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https://doi.org/10.11588/diglit.25837#0210
20S
Ein VierLelstündchen beim hl. Geist.
Nordische Cabinetsscene.
(Komg sitzt auf seinem Sopha am Tisch des Herrn, und hat
eben Cafe geteunken. Kammeidiener Charles räumt ab.)
König Wie viel Uhr ist's, Charles?
Charles. Bald 9 Uhr, Majestät.
König Schön. Dann wird der hl. Geist nicht mehr
lange ausbleiben. Nicht wahr, er kommt gewöhnlich um 9 Uhr?
Charles. Das weiß ich nicht. Enre MajestLt haben es
mir noch nie gesagt, wann er da war, und so merkte ich's
nicht. (Trägt das Cafezeug hinaus.)
König stV. Jch werde unterdessen einige Ansprachen skizzi-
ren, über meine Politik nachdenken und eine nene Proklamation
machen. Das sind so Arbeiten, die ich gerne vornehme, bevor
der hl. Geist kommU
Charles. (zrlrückkehrend) Majestät, Graf Bismark —
König äV. Hab' jetzt keine Zeit, ich erwarte Besuch. Wenn
er Geld brancht, soll cr's nehmen, wo er es sindet. Ueberhaupt:
ich bin mit Allem einverstanden, mich bindet Nichts. Die paar
Ehrenwörter und Schwüre da — in der Bibel heißt's ohnehin:
Du sollst gar nicht schwören, nnd es ist auch für nichts gut.
Er soll thuu, was er will.
Charles. Uud eine Depesche von der Königin Victoria.
König FV. Wieder gute Rathschläge. Die legst Du mir
auf den Nachttisch, da schlase ich dabei eiu. (Eine Taube fliegt
mrs Fenster.) Er klopft schon! Mach' daß Du hiuauskommst!
(Charles ab.)
(Konig öffnet das Fenster, der hl. Geist fliegt herein. Der
König läßt sich auf ein Knie nieder. Die Tanbe nmfliegt ihn cin paar
Mal, setzt sich dann anf den Tisch nnd sieht herum, gleichsam als ob
ihr etwas abginge.)
König Was wünschen Sie? Richtig — oh ich bitte
Tausend Mal um Entschuldigung. (Läutet.) Charles! Geschwind
einen Teller mit Milchsemmel. Der Mann ist noch nicht lange
Ein VierLelstündchen beim hl. Geist.
Nordische Cabinetsscene.
(Komg sitzt auf seinem Sopha am Tisch des Herrn, und hat
eben Cafe geteunken. Kammeidiener Charles räumt ab.)
König Wie viel Uhr ist's, Charles?
Charles. Bald 9 Uhr, Majestät.
König Schön. Dann wird der hl. Geist nicht mehr
lange ausbleiben. Nicht wahr, er kommt gewöhnlich um 9 Uhr?
Charles. Das weiß ich nicht. Enre MajestLt haben es
mir noch nie gesagt, wann er da war, und so merkte ich's
nicht. (Trägt das Cafezeug hinaus.)
König stV. Jch werde unterdessen einige Ansprachen skizzi-
ren, über meine Politik nachdenken und eine nene Proklamation
machen. Das sind so Arbeiten, die ich gerne vornehme, bevor
der hl. Geist kommU
Charles. (zrlrückkehrend) Majestät, Graf Bismark —
König äV. Hab' jetzt keine Zeit, ich erwarte Besuch. Wenn
er Geld brancht, soll cr's nehmen, wo er es sindet. Ueberhaupt:
ich bin mit Allem einverstanden, mich bindet Nichts. Die paar
Ehrenwörter und Schwüre da — in der Bibel heißt's ohnehin:
Du sollst gar nicht schwören, nnd es ist auch für nichts gut.
Er soll thuu, was er will.
Charles. Uud eine Depesche von der Königin Victoria.
König FV. Wieder gute Rathschläge. Die legst Du mir
auf den Nachttisch, da schlase ich dabei eiu. (Eine Taube fliegt
mrs Fenster.) Er klopft schon! Mach' daß Du hiuauskommst!
(Charles ab.)
(Konig öffnet das Fenster, der hl. Geist fliegt herein. Der
König läßt sich auf ein Knie nieder. Die Tanbe nmfliegt ihn cin paar
Mal, setzt sich dann anf den Tisch nnd sieht herum, gleichsam als ob
ihr etwas abginge.)
König Was wünschen Sie? Richtig — oh ich bitte
Tausend Mal um Entschuldigung. (Läutet.) Charles! Geschwind
einen Teller mit Milchsemmel. Der Mann ist noch nicht lange