergehende
Sönnenblicke, doch wird es darnach um so sinsterer. Es regnet
Verwarnungen und Polizeimaßregeln. Einige Optimisten glauben
zwar, dieses Wetter sei für die Zukunft fruchtbar, doch erzeugt
die Bodenlosigkeit der Zustände allgemeine Verzweiflung.
Unter solchen Auspicien gehen Preußen und Deutschland den
unausbleiblichen Hundstagen entgegen!
Kleine Frühstücksplaudereien.
Das neue Volkstheater ist, wie seiner Zeit die delische Gottheit,
noch um eineu Platz verlegeu, auf dem es zur Welt kommeu kaun. Dult-
platz, Kälbermarkt, Eichthalanger, altes Jsarthortheater, kurz, eiu ganzes
Diorama von Vorschlägeu zieht vorüber uud es wäre sehr zu wünschen,
Kaß es vorläufig wenigstens gelänge, eine Thatsache herzustellen. Jst nur
erst der Körper vollendet, dann werden sich die Lebensgeister schon finden
und einiges Glück mit ein paar Stücken und Personalitäten könnte den
Aktien gleich von Vorneherein einen Schwung geben. Beim derzeitigen
Comitö befindet sich allerdings ein und der andere Dramatiker, der, wenn
er etwa auf das Fallen der Course spekuliren will, füp das Volkstheater
nur ein Stück zu schreibeu braucht.
Thiers. Ja wohl! — Und jetzt möchte ich in Betreff
Deiner Asche auch einige Anregungen geben.
Cäsar sbegütigend). Könnte ich nrich mit Dir gar nicht
in's Reine setzen?
Thiers (f-alsch verstehend). Ueber den Rhein willst Du
setzen? Dann schweige ich — aber auch nur daun.
Cäsar. Oh, Du gibst mir einen Stich in's Herz. — Wenn
Meriko nicht wäre!
Thiers. Ja, wenn Meriko nicht wäre — dann wäre vielleicht
meine Wahl auch nicht! — Uebrigens: bei Philippi sehen wir
uns wieder!
Berliner Witterungs-Bcricht snr dcn Iuni nach dem
lOOMrigen Kaiender
Am 1. ein Gewitter mit Wolken- nnd Verfassungsbruch und
allgemeinem Schauer.
Vom 4. bis 6. verschiedene Ergüsse der moraljschen Ent-
rüstung einer-, der junkerlichen Freude anderseits.
Am 6. und die folgenden Tage sällt die Begeisterung für
die Dynastie unter Null. Ausserdem sehr trübe Beziehungen zu
Frankreich.
Einzelne Aeusserungen des Kronprinzen bringen vorübergehende
Sönnenblicke, doch wird es darnach um so sinsterer. Es regnet
Verwarnungen und Polizeimaßregeln. Einige Optimisten glauben
zwar, dieses Wetter sei für die Zukunft fruchtbar, doch erzeugt
die Bodenlosigkeit der Zustände allgemeine Verzweiflung.
Unter solchen Auspicien gehen Preußen und Deutschland den
unausbleiblichen Hundstagen entgegen!
Kleine Frühstücksplaudereien.
Das neue Volkstheater ist, wie seiner Zeit die delische Gottheit,
noch um eineu Platz verlegeu, auf dem es zur Welt kommeu kaun. Dult-
platz, Kälbermarkt, Eichthalanger, altes Jsarthortheater, kurz, eiu ganzes
Diorama von Vorschlägeu zieht vorüber uud es wäre sehr zu wünschen,
Kaß es vorläufig wenigstens gelänge, eine Thatsache herzustellen. Jst nur
erst der Körper vollendet, dann werden sich die Lebensgeister schon finden
und einiges Glück mit ein paar Stücken und Personalitäten könnte den
Aktien gleich von Vorneherein einen Schwung geben. Beim derzeitigen
Comitö befindet sich allerdings ein und der andere Dramatiker, der, wenn
er etwa auf das Fallen der Course spekuliren will, füp das Volkstheater
nur ein Stück zu schreibeu braucht.